19. Pov Hyunjin

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Adrenalin rauschte durch meine Adern hindurch als wir uns im freien Fall befanden. Ich war von dem plötzlichen Sprung so überrascht, dass ich nicht einmal schreien konnte. Irgendwie haben sich Felix und meine Hände ineinander verschränkt, doch erstaunlicherweise beruhigte mich diese Berührung.

Vorsichtig schaute ich nach unten und bekam fast einen Herzinfarkt. Es sah so aus als würden wir gleich den Boden küssen. Ich umklammerte Felix Hände noch fester, sodass ihm wahrscheinlich die Blutzufuhr abgeschnitten wurde, aber in dem Moment war mir das ziemlich egal.

Kurz bevor ich dann doch noch losschrie, fing uns das Seil auf und wir baumelten einen Meter über dem Boden. Sofort wurden wir losgemacht und dann kam auch schon Changbin auf uns zugerannt. Mit zittrigen Beinen und einem noch immer rasenden Herzen lief ich auf ihn zu. Felix folgte mir nicht minder geschockt.

"Das sah so cool aus und ihr habt gar nicht geschrien. Wie war es denn? Ich habe ja fast gedacht ihr werdet gleich zermatscht, denn ihr wart so knapp über dem Boden," plapperte Changbin vor sich hin und wuselte aufgeregt um uns herum. Felix und ich setzten uns erstmal mit weichen Knien auf eine Bank neben uns, bevor ich mich räusperte und Changbin antwortete.

"Ich habe echt gedacht wir sterben, aber es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert." "Mmh," stimmte Felix mir zu. "Ich habe noch nie einen so heftigen Adrenalin kick bekommen. Für dich wäre das bestimmt genau das richtige," fügte er noch mit einem Seitenblick auf Changbin hinzu.

"Perfekt. Dann frage ich morgen Bang Chan ob er mitkommt," erwiderte dieser fröhlich und ich verdrehte nur die Augen. Felix sah das und lachte leise, woraufhin Changbin schmollte, weil er nicht wusste, worüber Felix lachte. Belustigt schaute ich den beiden zu, als sie begannen sich zu kabbeln und beschloss dann Felix Entschuldigung anzunehmen.

Ich konnte einfach nicht mehr sauer auf ihn sein, wo er eben sogar seine eigene Angst überwunden hatte, um mir zu helfen. Außerdem wollte ich wieder in seiner Nähe sein und mit ihm Zeit verbringen. Changbin erklärte sich schließlich dazu bereit alleine nach Hause zu fahren, sodass ich mich mit Felix aussprechen konnte.

Schweigend saßen wir nebeneinander und ich knabberte nervös an meinen Fingernägeln, während ich überlegte wie ich mich am besten bei ihm entschuldigen konnte. "Ich nehme sie an," sagte ich dann mit fest auf die Straße gerichtetem Blick. Neben mir sah ich aus den Augenwinkeln, dass Felix mich kurz verwirrt anschaute, aber dann verstand was ich meinte.

Sofort fing er an breit zu lächeln und bevor er noch vor Freude das Lenkrad losließ, hob ich beschwichtigend die Hände. "Du brauchst dich nicht zu bedanken. Ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen, dass wir uns in dieser Situation befanden."

Mit diesen Worten wandte ich mich Felix wieder zu, um seine Reaktion zu sehen. Er räusperte sich kurz und murmelte dann ein leises 'Danke' in meine Richtung. Ich schmunzelte leicht. Felix Stimmung änderte sich oft in Sekundenschnelle. Eben war er noch komplett überdreht und jetzt schon wieder schüchtern.

Aber deswegen lie..halt stopp. Deswegen mochte ich ihn ja so gerne.


Ich bin wieder zurück aus dem Urlaub :D ab jetzt gibt es wieder regelmäßig Updates

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