𝒛𝒆𝒉𝒏

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𝒇𝒆𝒍𝒊𝒙

Es war spät in der Nacht als ich wiederkam. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, so lange draußen zu bleiben. Irgendwie hatte ich jetzt ein schlechtes Gewissen wegen meiner Mutter. Ich hoffte einfach, dass sie am schlafen war. Leise schloss ich die Tür hinter mir und stellte meine Schuhe in den Schrank. Meine Mutter wartete auf mich.
Wenn Blicke töten könnten...

"Lee Felix, was hatte ich dir gesagt?!", schrie sie sauer. "Es tut mir Leid, Eomma...", entschuldigte ich mich kleinlaut. "Du hast Hausarrest! Kein Handy, kein Fernseher und keine Treffen mehr!" Geschockt riss ich meine Augen auf. Sie übertrieb mal wieder, doch ich hatte ein kleines bisschen Respekt in mir. Ich widersprach ihr nicht und ging einfach auf mein Zimmer. Gerade als ich Hyunjin Bescheid sagen wollte, war das Internet bereits aus. Ich seufzte und schaltete mein Handy komplett aus. Das könnte langweilig werden...

↝ 𝒕𝒊𝒎𝒆𝒔𝒌𝒊𝒑 ↜

𝒉𝒚𝒖𝒏𝒋𝒊𝒏

Langsam machte ich mir echt Sorgen um Felix. Er antwortete mir nicht und das schon seit fast 3 Wochen. Meine Nachrichten wurden nicht zugestellt und wenn ich anrief ging nur der Anrufbeantworter ran. Da ich langsam keinen Nerv mehr dafür hatte, ging ich am Abend zu ihm Nachhause.

Wie ein Einbrecher schlich ich um das Haus. In Felix' Zimmer brannte kein Licht, was mich sehr verwundete. Er blieb meistens bis 3 Uhr morgens wach. Ich warf Steine ans Fenster in der Hoffnung, dass er es öffnete. Mein Versuch klappte auch, jedoch traf ihn ein Stein am Gesicht, als er seinen Kopf aus dem Fenster hielt. "Au! Was machst du hier?!", zischte er und hielt sich den Kopf. "Warum antwortest du mir nicht?" Ich war wütend auf ihn und das merkte er. Er seufzte und erklärte mir, dass er Hausarrest für 4 Wochen hat. Ich nickte und war erleichtert, da ich wusste, dass nichts passiert war. Leider konnten wir nicht mehr reden, da seine Eomma ins Zimmer gekommen war.

Auf dem Heimweg steckte ich mir meine AirPods in die Ohren und hörte die Playlist, die mir Felix zusammengestellt hatte. Eine Playlist mit beruhigender Musik, mit der ich glatt wegpennen konnte.

Felix und ich hatten eine starke Bindung zueinander. Wir haben schon 2 Mal miteinander geschlafen, obwohl wir nichtmal zusammen waren. Kuscheln konnten wir ohne das es uns peinlich war und wir kamen uns immer sehr nahe. Als normale Freunde tat man das nicht. "Was macht dieser Junge nur mit mir?", flüsterte ich und steckte meine Hände in meine Taschen. Nach dem letzten Sex hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn liebte. Doch erst, als er schlief. Das war Absicht, da meine Angst vor seiner Reaktion zu groß war.

Als ich Zuhause war, setzte ich mich ans Fenster und scrollte durch Felix' Instagram. Er war so unglaublich schön, dass es sich gar nicht real anfühlte, dass ich mit ihm befreundet war. Gegen ihn war ich rein gar nichts. "Seine Schönheit bringt mich ins Grab" Ich machte Screenshots von seinen Posts, nur für den Fall, dass er sie löschen würde. Danach machte ich mein Handy aus und schaute einfach nur aus dem Fenster. Ich hatte eine super schöne Aussicht auf die Stadt und die vielen Hochhäuser, die leuchteten wie Regenbögen. Ich saß da, gefangen in mir selbst und fing an zu weinen. Ich weinte so gut wie nie, doch als Felix in mein Leben trat, fühlte sich alles so leicht an und ich fühlte mich besser als je zuvor. Der Steinharte Klotz, der keine Emotionen in sich hatte, weinte. So ging das circa eine Stunde. Felix, der kleine Australier den ich vor 4 Monaten kennengelernt hatte, hatte mir so dermaßen den Kopf verdreht. "Ich bin so komisch", lachte ich über mich selbst und rieb mir die letzte Träne aus dem Gesicht.
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𝖱𝖤𝖣 𝖫𝖨𝖦𝖧𝖳𝖲 ʰʸᵘⁿˡⁱˣWo Geschichten leben. Entdecke jetzt