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Der Sturm fühlt sich an, als würde er mir Folgen und hinter mir die Landschaft noch mehr in den Winter eintauchen.

Es war merkwürdig und doch so befreiend, aber umso näher wir dem Dorf und somit näher an mein Ziel kommen, um so mehr spürte ich die Spannung in der Luft. Es ist nie gut, wenn jetzt noch ein Schneesturm kommt, dann kann ich mein Aufstieg erst mal nach hinten verschieben.

In der Ferne sah ich schon seit einer Weile das graue Gebirge, das an den hohen Spitzen weiß ummalt war vom Schnee. Nur ich wusste, dass der Zipfel des Berges hoch in den Wolken lag. Ich muss schmunzeln dabei, als ich an meinen ersten Abstieg davon dachte. Abstieg. Das war eher ein Absturz bis ich meine Flügel unter Kontrolle hatte, aber eine Bruchlandung in einem Schneehaufen war es trotzdem.

So strecke ich mich und rolle ein mal mit dem Kopf, um wirklich jeder Muskel gestreckt zu haben. Der Eiskalte Wind in meiner Menschlichen Form war doch unangenehmer und ich sollte mal über ein Mantel nach denken. Pah der wäre bei einem Kampf nur im Weg und die Kälte macht ja nur meiner Menschlichen form was aus, also unnötiges Gold.

Der Schnee knirschte unter meinen Stiefeln wie auf dem ganzen Weg schon. So auch als ich in der Ferne das Schimmern eines Sees erkannte. Ein Schluck Wasser wäre jetzt nicht schlecht, denn bevor es Abend wird, komme ich sicher nicht am Dorf an, also muss ich da eh erst auf morgen früh warten, bevor ich den Aufstieg wagen kann.

So kniete ich mich am Rand des Sees hin und tauchte meine Hände in das Eiskalte Wasser bevor ich sie zu meinem Mund führte und ein paar Tropfen des Wassers davon trinke.

Es war irgendwie zu still, selbst für den Winter, nur hörte man das Pfeifen des Windes durch das Geäste der Bäume Jagen.

So stand ich als ich genug getrunken hatte auf und schaute mich um. Es war ein schöner Platz, eigentlich perfekt in wärmeren Jahreszeiten hier Rast für einige Tage zu machen. Der See lag inmitten der Bäume nur auf der Hinterseite war eine leichte Erhöhung durch Felsen, aber das Ganze machte es besonders.

Wenn im Frühjahr alles grün ist und die Blumen blühen muss es noch Traumhafter aussehen, als jetzt schon. Vielleicht komme ich ja noch mal hier vorbei. Wer weiß das schon, was die Zeit noch so mit mir vorhat.

Aber ich hatte jetzt ein anderes Ziel und so nahm ich meinen Weg wieder auf und ließ den Platz hinter mir.

Erst als es schon dämmerte kam ich in dem kleinen Dorf an. die Häuser waren grau und karg gehalten, kein besonders reiches Dorf, wie es scheint. Selbst die Dächer waren nur mit Ried verdichtet. So erblickte ich auch nach der Zeit einige der Fauns. Sie waren hier Heimisch. Ihr Kopf schmückte je nach alter ein langes gedrehtes Geweih, das gerade nach oben sich steckte. Ihre Beine waren gehuft, nur ihr Oberkörper war wie meiner normal mit Händen ausgestattet. Ok aber auch nur in meiner Menschlichen Form, sonst zieren mich weiß-blaue Schuppen von Kopf bis Fuß und meine Rückenstacheln waren in einer Wellenform, die bis zu meinem Schwanz reichte. Genau, so hatte ich eher Krallen als Hände aber sie waren größer und viel stärker als jetzt.

Ein Kribbeln legte sich nur bei dem Gedanke daran über meine Haut, nur noch ein paar Stunden, dachte ich, dann kann ich wieder in meiner wahren Gestalt sein. Aber irgendwas war anders. Das fühlte ich. Es lag misstrauen und auch Angst in der Luft. Jeder Faery den ich erblickte wandte den Blick ab und huschte schnell weg. Seltsam, dachte ich mir nur.

Naja, was auch immer sie haben, es juckt mich nicht, ich brauche eine Unterkunft für eine Nacht. So erblickte ich eine Herberge und lächelte zufrieden, immerhin etwas in diesem kleinen Dorf.

Die gräuliche Tür knarrte, als ich sie öffnete und hinein lief, aber auch hier war die Stimmung nicht anders, so lehnte ich mich weiter vorne nur an den Tresen, wurde aber erst nicht beachtet.'' Ich hätte gern ein Zimmer für eine Nacht.'' versuchte ich es höflich.'' Keins mehr frei, verschwinde.''

Ich zog die Augenbraue hoch. Als ob ich das dem alten Faun abkaufen würde, der schon grau geziert war vom Alter.'' ich habe Gold um es zu bezahlen.'' Versuchte ich es noch mal.'' Keins frei, verschwinde aus meinem Haus.'' Ich knurrte genervt, im normalfall würde ich ihn jetzt an seinem Hals packen und ihn nochmal Höflich Bitten, aber hier waren zu viele Augen.

So drehte ich mich nur mit einem genervtem schnauben um. Naja dann halt eine Bank, die wird es ja irgendwo geben in dieser Verfluchten Stadt. Nur entlud sich meine Stimmung wohl auf die Wolken aus, denn sie gaben ein lautes Donnergrollen von sich, durch das ich nur noch genervter wurde.

Auf dem Marktplatz fand ich eine alte, braune Holzbank, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte und knarrte, als ich mich auf ihr nieder ließ. So legte ich mich zurück, bequem war was anderes, aber es reicht aus um ein wenig ruhe zu bekommen.

So schaute ich in den Himmel, der immer mehr in die Nacht eintauchte und man durch die Wolken die am Himmel lagen, nicht mal ein Stern erblicken konnte. Naja, ich brauche Schlaf für Morgen, dachte ich mir nur als ich die Augen schloss, aber weiter wachsam war.

Es musste gegen Mitternacht schon sein, als ich viele Schritte hörte, die sich auf mich zu bewegten. Meine Augen riss ich auf, was soll der Aufruhr so spät in der Nacht? Aber als ich sah, dass bewaffnete Männer auf mich zu schritten, setzte ich mich in einem Ruck auf und umschloss mit beiden Händen meine Schwerter.''Was soll der Aufmarsch, gibt es ein Problem?''

Ok das letzte konnte ich mir denken, bei ihren verhassten Blicken, aber auch schimmerte Angst in einigen Augen.''Verschwinde! du hast den Fluch mit her gebracht.'' Jetzt stand ich doch langsam auf. Ein Fluch? Guter Witz, aber als würde das Wetter mich erinnern was sie meinen konnten, gab es ein lauten Donner und Wind setzte ein.

''Seht ihr? Wer das Wetter kontrollieren kann ist Verflucht, vertreibt sie aus unserem Dorf.'' ich zog meine Schwerter, als sie schon auf mich zu Stürmen. Ich war nicht verflucht und vielleicht sollte ich ihnen zeigen, wen sie hier als Verflucht ansehen.

Die ersten, die meine Schwerter an trafen, mussten sie Schmecken lernen. Aber es waren zu viele gegen mich und so reichte es mir jetzt endgültig.

Ich gab ein kehliges Knurren von mir, gleichzeitig wie mich mein Körper nach vorne Zwang und ich den Boden unter meinen nun Krallen spürte. Mein Körper Kribbelte, als er sich dehnte und ich konnte jetzt Entsetzen in den Blicken sehen.

Aber da einige, die ich direkt anblicke nach Luft ringend auf den Boden gingen. War es den restlichen wohl egal, dass sie gerade ein Drachen vor sich hatten, der eigentlich ja Heilig sein sollte. Ich war nur noch genervt und schnaubte nur, dass die Menge um mich nach hinten flog.

So bereite ich meine Flügel aus und fing an mit ihnen zu schlagen, so dass ich Staub und Dreck aufwirbelte. So begab ich mich in die Luft. Bei dem Sturm zu fliegen wird nicht einfach sein. Da ich zu spät sah wie einer den Speer nach mir wurf, knurrte ich nur auf als ich einen stechenden Schmerz in meinem rechten Bein merkte.

Das wirst du bereuen! Der Gedanke reichte aus, dass auch er keine Luft mehr bekam. Mir reichte es jetzt wirklich und so lies ich dieses Verfluchte Dorf hinter mir, aber um so höher ich flog um so mehr verschlechterte sich meine Sicht.

Auch der Schneesturm der weiter oben im Gebirge Tobte machte es nicht gerade besser. Ich musste mich so sehr konzentrieren, dass ich nicht ausweichen konnte, als mich frontal ein großer Ast an meiner Seite und Flügel darf. Von dem aufkommenden Schmerz verlor ich das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe, nur um mich dann noch abzufangen, bevor ich in einem Schneehaufen stürzte und ab da wurde es mir schwarz vor Augen.

Königin der LüfteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt