Irre

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Wieder im Hier und Jetzt

Kiara

Erleichterung kommt in mir auf, als ich im Augenwinkel erkennen kann, dass er auch aus seinem weißen Audi A8 steigt und die Tür hinter sich schließt.

Regungslos bleibe ich drei Schritte neben dem Auto stehen, bewege keinen Muskel, beobachte, wie er langsam ums Auto geht und auf mich zu kommt, höre, wie die Zweige und Blätter unter seinen festen Sohlen zerbrechen und zittere.

Ob's wegen dem kalten Wind, dem Nieselregen oder dieser unheimlichen Aura ist, die er urplötzlich ausstrahlt, weiß ich nicht.....

"Weißt du, meine kleine Kiara,..." beginnt er ruhig ohne mit der Wimper zu zucken als er direkt vor mir steht. Ich erkenne ihn überhaupt nicht wieder. Er ist ein komplett anderer Mann...so gefährlich ruhig und doch anziehend auf eine Art und Weise die mich erschaudern lässt. "ab sofort gehörst du mir und wirst machen, was dein Onkel Downey dir sagt." Das Wort "Onkel" betont er, als würde es ihm Spaß machen, mich so in Angst und Schrecken zu versetzen.

Er nimmt eine meiner goldblonden Haarsträhnen in seine Hand, spielt damit und starrt sie an. "Ich...werde dich so bestrafen, wie du es verdient hast.." flüstert er, als könnte uns jemand in diesem Wald, der gefühlt am Arsch der Welt sitzt, hören. "Viel zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet..." Ich spüre seinen heißen Atem auf meinem Gesicht und rieche den leichten Geruch einer Zigarette. "ER..." spricht er plötzlich etwas energischer und ich zucke zurück, weswegen ein Schmunzeln in seinem markanten Gesicht erscheint. "...hat sich zwar sehr gut unter Kontrolle gehalten, aber du naives Ding musstest es mir ja einfach machen und zu jeglichem Moment provozieren."

Er? Wer ist er? Von wem redet er da? Und was meint er mit provozieren?

Seine Hand stoppt, seine Augen finden meine und mit regungsloser Miene mustert er mein Gesicht. "Und wie oft ich dich einfach nehmen und dir zeigen wollte, wie wütend du uns gemacht hast....." Sein Kiefer spannt sich an. "Vor allem letzte Woche hast du es mir wirklich nicht leicht gemacht mit deinen Anspielungen, als du mir deinen süßen Hintern entgegen strecktest, während du dich unter den Tisch gebeugt hast. Gott, wie ungezogen du warst. Es gab nur die Möglichkeit, dich spüren zu lassen, wie hart du uns gemacht hast, und trotzdem hat er sich zusammengerissen, dieser Idiot, die Zähne zusammengebissen, dich in dein Zimmer geschickt und selbst Hand angelegt. Dieses gottverdammte Weichei. Dabei weiß ich schon lange, dass du uns begehrst, Süße. Du willst uns genauso sehr, wie wir dich. Ich weiß, dass du deine Taten bewusst getätigt hast. Du kannst es ruhig zugeben, Kleines."

Ein verrückt aussehendes Grinsen ist auf seinen Lippen zu erkennen und mit jedem Satz scheint er mir näher zu kommen. Mein Herz droht aus der Brust zu springen und weg zu hüpfen. Weit weg und in Sicherheit. Ich schlucke, fühle, wie sich mein Magen einmal im Keis dreht und will fast schon abhauen, hinein in den dunklen, furchteinflößenden Wald, - auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, nicht mehr rauszufinden, - weil er mir eine gottverdammte Scheissangst einjagt. Ich habe ihn noch nie so erlebt und um ehrlich zu sein, stehen die Haare an meinem Nacken höher als der Mount Everest.

Meine Zunge weigert sich auch nur ein Wort auszusprechen. Ich weiß nicht, was ich sagen oder denken soll. Er fühlt sich zu mir hingezogen? Schon die ganze Zeit? Hat sich wegen mir angefasst? Es müsste mich anwidern, aber tut es nicht und das verwirrt mich.

Er ist viel zu alt und du bist viel zu jung. Das geht nicht! Schreit die vernünftige Stimme in meinem Kopf und will mir am liebsten eine schießen.

Und auch wenn jede Zelle meines Körpers schreit, dass ich mich darauf einlassen sollte, um herauszufinden was das zwischen uns ist, hat meine Stimme recht. Er ist mein Onkel. Zwar nicht biologisch gesehen...aber trotzdem ist er tabu! Der beste Freund meines Vaters und wenn er das herausfinden würde...in seinem momentanen Zustand....ich wills mir gar nicht ausmalen!!

Call me DaddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt