Fest umklammerte Draco den Griff seines Koffers, während er nach Daphne, er hatte für die Mädchen eben noch die Türe aufgehalten, aus dem Abteil trat und sich aufmerksam umsah. Er hatte keine Ahnung was ihn genau erwartete. Natürlich, seine Mutter hatte ihm geschrieben, dass sie sich hier treffen würden, aber bevor er seine Eltern nicht gesehen hatte, konnte er einfach nicht sicher sein, dass es ihnen wirklich gut ging.
Außerdem vermisste er sie wirklich sehr, gerade jetzt wo in seinem Leben so viel passierte und schief ging, hatte er sich nicht selten seine Eltern an seine Seite gewünscht. Auch wenn er ihnen ausgerechnet von Harry niemals erzählen konnte. Doch trotz dessen das er das bereits wusste, wünschte er sich nichts mehr als es erzählen zu können und danach gesagt zu bekommen das alles in Ordnung war und er sich nicht sorgen sollte.
Doch da das nichts weiter als Wunschtraum war, beschloss Draco einfach gar nicht erst darüber nachzudenken, während er sich durch den vollen Zug zwängte und ab und an einige andere Schüler zur Seite drückte, um endlich nach draußen zu gelangen.
Als er sich draußen umsah versuchte er sich so langsam wie möglich zu bewegen, wollte keine Aufmerksamkeit auf sich lenken, während er in der Menge nach seinen Eltern suchte. Doch als er seine Mutter endlich entdeckt hatte konnte er nicht verhindern das seine Schritte immer schneller wurden, ehe er vor seiner Mutter stehen blieb. Fest hielt er den Griff seines Koffers mit beiden Händen um ihr nicht unbeherrscht um den Hals zu fallen, während er in den Augen seiner Mutter dieselbe Ungeduld erkennen konnte.
"Hallo Mutter" grüßte Draco etwas nervös, nicht ganz sicher ob seine Mutter ihm nicht doch noch nachtragen würde das er gegangen war, doch glücklicherweise schien es nicht so.
"Hallo Draco, hattest du eine schöne Zeit? Dein Vater konnte leider nicht kommen, aber er freut sich auch schon darauf von deinem Ausflug zu hören" erklärte seine Mutter während einer ihrer Hauselfen ihm schließlich den Koffer abnahm. Es fiel Draco viel zu schwer diesen loszulassen.
"Ich werde euch natürlich alles erzählen, sobald wir zuhause sind" meinte Draco, während er sah, wie sich ein bekümmerter Schleier über die aristokratischen Züge seiner Mutter legte. Unauffällig warf Draco ihr einen fragenden Blick zu, auch wenn er sich vorstellen konnte das es nicht mehr dasselbe Zuhause war, das er bisher gekannt hatte.
"Das freut mich zu hören. Lass uns gehen" meinte seine Mutter und Draco hielt ihr wie automatisch seinen Arm zum Einhängen hin, glücklicherweise spürte er durch die Umhänge nicht viel von der Berührung. Doch anders als er es erwartet hatte apperierten sie nicht, sonst taten sie es, um Zeit zu sparen, sondern seine Mutter zog ihn einige Schritte mit.
Es dauerte viel zu lange bis sie endlich durch die Wand in den Muggelbahnhof gelangten, viel zu viele Familien hatten leider das Gleich vor, doch irgendwann winkte sie der Schaffner endlich hindurch.
Draco dachte schon das Gleis sei unfassbar laut gewesen, doch der Muggelnbahnhof war nichts dagegen. Von irgendwoher sagte eine Stimme ständig irgendwelche Züge an während die Muggel mit ihren Gepäckwagen und ihrem Geschnatter alles zu übertönen schienen. Und bei all diesen Lauten waren die Bahnen noch gar nicht mit einbezogen. Draco bereute es kein bisschen bisher immer apperiert zu sein, so unangenehm es auch sein mochte. Doch er verstand, warum sie hier waren weshalb er der Leitung seiner Mutter aus dem Bahnhof und einige Straßen weiter folgte.
Als es endlich wieder etwas ruhiger wurde, um den Bahnhof herum herrschte das reinste Chaos, kamen sie endlich zum Stehen, während seine Mutter sich überall sorgfältig umsah. Doch sobald sie damit fertig war schlangen ihre Arme sich fest um ihn während Draco sich nur zu gerne in die Umarmung fallen ließ. Zumindest einige Sekunden lang, bis ihm das Atmen schwerfiel und seine Haut zu brennen anfing, dann hielt er es trotz allem nicht mehr aus und wandte sich so schnell wie möglich aus Narzissas Umarmung.
Schwer schluckte er, während er seiner Mutter, die er ziemlich vor den Kopf gestoßen hatte, einen entschuldigenden Blick zuwarf. "Tut mir leid Mutter, diesen Sommer... nicht alles war einfach. Manche Berührungen ertrage ich einfach nicht mehr" versuchte er ihr zu erklären, während seine Mutter nickte und ihn dabei besorgt musterte.
