Sex - Marlina

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Dieses Jahr ist es anders nach Hogwarts zurück zu kommen. Es ist nicht das übliche Gefühl der Heimat, das mich durchströmt, als ich in den Zug steige, es ist reine und pure Angst. Ich bin mir völlig im Klaren, dass ich in das Turnier muss. Es wird so sein, ich bin mir ganz sicher.

Hinter mir trägt Dylan meine Koffer. Wir schwiegen uns an. Das tut mir weh, doch ich bin immer noch so wütend auf ihn und meinen Bruder.

Ich gehe durch den schmalen Gang. Ich grüße ein paar Leute, die ich kenne und halte nach Fabien Ausschau. Sie muss hier irgendwo sein. Dann sehe ich sie alleine in einem Abteil sitzen sie hält mir einen Platz frei. Ihr Gryffindor Freund Phillip sitzt bei ihr.

„Hey", sage ich, als ich das Abteil betrete.

„Hey", Fabien lässt ihr Buch sinken und mustert mich, genau wie ich sie.

„Waren die Ferien einigermaßen erträglich?", frage ich sie besorgt.

Sie schweigt. Ich bin froh, dass sie mir hilft Dylan zu ignorieren, denn auch sie behandelt ihn wie Luft. Es gefällt ihr ganz und gar nicht, dass er mich verletzt hatte.

Ohne auf meine Frage einzugehen sagt sie: „Du bist noch dünner als sonst, Marlina, und du siehst müde aus."

„Du weißt, dass ich immer dünn bin, egal wie viel ich esse. Es ist alles okay. Und ich sehe immer müde aus."

Ich nicke Phillip grüßend zu. Ich weiß nicht recht was ich mit ihm anfangen soll. Er ist nett und behandelt Fabien genau so gut, wie ich es tue, aber... Naja, ich werde einfach nicht richtig mit ihm warm.

Als sie eine Unterhaltung mit ihm anfängt, klinke ich mich aus und nehme mir ein Buch aus meiner Tasche.

Ich gebe vor zu lesen, jedoch beobachte ich eigentlich nur Thomas, äh Dylan, wie er in sein Notizbuch schreibt. Ich sollte ihm noch eine Chance geben. Gleich jetzt, sofort.

Ich hole Luft, halte sie kurz in meinen Wangen und puste sie dann wieder aus. Fabien und Phillip sehen mich an, auch Dylan blickt kurz auf.

„Dylan?", sage ich nun, „wir müssen reden."

Ich stehe auf und erwarte, dass er mir folgt. Das tut er auch.

Ich sehe noch, wie Fabien mir einen verwirrten und etwas...- Wie soll ich es beschreiben? - beschützenden Blick zu.

Ich gehe mit ihm in einen Gepäckraum. Es ist schon irgendwie gruselig hier.

„Okay, ich weiß nicht. Ich weiß nicht. Ich weiß nicht", murmele ich vor mich hin.  Ich schlinge meine Arme um meinen Körper. Irgendwie kommt mir dieser Raum ziemlich kalt vor. Ich wende meinen Blick um, doch da ist nichts, nur eine große Kiste. Ich fühle mich hier nicht wohl.

„Es tut mir leid. Ich kann verstehen, warum du wütend bist", sagt Dylan zu mir. Das kann ich nicht glaube.

„Ich kann dir nicht vertrauen, aber das sollte ich. Ich muss dir vertrauen", sage ich immer noch mehr zu mir selbst, als zu ihm.

Plötzlich breche ich zusammen. Ich bekomme aus heiterem Himmel Panik und fange an zu schluchzen... Und zu reden.

„Ich kann das nicht. Ich werde umkommen. Ganz einfach. Ich... Ich bin viel zu schwach und was werden Mum und Dad sagen? Linus. Oh Linus. Ich werde mich nie wieder mit ihm vertragen. Alles ist kaputt. Alles. Einfach alles."

Ich kauere mich auf dem Boden zusammen und rolle mich zu einer kleinen Kugel.

Dann ist da Dylans Hand an meiner tränennassen Wange. Ganz langsam dreht er mein Gesicht zu ihm, sodass ich ihn ansehen kann, so gut es durch den Tränenschleier geht.

Panem et circensesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt