Ausgerechtet der... [BoyXBoy]

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Hat er gemerkt, dass ich einen Teil des Streits mitbekommen habe?
„Hey man. Das bleibt doch sicher unter uns, oder?" fragt er mich mit einem aufgesetzten Grinsen.
„Was meinst du?" frage ich, obwohl ich genau wusste was er meint.
Er lacht mich kurz an. „Ach, schon okay." Kaum gesagt, dreht er sich um und ist wieder auf dem Weg in die Halle.
Scheiße, Finn! Ruhig bleiben! Ich kämpfe mit mir. Ich weiß, wenn ich das nun sagen würde, gäbe es Probleme. Gewaltige Probleme. Aber irgendwie kann ich mich einfach nicht mehr zurückhalten. „Oder meinst du die Tatsache, dass du keinen mehr hochkriegst?" Ich fange an zu lachen, versuche es aber noch zurückzuhalten.
Doch das Lachen muss ich mir nun wirklich verkneifen. Ich starre Devin an, der wütend auf mich zurast. Er drückt mich gegen die Seite des Vans. Fuck! Das tat weh! „Sag mal, spinnst du?" schreie ich und versuche vergebens ihn wegzudrücken.
Sein wütender Blick durchbohrt mich. Scheiße! Der Idiot will sich prügeln! Mit einem Mal hebt er seine Faust. Sie rast auf mich zu und ich schließe meine Augen und fange an wieder zu schreien. Ich höre einen lauten, dumpfen Schlag. Langsam öffne ich meine Augen und schaue nach links. Devin schlug mit voller Wucht gegen den Van.
Fuck. Nicht jetzt... Ich merke plötzlich, dass ich mich kaum noch auf meinen Beinen halten kann, und rutsche volle Kanne am Van runter und knalle mit meinem Steißbein auf den harten Boden.

Ich fange an zu zittern und schließe erneut die Augen. Die dazukommende Übelkeit, ist noch das kleinste Problem. Schnappatmung setzt ein. Ich bekomme nur noch in kurzen Schüben Luft. Ich lege meinen Kopf zwischen meine Beine um besser Luft holen zu können. Ich schaue so auf seine Füße, und sehe, dass er ein bis zwei Schritte zurückgeht.
„F-Finn... W-Was ist los m-mit dir?" höre ich ihn stottern.
Der soll nicht den Bedrückten spielen „Hau... Einfach... Ab..." bekomme ich mit meiner Schnappatmung raus. Meine Augenlider sind schwer, sodass ich meine Augen wieder schließe, in der Hoffnung er würde wirklich gehen.
Ich will allein sein. Er soll mich nicht so sehen. Niemand soll mich so sehen!
Doch was ich auf einmal spüre, widerlegt meine Hoffnungen. Ich spüre eine Hand. Eine Hand die sanft durch mein Haar streift. Scheiße... nicht sein Ernst. Ich lasse mir einfach nichts anmerken und bleibe in meiner Position.
Das Einzige, was ich neben seiner Hand bemerke ist, dass ich mich wieder beruhige. Irgendwie tat es gut. Ich spüre, wie seine Hand langsam zu meinem Nacken wandert.
Soll ich oder soll ich nicht? Ich riskiere einen Blick, hebe meinen Kopf langsam hoch und schaue Devin direkt in die Augen. Seine Augen... so groß ... So tief... ich habe mich in seinen Augen verloren. Ich warte, bis er wegschaut, doch das tut er irgendwie nicht. Im Gegenteil ...

Er beugt sich langsam vor und drückt mich mit seiner Hand in meinem Nacken langsam zu sich.
Seine sanften Lippen berühren meine. Fuck, es ist so unglaublich. Ich reiße meine Augen vor Verwunderung auf und starre ihm direkt in sein Gesicht, während wir uns küssen. Er hat seine Augen geschlossen. Wir küssen uns tatsächlich.
Ich mache es wie er und schließe meine Augen.
Unglaublich. Der Star der Footballmannschaft küsst mich. Der Ex-Freund meiner damaligen besten Freundin. Doch es fühlt sich so gut an. So richtig. Seine Lippen sind so weich, wie keine Anderen.
Ich gebe mich hin und lege meine Hände an sein Gesicht und halte ihn fest. Ich ziehe ihn noch mehr zu mir. Ich will seine Lippen. Ich will ihn. Die ganze Zeit!
Ich kann es nicht fassen, dass er den Schritt macht, und einen Jungen küsst.

Wir lassen beide voneinander ab. Irgendwie merke ich, dass ich so rot bin, wie nie zuvor. Ich nehme meine Hände schüchtern von seinem Gesicht und er nimmt seine Hand aus meinem Nacken. Ich lehne mich leicht gegen den Van und schaue starr voraus. Ich sehe im Augenwinkel, dass Devin aufsteht und sich langsam von mir entfernt. Ich werfe ihm noch kurz einige Blicke zu und sehe, dass er noch einmal kurz zurückschaut. Als sich unsere Blicke treffen, schauen wir wieder weg.

Devin geht und ich bin so verwirrt wie selten zuvor.