•𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 2°

360 17 2
                                    

°•einige Jahre später°•


"Ich möchte dich ungern alleine lassen, Lucia!" Meine Mutter umarmte mich fest, während mein Stiefvater und mein Stiefbruder die Kartons ins Haus trugen.

"Alex wird auf deine Tochter aufpassen!", versicherte Marco meiner Mutter.

Es war ungewohnt, wieder auf Teneriffa zu sein, wo meine gesamte Jugend verdorben wurde - die Menschen und der Ort gleichermaßen. "Denk nicht zu viel nach und räum deine Sachen in dein Zimmer!", riss mich Alex aus meinen Gedanken, als ich einen Karton nahm und die Treppe hinaufging.

Alex und Marco traten in das Leben meiner Mutter und mir, nachdem wir direkt von Teneriffa nach Fuerteventura gezogen waren. Meine Mutter war lange Zeit unglücklich, und ich war erleichtert, dass sie Marco gefunden hatte.

Alex ist nun mein Stiefbruder, und wir haben eine innige Bindung zueinander, die unseren Zusammenhalt wie ein Bollwerk erscheinen lässt. Trotz all der schlechten Erfahrungen auf Teneriffa freute ich mich darauf, Zeit mit Alex zu verbringen.

Ich stellte den Karton auf den Boden und räumte ihn in den großen Kleiderschrank ein, der genug Platz für noch mehr Kleidung bot. "Ich mache mir Sorgen", sagte ich, während ich meine Blusen aufhängte.

"Du brauchst dir keine weiteren Sorgen zu machen. Es wird zwar Herausforderungen geben, aber ich habe Alex an meiner Seite, der für mich da sein wird. Die Zeit war hart, aber ich bin nicht mehr 15, sondern 20 Jahre alt", sagte ich, als ich mich zu meiner Mutter auf das Bett gesellte.

"Du bist erwachsen geworden, aber du bist immer noch mein einziges Kind, das ich beschützen will. Wir sind nicht ohne Grund von Teneriffa weggezogen", sagte sie, während ich die letzte Bluse aufhängte und mich zu ihr auf das Bett setzte.

"Mach dir bitte nicht allzu viele Gedanken", und lächelte sie an, während ich ihre Hand nahm. "Das sagst du so einfach."

Ich sah, wie sie mit Tränen kämpfte, also zog ich sie in meine Arme. "Du musst loslassen, und was zählt, ist die Gegenwart, nicht die Vergangenheit!" Ich erinnerte mich an die Alpträume von damals in der Schule und daran, wie sehr ich auf meine Ernährung achtete.

"Du hast recht. Du kannst mich jederzeit anrufen", während wir beim Einräumen der Kleidung halfen. Dann begleitete ich sie zur Haustür, wo Marco und Alex waren.

Wir verabschiedeten uns von unseren Eltern und räumten weiterhin die restlichen Sachen aus den Kartons ein.

"Du schienst vorhin nachdenklich zu sein. Hast du über deine Vergangenheit nachgedacht?" fragte Alex, während wir weiter einräumten. "Ich habe es Madre nicht erzählt, aber all das Vergangene wird wieder hochkommen und neu verarbeitet werden müssen", schien er mich zu verstehen.

"Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass dich jemand auslacht. Ich hingegen muss aufpassen, dass niemand dich belästigt!" Ich lachte und schlug ihn auf seinen tätowierten Oberarm.

"Vertrau mir!" Trotz meiner Zweifel blieb mir nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen. "Ausnahmsweise vertraue ich dir! Was hältst du davon, wenn wir die Familienfotos dort platzieren?" fragte ich, als ich drei Bilderrahmen auf eine Kommode stellte.

"Mach, was du für richtig hältst! Ich halte mich bei der Deko zurück!" Ich verdrehte die Augen und widmete mich der Dekoration.

Lucia VeleraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt