On the run (Drarry)

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Erst nach zwei Tagen konnte Draco sich wieder dazu durchringen sein Zimmer zu verlassen, seine Augenringe dieses Mal noch tiefer als nach seiner Ankunft. Wenigstens hatte er ein klein wenig zugenommen, Kreacher versorgte ihn regelmäßig mit Essen und brachte ihm wonach auch immer Draco fragte. So hatte er nun auch einige Klamotten die in dem Schrank lagen, welchen er Kreacher zuvor noch säubern lassen hatte. Zwar wusste er wirklich nicht was dieser Hauself jahrelang in diesem Haus getrieben hatte, doch wenn man es ihm vernünftig sagte dann tat er auch was man wollte.

In einen etwas zu großen Umhang gehüllt schlich Draco durch das Treppenhaus nach unten wobei er darauf lauschte wer wohl gerade da war. Es schienen zum Glück nicht viele zu sein, selbst vor der Küche hörte er keine Stimmen. Vermutlich räumten die anderen gerade irgendwas aus. Froh darüber ihnen nicht gleich unter die Augen zu treten, ging Draco in die Küche. Nur Black saß gerade am Tisch und sah etwas irritiert von einem Dokument auf das vor ihm auf dem Tisch lag.

„Woher hast du den Umhang?" fragte sein Onkel ihn als erstes während er das Dokument einrollte. Draco zuckte nur mit den Schultern während er sich an den Tisch setzte. „Kreacher hat ihn mir gebracht" erklärte er während er sich ein Teller nahm und dann anfing dieses mit Essen vollzuladen.

„Wieso? War es deiner?" fragte er schließlich nach, nicht sicher was genau der Mann mit seiner Frage bezweckte. „Nein, er hat meinem Bruder gehört" erklärte Black schließlich während er sich ziemlich niedergeschlagen anhörte. Draco nickte während er Black zögerlich anlächelte.

„Regulus, oder? Meine Mum meinte, er sei ihr Lieblingscousin gewesen. Was ist mit ihm geschehen?" fragte Draco während er anfing zu essen. Blacks trockenes Lachen überraschte ihn dabei während er zu dem Mann aufsah welcher sich mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl nach hinten lehnte.

„Er war der Liebling der ganzen Familie. Der perfekte Sohn, der der ein viel besserer Erbe sein würde. Ein verängstigter Junge der sich nicht traute seinen Eltern zu widersprechen oder für sich selbst zu sorgen. Der sich dazu überreden lassen hat Voldemort beizutreten und gestorben ist als er es nicht mehr wollte..." erzählte ihm Black gedankenverloren während Draco ihm neugierig zuhörte. Seine Mutter hatte ihm nie viel über ihre Cousins erzählt, nur Geschichten aus ihrer Kindheit, wenn sie gemeinsam gespielt hatten und dass sie so gemerkt hatte das sie wirklich Kinder haben wollte, weil Regulus so ein süßer Junge gewesen war. Doch darüber wie dieser gestorben war, hatte sie kein Wort verloren.

„Ich habe so lange versucht ihn zu schützen, seine Strafen auf mich genommen, in den Sommerferien so großen Mist gebaut das Regulus übers ganze Jahr bei egal was wie der perfekte Sohn aussah, aber ich konnte es nicht ewig. Wäre ich mit sechzehn nicht gegangen, hätten sie mich getötet. Reg wollte nicht mit mir kommen, er ist geblieben. Und jetzt bin ich noch übrig" erzählte Black weiter wobei Draco sich ziemlich überfordert damit fühlte das sein Onkel ihm all das anvertraute. „Er war dir ziemlich ähnlich weißt du? Ein richtiges Muttersöhnchen mit perfekten Manieren und der richtigen Menge Rassismus um von niemandem so wahrgenommen zu werden" sprach Black weiter wobei er ziemlich froh war, dass er nicht auf das zuvor gesagte reagieren zu müssen.

„Naja, vielleicht schaffe ich es ja wenigstens dich zu retten, für Reg ist es längst zu spät" schloss Black Schließlich wobei der Mann mit den Schultern zuckte und Draco der Traurigkeit im Blick des Mannes auswich.

„Ich kann mich selbst retten" erwiderte Draco schließlich, wusste nicht was er davon halten sollte das sein Onkel ihn so zum Projekt deklarierte. „Das dachte Reg auch" murmelte Black dabei gedankenverloren sodass Draco nicht glaubte das eine Antwort von ihm notwendig war.

Also wandte er sich wieder seinem Essen zu und fragte sich was in der Black-Familie wohl passiert war das alles so falsch gelaufen war. Dabei fiel ihm als Antwort nur der dunkle Lord ein. Es war das Gleiche, dass seine Familie zerstörte, weil er nicht hatte bleiben können. Er wusste auch, dass ein Cousin von Theodor sich, als der dunkle Lord zurückkam, nach Frankreich zurückgezogen hatte um weit weg von all dem zu sein, selbst Pansys Tante war, als sie davon erfahren hatte, mit ihrer ganzen Familie abgehauen. Es zerrütteter all die alten, sonst so stabilen Reinblutfamilien die es eigentlich erhalten sollte.

„Also, warum bist du die letzten Tage nicht aus deinem Zimmer gekommen? Du hast mit niemandem gesprochen außer Kreacher, das kann nicht gesund sein" wollte Black wissen nachdem Draco fast seinen gesamten Teller leer gegessen hatte wobei der Junge Malfoy mit den Schultern zuckte.

„Er tut die Aufgaben die man ihm aufträgt ordentlich, ein Hauself eben" meinte er wobei er hoffte nicht auf den Rest eingehen zu müssen. Black lachte dabei nur wieder auf bevor er nickte. „Dich respektiert er, du bist ein ordentliches Reinblut das ihn eigentlich verachtet, da steht er drauf" meinte der Black und strich sich dabei durch die Haare wie als wollte er Erinnerungen verdrängen. Draco fragte sich wirklich was in diesem Haus alles vorgefallen war.

„Also, warum bist du nicht rausgekommen? Was war los?" fragte der Black nach während Draco seinem Blick auswich und seine Arme dabei schützend um seinen Oberkörper legte.

„Ich war nicht in der Stimmung, das ist alles" erklärte er dem Black wobei er ihn so entschlossen und undurchschaubar ansah wie er konnte, während er gleichzeitig an Harrys Hände dachte, welche seine Handgelenke zusammendrückten. Dann verschwamm eben dieses Bild mit denen aus dem Gasthaus und Draco blinzelte einige Male um es loszuwerden.

„Du siehst genauso aus wie Reggie, wenn er was verschwiegen hat. Also, was ist los?" fragte der Black erneut nach während Draco den Kopf schüttelte und sich dabei durch die Haare strich. Dabei bemerkte er erst, dass der Ärmel des großen Umhangs runtergerutscht war, als Blacks Blick auf den blauen Stellen lag.

„Die sind neu, wer war das?" fragte der Black nach, wohl nicht wirklich begeistert von dem Gedanken daran, dass jemand in diesem Haus Draco verletzt haben könnte.

„Das geht dich nichts an, es ist mein Körper" erklärte Draco allerdings nur abweisend. Er würde vor Black sicherlich nicht zugeben das er sich nicht mal gegen Potter hatte wehren können. Außerdem erinnerte er sich noch zu gut daran, dass Black ihn zurückschleifen wollte, wenn er Potter schadete, am Schluss würde das nur schon gelten und der andere Mann ihn zurück ins Manor bringen.

„Na gut. Du musst es mir nicht erzählen. Aber wenn du wem zum Reden brauchst kannst du immer zu Remus oder mir kommen, was dir passiert ist, ist schwer zu verarbeiten" meinte der Black nur während Draco wütend den Kopf schüttelte. Der Mann sollte nicht so klingen als würde er ihn verstehen, als wüsste er genau was passiert war. Denn das konnte er gar nicht.

Schön, sie waren beide von zuhause weggelaufen, aber seine Eltern liebten ihn! Er hatte seine Liebende Familie aufgegeben, seine Ehre und Würde und alles andere, vermutlich würde er dafür irgendwann sterben. Vielleicht konnte er nicht mal nach Hogwarts zurück, weil es viel zu riskant war, Black hingegen war einfach zu seinem besten Freund gegangen und war dort glücklicher denn je gewesen. Das war nicht mal ansatzweise damit zu vergleichen was er hier durchmachte. Doch da er nicht rausgeworfen werden wollte, verschwieg er das alles und ballte seine Hände zu Fäusten bevor er kurz nickte und ein Kurzes „Danke" herauswürgte.

Gerade als er aus der Küche verschwinden wollte erhob sein Onkel erneut die Stimme.

„Wenn es dir lieber ist mit jemandem zu reden den du besser kennst und der in deinem Alter ist, dann geh doch auf Harry oder seine Freunde zu. Ich bin sicher sie würden vernünftig darauf reagieren" schlug Black vor während Draco ungläubig lachend zu seinem Onkel sah und dabei den Kopf schüttelte.

„Würden sie nicht. Du idealisierst nur den Sohn seines Freundes" meinte Draco während nun tatsächlich Black anfing wütend zu werden. Mit einem bitteren lächelnd hob er schließlich seine Handgelenke hoch sodass Black seiner Verletzungen sehen konnte. „Damit wollte ich dir sagen das das hier, dein lieber und unschuldiger Patensohn war" unterbrach er Black bevor dieser etwas sagen konnte und verschwand dann so schnell wie möglich aus der Küche wobei er hoffte keinen riesigen Fehler begangen zu haben.