Panem et circenses

Unum - Marlina Abbott

Es war vor hundert Jahren. Vor genau hundert Jahren kämpfte der Sagen umwogende Harry Potter gegen Lord Voldemort. Ein Kampf der einen Preis kostete, sie ließen sich beide in den Tod rasen, gemeinsam, und traten damit den internationalen Konflikt los. Denn nun standen sich beide geschwächten Seiten gegenüber, beide Seiten sannen nach Rache. Der Krieg breitete sich immer weiter aus. Schon bald mussten sich weitere Länder einmischen, so auch die französische und skandinavische Seite. Die größten Zauberschulhäuser der Welt bekriegten sich: Durmstrang, Beauxbatons und Hogwarts. Nie war der Zwiespalt zwischen ihnen größer. Irgendwann war es so weit, ein weiteres Land mischte sich ein. Lange hatte es sich wegen vorheriger Fauxpas aus dem Krieg gehalten, doch nun rückten sie mit gut ausgebildeten Zauberern nach Großbritannien vor. Sie hatten sich langsam in alle Lager geschlichen und mit listigen Untergrund-Versuchen die Fronten Kampfunfähig zu machen. Es war Deutschland gewesen, dass uns gerettet hatte und gleichzeitig in Angst und Schrecken versetzte.
Ich möchte euch sagen, warum in Angst und Schrecken, denn sie ließen das Turnier, das trimagische Turnier neu aufleben. Erst ein paar Jahre zuvor hatte Harry Potter das letzte gewonnen, jedoch war am Ende ein Schüler ums Leben gekommen, ermordet von Lord Voldemort persönlich, denn dieser war genau am letzten Tag des Turniers wieder auferstanden. In dem Turnier trat jeweils ein Schüler aus den drei Schülern an, diese mussten sich dann in drei Aufgaben beweisen und der Gewinner bekam am Ende den trimagischen Pokal. Doch heute ist es anders. Sechs Durmstrang-, sechs Beauxbatons- und sechs Hogwartsschüler, werden nun alle drei Jahre auf einen Kampf vorbereitet. Insgesamt zwölf Aufgaben müssen sie durchstehen. Drei aus Durmstrang, drei aus Beauxbatons, drei aus Hogwarts und drei von der Deutschen magischen Regierung. Es war ein Vorschlag gewesen, ein Vorschlag, den man nicht abwehren hätte können, entweder die Schüler aus ihrer gut behüteten Umgebung reißen und am tödlichen Turnier teilnehmen lassen oder jedes Land verlor sein Recht auf ein eigenes Rechtssystem.
Ich weiß nicht, wie sie es geschafft hatten, aber das alles ging bis auf ungeklärte Morde, sich häufende Anschläge und verschwindenden Menschen, fast unbemerkt an den Muggeln, den nicht magischen Menschen, vorbei.
Ich bin nun im fünften Jahr von Hogwarts, sitze in meiner gelbschwarzen Robe am Hufflepuff Tisch und erwarte mein Zeugnis, als mir klar wird, dass es nächstes Jahr wieder soweit ist, nächstes Jahr ist wieder das trimagische Turnier und nicht nur das, es ist das dreiunddreißigste, das heißt, etwas ganz besonderes wird auf uns zukommen. Und ich werde im sechsten Jahr sein, das heißt ich könnte es werden, ich könnte für Hogwarts antreten, denn ich war über fünfzehn, nicht nur das, ich war sogar sechzehn, das hieß die Wahrscheinlichkeit war zweimal größer, als bei einem Fünftklässler, nur die Siebtklässler hatten es noch schwerer, denn mit jedem Schuljahr wurde die Wahrscheinlichkeit größer.
Die Daten wurden gut gelegt, in seinen ersten vier Schuljahren bekam man das Ereignis mindestens einmal mit, wenn man es in der ersten miterlebte, würde man es in der vierten noch einmal tun. Ich hatte es in meinem dritten Jahr erlebt und die Atmosphäre hatte mir eine tierische Angst eingejagt. Doch einmal in diesem Jahr waren wir neidisch auf die Fünft- bis Siebtklässler, denn es war Winter und Zeit für den traditionellen Winterball. Das machte das ganze noch ein wenig schlimmer. War man in der vierten Klasse, in dem Zeitraum eines trimagischen Turniers, durfte man von älteren Schülern eingeladen werden und teilnehmen, den anderen blieb nur das lauschen der Musik in ihren Betten. Doch selbst, wenn ich die Chance gehabt hätte, ich weiß nicht, ob ich hingegangen wäre, denn das Ereignis verharmloste das gesamte Turnier. Bei diesem Turnier kamen Menschen um.