"Es tut mir so leid Draco! Ich habe den Gedanken daran, dass sie dich verfolgen könnten, einfach nicht ausgehalten und deshalb deinen Urlaub erfunden. Es tut mir so leid, dass du wieder zurückkehren musst", hauchte seine Mutter, klang dabei den Tränen nahe während Draco nicht glaubte sie jemals so aufgelöst gesehen zu haben. Vorsichtig, dieses Mal musste er es einfach aushalten, griff er nach der Hand der älteren Frau und lächelte sie leicht an.
"Das ist okay. Du hast mir ermöglicht weiterhin zur Schule zu gehen anstatt mich irgendwo ohne Ausbildung verstecken zu müssen. Ich wüsste nicht, wie lange ich es ohne euch ausgehalten hätte" erklärte er leise, klang dabei wieder viel zu schwach. Schon lange hatte seine Mutter ihn so nicht mehr gesehen, während sie ihn dankbar anlächelte. Vermutlich hatte sie Angst gehabt, wie er reagieren würde.
"Erzähl mir lieber, wie es jetzt zuhause ist, geht es Vater gut?" wollte Draco wissen, während seine Mutter schweren Herzens aufseufzte.
"Es ist anders, alles fühlt sich viel kälter an. Aber es ist der einzig richtige Weg für unsere Familie. Deinem Vater geht es so weit gut, er ist nur etwas erschöpft, aber sonst ist alles in Ordnung" erklärte ihm Narzissa während Draco erleichtert aufseufzte. "Wovor du dich in Acht nehmen musst, ist aber der dunkle Lord. Er kann Gedankenlesen, sobald er dir in die Augen schaut. Denk also an alles, was Severus dir beigebracht hat, du musst ihm Rumänien zeigen! Wenn er erfährt das du weggelaufen bist..." seine Mutter brach ab und stieß ein schweres Seufzen aus. Doch Narzissa musste nicht weitersprechen, Draco wusste auch so, worum es ging.
"Okay. Gibt es sonst etwas das er von mir erwartet? Worauf muss ich achten?" fragte er seine Mutter schluckend, versuchte sich so gut es ging auf diese neue Situation einzustellen, während er schon jetzt kaum erwarten konnte das die Ferien zu Ende gingen.
"Denk niemals an etwas das du geheim halten willst. Nicht mal im Schlaf. Schau ihm nicht in die Augen, geh ihm aus dem Weg, ohne es ihm zu zeigen, lass dir nichts anmerken. Und zuck niemals vor ihm oder seinen Taten weg. Du wirst Dinge sehen, die dir nicht gefallen, die du nicht gewöhnt ist. Aber du darfst ihm das niemals zeigen. Gib ihm keinen Grund an deiner Treue zu zweifeln" erklärte seine Mutter während Draco nickte und versuchte dem allem zu folgen, während er versuchte sich nicht auszumalen, was wohl alles in seinem Zuhause geschehen musste.
"Und rede nicht über das, was diesen Sommer wirklich war. Auch wenn du mit deinem Vater und mir alleine bist, du darfst niemals ein Wort darüber verlieren" erklärte seine Mutter noch während Draco erneut nickte. Narzissa drückte sanft seine Hand, bemerkte wohl wie beklemmt und eingeengte er sich fühlte.
"Wir schaffen das Draco. Ich bin immer bei dir. Und ich bin trotz allem froh, dass du wieder zurück bist", versuchte seine Mutter ihm zu beruhigen, ihre Stimme sanfter als noch gerade eben während Draco ihr unfassbar dankbar war.
"Ich bin auch froh dich wiederzusehen, ich habe mir Sorgen gemacht" gab er leise zu, während er Narzissa leicht anlächelte.
"Sag Bescheid, wenn du so weit bist zu gehen" erwiderte seine Mutter leise, hörbar gerührt, ehe sie sich beide bemühten sich zu sammeln. Draco schloss für einige Momente die Augen, bemühte sich sämtliche Gefühle und Gedanken loszulassen und einfach an nichts mehr zu denken. Es war schwerer als er es in Erinnerung hatte, doch irgendwann schaffte er es, sich nur noch darauf zu konzentrieren was jetzt wichtig war und getan werden musste, weshalb er kurz nickte und spürte wie er kurz darauf in einen engen Schlauch gezogen wurde.
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On the run (Drarry)
FanfictionDraco war abgehauen, ungefähr eine Woche hatte er es mit dem dunklen Lord in seinem Haus ausgehalten, dann war er weg. Nur das es nicht so einfach war wie er gedacht hatte. Unter dem Radar zu bleiben wenn man fünfzehn war, nicht zaubern durfte und D...