°𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 3•

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"Ich fühle mich unwohl", teilte ich mit, während er sein Lächeln zeigte. "Du siehst toll aus, und ich bin in der Nähe, falls etwas passiert." Trotz der möglichen Erleichterung waren zahlreiche Gedanken in meinem Kopf verankert.

Wir schnappten uns unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Strand. "Kennst du die Gegend?" fragte er, und ich nickte, während ich neben ihm lief.

"Meine Mutter und ich sind oft diese Straße zum Strand gefahren", erklärte ich, strich mir durch meine langen braunen Haare und sah zu Alex auf.

"Der Strand war der einzige Ort, an dem ich mich wohlgefühlt habe, auch wenn es unwirklich erscheint", erwähnte ich, während ich meine Sonnenbrille aufsetzte und mich umsah.

Kurz darauf erreichten wir den Sand und zogen unsere Schuhe aus, sodass der warme Sand zwischen unseren Zehen quälte. Ich musste lächeln, weil die Sonnenwärme mir Geborgenheit schenkte, genauso wie das Rauschen des Meeres.

Alex und ich setzten uns auf den Sand und breiteten unsere Decken aus. Der Strand war voller Menschen, was mich zögern ließ, mein Shirt und meine kurze Hose auszuziehen. Ich wollte meine bloße Haut nicht der Öffentlichkeit präsentieren.

Im Gegensatz zu mir war Alex bereits entkleidet und schien die Aufmerksamkeit vieler Augen zu genießen.

"Was ist mit meinen Narben?", begann ich und blickte zu ihm auf. "Deine Narben sind ein Teil deiner Erfahrungen und deiner Stärke." Nach diesen Worten zog ich zögerlich mein Shirt über den Kopf, gefolgt von der kurzen Hose.

Als ich den Strand überblickte, fühlte ich mich beobachtet. Alex bemerkte meine Furcht, die sich gnadenlos ausbreitete.

Er reichte mir seine Hand, zog mich mit einem Ruck zu sich hoch, und wir liefen gemeinsam zum Meer.

Ich versuchte, meine Narben zu verbergen, aber es gelang mir nicht. Trotz meines Wunsches, stark und selbstbewusst aufzutreten, gewannen immer wieder die dunklen Gedanken in meinem Kopf die Oberhand, die mir negative Gedanken einflößten.

In meinen Gedanken versunken, spürte ich unerwartet die Kälte des Wassers auf meiner Haut. "Das passiert, wenn du in deinen Gedanken versinkst", lachte Alex und ließ mich ins Meer fallen.

"Das ist nicht fair!" Maulte ich ihn an, während er trocken neben mir stand und mich amüsiert ansah. Ich stand auf und nahm all meine Kraft zusammen, um ihn ins Meer zu ziehen.

Ich lachte und vergaß sofort die Gedanken, die mich eben noch festhielten. Wir balgten uns im Wasser, wie Kinder, die versuchten, sich unter Wasser zu drücken, wobei ich eher diejenige war, die mehr unter Wasser war als darüber.

"Wir haben schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt", betonte er mit einem Lächeln, das ich erwiderte. Gemeinsam stiegen wir aus dem Wasser und begaben uns zu unserem Platz.

Dort ruhten wir wie Sterne unter der gleißenden Sonne und der umarmenden Wärme. "Hola!" grüßte uns eine Unbekannte, während ich zögerlich und mit leichtem Ärger die Augen zusammenkneifte.

Alex neben mir erhob sich und schenkte der Person Aufmerksamkeit, die ich geschickt ignorierte. "Seid ihr neu hier?" Erklang eine Frauenstimme, während ich lächelte und weiterhin die Sonnenstrahlen genoss. Alex sei die Aufmerksamkeit gegönnt.

"Wir sind gerade hergezogen, und du?" fragte der neugierige Spanier. "Ich bin Amira. Es tut mir leid, wenn ich euch überrumpelt habe, aber meine Familie und ich laden alle zu einer Semesterfeier ein." Meine Stirn runzelte sich, während ich gegen das gleißende Sonnenlicht blinzelte und eine Brünette vor uns erspähte.

"Semesterfeier? Tut mir leid, ich bin allerdings kein Student", erklärte Alex sachlich und atmete erleichtert aus. "Das macht nichts! Es wäre gut, Kontakte zu knüpfen, und auch als Nicht-Student seid ihr willkommen."

Lucia VeleraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt