Loras VI

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Renly umklammerte Loras und begann wie ein Kleines Kind zu weinen. „Ich dachte ich würde dich nie wiedersehen.", sagte er erneut.

Loras drückte ihn an sich. „Ich bin hier. Ich bin hier.", über ein Jahr hatte er Renly nicht gesehen. Seit er aus Königsmund nach Rosengarten aufgebrochen war, um seine Schwester nach Winterfell zu begleiten.

Renly sah schrecklich aus. Seine Wangen waren eingefallen und die Augen lagen tief in ihren höhlen. Seine Schwarzen Haare, die er sonst immer gepflegt hatte, waren Fettig, verfilzt und hingen ihm bis auf den Rücken und sein Bart, war ein Gewirr aus Schwarzen Borsten. Und er Stank. Nach Urin und Kot und Essensresten. Kein Mann, den man Gerne in sein Bett lassen würde, doch Loras war das Egal. Er war nur froh, ihn endlich wiederzusehen. „Ich bringe dich hier raus.", flüsterte er.

Renlys Augen wurden Feucht. „Raus? Raus hier? Bitte Loras: Nimm mich jetzt mit. Ich werde noch Wahnsinnig hier unten."

„Bald. Bald kann ich dich hier heraus hohlen. Doch noch nicht jetzt.", Loras sah sich um, doch niemand näherte sich der Zelle. „Robb Stark wird Königsmund bald angreifen. Dann werde ich dich befreien."

„Stark?", Renly wirkte verwirrt. „Ned ist Tot."

„Sein Sohn kommt. Er ist jetzt König des Nordens."

Renly schüttelte den Kopf. „Nein. Er ist kein König. Stannis ist der König.", er sah ihn mit feuchten Augen an. „Wann wird mein Bruder kommen um mich zu retten?"

Loras wurde das Herz schwer, als er die Hoffnung in Renlys Stimme hörte. „Stannis war bereits hier, Renly. Er hat gekämpft und verloren."

Renlys Atmung ging schneller. „Sie haben nicht gelogen. Varys hat es gesagt. Die Spinne hat gesagt, das Stannis versucht hat, Königsmund zu erobern, doch das er verloren hat.", der Lord vom Sturmkap ließ seinen Kopf gegen die Steinerne Wand fallen. „Varys wollte mich überzeugen, das ich Joffrey die Treue schwören. Doch das kann ich nicht. Ned hat es mir gesagt. Er hat mir die Wahrheit gesagt. Joffrey ist ein Bastard! Vom Königsmörder und der Königin. Ein Bastard aus Inzest. Eine Größere Sünde gibt es nicht für jene die nicht vom Blut des Drachen sind.", seine Stimme wurde nun von Gram und Schuld rau. „Eddard wollte das ich ihm, gegen Cersei helfe. Er wollte meine Männer. Wenn ich ihm geholfen hätte... Wenn ich ihm zugehört hätte...", erneut begann er zu weinen und Loras schien, als wolle sein Herz aufhören zu schlagen. Er hatte Renly als einen großen Lord in Erinnerung. Stark, schön und Stolz. Ihn nun so gebrochen zu sehen, machte ihn fertig.

„Ich hohle dich bald hier heraus. Das Verspreche ich dir.", er wollte ihn küssen, doch Renly drehte sich von ihm weg.

Enttäuscht stand Loras auf und verließ die Zelle, die nun wieder in Finsternis gehüllt war.

Mit Schwarzem Zorn im Herzen, verließ Loras die Kerker. Die Fackel ließ er in Rugens Gemächern zurück. Der Kerkermeister war nirgendwo zu sehen.

Müde lehnte sich Loras an eine Wand. Renly, seine Große Lieb, der Mann, den er von allen am ehesten auf dem Eisernen Thron gesehen hätte, war beinahe gebrochen worden. Schwach, unterernährt und Misshandelt, hatte Er dennoch nicht ganz aufgegeben. Loras Entschluss, diesen Krieg zu gewinnen, Koste es was es wolle, wuchs erneut und war wie Seefeuer, das in ihm brannte und ihm Kraft gab. Er raffte sich auf und ging zurück zu seinen Gemächern. Er musste Vorbereitungen treffen.

Auf in seinen Gemächern angekommen, zog er sich um und machte sich dann auf den Weg zur Kaserne der Goldröcke.

Deren neuer Kommandant, erwartet ihn bereits. „Lord Hochmarschall.", begrüßte ihn der Lord Kommandant Höflich, aber zurückhaltend. Ser Addam Marbrand, war ein Bulle von einem Mann, wenn auch etwas in die Jahre gekommen. Es hieß der Erbe von Aschmark warte genauso lange auf sein Erbe, wie Ser Stevron Frey auf das seine.

Das andere Lied von Eis und Feuer - Der Wolf und die RoseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt