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Drei Tage später sah ich das graue Stadttor vor mir, wo der Weg bis ins Herz der Stadt hinein führt.

Gerade richtig, denn seit gestern zieht ein Sturm auf, der nicht gut aussieht. Auch wenn er mir nichts anhaben konnte, ist ein Sturm auch mir lieber wenn ich irgendwo drin bin und ihm nicht ganz ausgesetzt war.

So geh ich durch das Tor und schreite durch die Stadt. Die Häuser bis hinein in die Stadt sind aus braunem und hellen Fachwerk gereiht und mit schwarzen Dachschindeln, wie man es in der Gegend öfters zu Gesicht bekommt.

Einige Blicke der Farris zog ich auf mich, aber es war normal, wenn man jemand nicht kennt und er dann auch noch mit Waffen ausgestattet ist, mustert man so jemand lieber mit Abstand.

Einige weibliche Faerys mit gedrehtem Horn auf dem Kopf tuschelten irgendwas, dass ich nicht verstand und auch mich nich zu sehr interessierte. An einem Brunnen, der aus grauem Stein erbaut und vom Erdboden mit Moos bewachsen war, stoppte ich in der nähe und schaute mich um. Eine Herberge und ein Zimmer brauche ich als erstes. So sah ich auch kurz darauf das besagte Holzschild, das an einem Haus hing und darauf hindeutete, dass es eine Herberge war.

Ich betrat nur wenige Minuten später die Herberge und die wohlige Wärme umhüllte mich gleich, so wie der Geruch nach Zigarren. Aber an dem Tressen der Rezeption stand noch ein Mann mit schwarzem Haar und laut seinem Rücken war er Trainiert.

So weit ich noch verstehen konnte ging es um irgendwelche Angelegenheiten, die mich nicht weiter interessierten. Als sich der Herr um wand um zu gehen konnte ich ihn kurz näher betrachten. Vom Aussehen würde ich auf Vampir tippen, die hatte ich ja bisher nur selten gesehen und wenn, heißt es Ärger. Nur sah er mit seiner Schwarzen Tunika weniger nach Clan Mitglied aus.

Er zwinkerte mir nur zu, bevor er an mir vorbei Richtung Treppe ging. Ich erinnerte mich, warum ich nochmal hier war und trat nun auch auf die Rezeption zu.

Dahinter stand eine Greif-Dame, die mich musterte. '' Ein Zimmer eine Nacht.'' Einen Moment lang schaute sie mich noch an, bevor sie sich entsinnte.'' Fünf Goldmünzen, für ein Einzelzimmer, eine Nacht.'', krächzte sie mir entgegen, so das ich die Goldmünzen hervor holte, auf den Tressen legte und sie nur nickte und mir den Schlüssel reichte.'' Treppe hoch das vierte Zimmer links.'' krächzte sie wieder und ich Nickte nur und ging Richtung Treppenstieg.

Das Treppenhaus war in einem abgenutzten, braunem Holz und an den Wänden hingen Bilder deren Kunst ich nicht genau betrachte. Sie waren eh zum teil schon vergilbt oder verblasst durch das Sonnenlicht und die Zeit, wo sie da schon hingen. So schloss ich meine braune Holztür auf, dass das Schloss und das Holz beim drehen des Schlüssel knarrte. Auch meckerte die Tür als ich sie hinter mir zu schmiss. Das kleine Bett stand an der Wand und einige Risse hatte das braune Holz an der Kopf und Fußleiste. Nur schnaubte ich, als ich die blau geblümte Bettwäsche sah. Ach was solls. Immerhin sah ich noch keine Flecken, wie bei meinem letzen Zimmer.

Da der Sturm aber aufzog und es so noch schneller Nacht wurde als sonst schon normal in der Gegend, entschied ich mich dafür, erst morgen durch die Stadt zu gehen und mich kurz Frisch zu machen, bevor ich mir was zu essen suche.

So saß ich eine Stunde später in der Taverne, die an die Herberge angrenzte und hatte mir was warmes zu Essen bestellt, sowie ein Krug Bier. So schaute ich mich gerade in der Taverne um und warte bis meine Bestellungen kamen, als ich das Gefühl wie im Wald bekam, nur viel Schwächer, als wäre es kaum da.

Ich Schaute mich um und erblickte nur den Schwarzhaarigen, dem ein weißhaariger Krieger folgt, gerade in die Taverne folgt.

Ich schüttelte das Gefühl ab, von dem schwarzhaarigen Vampir kommt es nicht, sonst hätte ich das Gefühl davor schon gehabt, also muss es von seinem Kollegen kommen, aber warum? Ein Teller landete vor mir, so wie mein Getränk, dass ich den Gedanken was er sein könnte beiseite schob und widmete meine Konzentration auf meinem Essen.

Es war ein Stück Fleisch in einer Soße. Für Beilagen hatte ich eh kein Geld und Fleisch war mir da am liebsten. Als ich alles Aufgegessen hatte, lehnte ich mich ein wenig in meinem Stuhl zurück, aber ich merkte wie ein Blick sich auf mich lege und ich in die Richtung blickte. Zwei goldene Augen, die zu dem weiß haarigem Krieger gehören, schauten in meine Richtung. Ich wende den Blick ab und trinke mein Bier aus, ich muss hier raus, so exste ich es und stand anschließend auf.

Frische Luft! Mir egal das es draußen schon Stürmt. So strecke ich mich nur draußen ihm entgegen und schließe die Augen, atme einmal Tief durch.

Warum genau wollte ich den Sturm meiden? Ach ja, weil er mich anzieht, wie zwei Magnete die zueinander gehören. Aber nicht jetzt und hier. In den Bergen ja, dann kann ich wieder in meiner ganzen Größe sein.

So lauf ich ein wenig durch die Gassen und finde mich hinter der Herberge wieder, wo ich mich auf eine Holzbank setzte. Ein Moment schau ich in die schwärze der Nacht hinein, bevor ich eins meiner Schwerter ziehe, mit einem Wetzstahl. Wenn ich schon hier sitze, kann sie auch mal wieder Schärfen.

So hört man wenig später nicht nur das geheule des Windes, das um Hausecken Pfeift sondern auch das geräusch von Stahl das gewetzt wird. Eine ganze Weile sitze ich so und führe den Wetzstein über die Klinge, bis ich merke, dass ich beobachtet werde.

''Komm raus und setzt dich zu mir oder verschwinde, dein Blick nervt.'' Ich meine das ohne aufzublicken. Erst als sich jemand mir nähert, schaue ich auf und erkenne den Schwarzhaarigen Vampir wieder, der mich nun angrinst.

''Ich wollte die Dame bei ihrer Arbeit nicht stören.'' Wer's glaubt, bei dem Geschleime oder kann er nur so hochgestochen reden. ''Man stört nur, wenn man mir im Weg steht oder mich beobachtet. Was willst du genau von mir?''

Er setzt sich neben mich, ohne davon beeindruckt zu sein.''Mein Name ist Nevra und du bist mir vorhin schon einige Male aufgefallen. Bist du eine Söldnerin oder gehörst du einer Einheit an.''Ich schaue ihn nun interessiert an. So fällt mir auch auf, dass er auch zwei lange Dolche bei sich trägt.

''Das könnte ich dich auch fragen.'' Ein schmunzeln legt sich auf seine Gesichtszüge.'' Dir gehört die Ehre dem Schatten Leiter der Garte von El neben dir Sitzen zu haben.'' Ich blickte nur wieder auf mein Schwert, davon habe ich schon einige male gehört, aber beeindrucken tut mich das jetzt nicht..''Es sind zwei schöne Kurzschwerter die du bei dir führst. Ich gehe davon aus, dass du die auch führen kannst?''

Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch, soll wohl hoffentlich keine Aufforderung sein. ''Zur Deko habe ich sie sicher nicht dabei.'' Er nickt nur.'' Wenn du Interesse hast: die Garde sucht immer nach fähigen Rekruten.'' Jetzt war ich es, die los lachte, was ihn verwirrte.'' Danke aber ich liebe meine Freiheit als Söldnerin. So Befehle folgen ist nicht so meins.'' Damit stehe ich auf.''Gute Nacht, Vampir.'' damit lass ich ihn alleine und gehe in die Richtung meines Zimmers.

Ich und mich irgendwo anschließen. Die Vorstellung ist amüsant und der Gedanke, was sie machen würden, wenn sie wüssten was ich bin, nein danke.

Mit dem Gedanken lege ich mich kurz darauf ins Bett.

Am nächsten Morgen hat der Sturm noch mehr zugenommen, so das ich schnell meine Vorräte auffrische und aus der Stadt verschwinde. Jetzt war es nur noch eine Woche Fußmarsch bis zu einem kleinen Dorf, von wo ich den Aufstieg in das Gebirge beginne. Ich konnte es nicht mehr erwarten. Nur bei dem Gedanken daran meine Flügel auszubreiten und die Luft unter ihnen zu spüren, kribbelte meine Haut schon. Ein paar Tage noch aushalten bevor ich eine ganze Zeit wieder in meiner Wahren Form sein konnte, abseits jeglicher Zivilisation.

Königin der LüfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt