Er hielt die Pistole immer noch auf Dan gerichtet und starrte leicht ungläubig auf das Handy in seiner Hand. Mit so einer Reaktion hatte er wohl nicht gerechnet. Aber damit war er nicht alleine. Nicht nur, dass dies das allererste Mal gewesen war, dass sie bei einem Anruf gesprochen hatte, nein, sie schien nicht ein bisschen Angst vor ihm zu haben. Und sie hatte ihm gedroht. Sie alle schauten einander an. In ihren Blicken spiegelte sich der gleiche Gedanke. Sie alle waren bis jetzt davon ausgegangen, dass sie, auch wenn sie immer etwas zurückhaltender war, eine intelligente und von Grund auf gutherzige Person wahr, die sich stehts um andere sorgte. Doch sie schien ihm viel gefährlicher zu sein als gedacht. Im Gegensatz zu ihnen allen war sie ihm nicht anscheinend nicht schutzlos ausgeliefert. Das schien auch er gerade zu realisieren. Er schien mit sich zu ringen ob er seine Drohung wahr machen und abdrücken sollte.
Auf einmal zuckte er zusammen und drehte sich ruckartig um. Und dann tat er etwas mit dem niemand gerechnet hätte: er rannte weg. Im ersten Moment stand er noch vor ihnen und überlegte was er mit ihnen nun anstellen sollte, wie ernst ihre Drohung zu nehmen war, und im nächsten Moment sprintete er panisch in Richtung Tür, nur um sich dann um zu entscheiden und stattdessen durch das Fenster zu flüchten. Die Pistole lag nun einsam und verlassen auf den dielen vor der Türschwelle, durch die nun eine schwarz gekleidete Frau trat. Keiner von ihnen hatte sie kommen hören.
Die Haare Pechschwarz, die haut beinahe Schneeweiß. Sie schien wohl nicht oft in die sonne zu gehen. Ihre Hellen Augen huschten durch den Raum, der blick aufmerksam und stechend kalt wie Eis, die Stirn in falten gelegt. Ihr blick viel auf die Pistole direkt zu ihren Füßen „Was zum ..." nachdenklich legte sie ihren Kopf schief. Dann legte sie ihre Hand über den Mund, beugte sich leicht nach vorne und schloss die Augen. Und während die anderen noch fragten wer genau das war und was das jetzt gerade werden sollte brach sie in schallendes Gelächter aus. Schnell hatte sie sich wieder gefangen und wischte sich die tränen weg die sich in ihren Augen gebildet hatten. Ihr blick hatte einen Großteil seiner kälte verloren, wirkte jedoch immer noch gegenteilig zu dem Warmen lächeln das ihre Lippen nun umspielte. „Entschuldigt" sie schüttelte ihren Kopf wie um ihr Unglauben kund zu tun. „Ich habe ja mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er einfach reiß-aus nehmen würde." Nun bildete sich auch auf Dans Lippen ein grinsen „Tja nachdem du einfach aufgelegt hattest hat der alles stehen und liegen lassen und ist wie von der Tarantel gestochen zum Fenster raus. Deine Ansprache hat ihm wohl feuert unter dem gefiederten Arsch gemacht. Wer hätte gedacht das du so Eis kalt sein kannst." Belustigt lege sie den Kopf schief „Du weißt wirklich wie man Frauen Komplimente macht, Jack Daniels. Kein Wunder das Jessy dich sitzen lassen hat." Dan verzog spielerisch beleidigt das Gesicht „Autsch"
So langsam schien es den anderen auch zu dämmern, wer da vor ihnen stand. Jessy zumindest gluckste fröhlich und ließ sich in die Arme ihrer neu gefundenen Freundin fallen. Tränen liefen ihr über die wrangen. Ob das nun Tränen der Freude wahren, oder tränen der Erleichterung, das wusste sie nicht so recht. Höchstwahrscheinlich ein bisschen von beidem. Auch der Rest der Truppe schien erleichtert zu sein das sie das aufeinandertreffen mit dem Entführer heil überstanden zu haben, und die Freude ihre neue Freundin zu treffen, war groß. Als Jessy sie nach einer gefühlten Ewigkeit frei gab umarmten sie alle einander, auch wenn Thomas zunächst gezögert hatte und sich das ganze mit Dans jetzigem zustand etwas schwierig gestaltete. „Ich freu mich so dass du hier bist." Jessys Augen leuchteten. „ich tue das auch, bitte versteh mich nicht falsch, aber was machst du hier? Ich dachte immer du würdest weit weg von Duskwood leben?" misstrauisch zog Cleo eine Augenbraue hoch. „Berechtigte Frage. Und so weit weg wohne ich nun auch wieder nicht. Nachdem Jessy angegriffen wurde habe ich mich in die unmittelbare Nähe von Duskwood begeben damit ich zukünftig da sein kann, wenn etwas Schlimmes geschieht. Bei Richy war ich zu langsam. Diesmal nicht." Bei der Erwähnung ihres höchstwahrscheinlich toten Freunds, wurde die heitere Stimmung bedrückt. „Gib es zu, du hast doch nur auf so eine Situation gewartet um einen grandiosen auftritt hin zu legen." Spielerisch hob sie die Hände in die Luft, wie um sich zu ergeben „Du hast mich erwischt, Dan. Hat es funktioniert?" „Aber hallo" beide fingen an zu kichern, und die anderen stiegen auch mit ein. Dan wusste wie er seine Freunde zum lachen brachte. Dashatten sie nach so einem Schock Moment auch bitter nötig und verdient. Und währendallgemeine Erleichterung und lautes Gelächter die angespannte Stimmung auflöstenund das Gefühl von Sicherheit langsam zurückkehrte, bemerkte die gruppe nicht dass ihr lachen nur aufgesetzt war. Sie log nicht gerne, aber dieses Mal musstees sein. Hoffentlich würden sie es ihr nicht allzu krummnehmen. Durch ihrenKopf schoss nur ein Gedanke: wie brachte sie ihren freunden schonend dieWahrheit bei?

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Darkness
FantastiqueEine Duskwood Kurzgeschichte. Sie beschäftigt sich mit dem übernatürlichen und ich halte mich nicht zu 100 Prozent an den eigentlichen Plot. wer Duskwood noch nicht gespielt hat, der sollte dies vorher tun, ich gebe mir allerdings mühe die Geschicht...