- 00.3 | ungeplante vorfälle

193 8 0
                                    

Wir hatten schon am Donnerstag mit dem Packen begonnen, denn am Freitag nach der Schule würden wir nur wenig Zeit dafür finden. Genauso wenig wie am Samstagmorgen warscheinlich. Am Donnerstag war jedoch Mattheo nicht im Unterricht erschienen, anders als seine Freunde. Nicht, dass ich mir Sorgen machte, im Gegenteil. Es hätte mich gefreut, wenn er auch am Freitag nicht kam, und somit auch nicht zur Party, jedoch kam es genauso wie geplant. Zwar waren die zwei Stunden Stunden Vgddk und die eine Stunde Zaubertränke am Nachmittag die einzigen Stunden in denen wir uns begegneten, trotzdem erschien mir immer wieder der Eindruck, er und Enzo wären heute in guter Stimmung. Was für mich also das Gegenteil bedeuten muss. Dachte ich.

Diese eine letzte Stunde bei Professor Snape am Freitag war bei uns immer am Beliebtesten und wir alle waren hier am ehesten noch motiviert für den Unterricht. Warscheinlich, weil wir uns diese Stunde mit den Hufflepuff-Schülern teilten und nicht etwa mit Gryffindore. Diese Stunden mit Potter und seinen Freunden waren wirklich der Horror. Warscheinlich noch mehr aber für meinen Bruder. Mich machte eher seine Stimmung nach der Stunde fertig.
Die Schüler aus Hufflepuff in unserem Jahrgang machten uns nur selten Probleme.
Als wir jedoch nach der Stunde den Klassenraum verlassen wollten, hielt Snape uns, also uns Slytherin-Schüler, zurück. Er erkundigte sich, ob wir uns darüber im Klaren waren, was eine erneute Eskalation zwischen uns für unser Haus bedeuten könnte, jedoch bejaten wir alle schnell und versprachen ihm, es dieses Mal vorsichtiger anzugehen. Wenn er nur wüsste.
Ich fragte mich, ob er damit die letzten Partys meinte, bei denen es ebenfalls nicht ganz reibungslos verlaufen war, oder ob er von dem Streit letzte Woche gehört hatte und Ähnliches befürchte wie wir.
Oder besser gesagt ich, denn meine Freundinnen waren mittlerweile in bester Feier-Laune.

Pansy hatte gerade von ihren Eltern erfahren, dass sie mit ihnen zusammen in der ersten beiden Ferienwochen ans Meer fahren würde, also war besonders wie gut gelaunt. Die Feier würde bereits um achtzehn Uhr beginnen, und dann selbstverständlich die gesamte Nacht durch dauern, also hatten wir jetzt noch zwei Stunden, um uns fertig zu machen.
Während Astoria noch duschte, begannen Pansy und ich, unsere Kleider bereit zu legen. Mein Kleid für diesen Abend war kurz und schwarz. Es hatte keine Träger, aber lange lockere Ärmel mit Spitze an den Enden, und eine große, ebenfalls schwarze Schleife zierte die Taille. Ich hatte es letztes Jahr im Sommer von einer meiner Tanten geschenkt bekommen. In den Ferien hatte ich es bereits einmal getragen, jedoch erst nach den Weihnachtsferien nach Hogwarts mitgenommen, um es hier zu tragen.
Das Kleid von Pansy war dunkelrot, auch kurz und schlicht, aber ohne Träger und ohne Ärmel und der Ausschnitt war tief geformt.
Astoria trug genau wie ich ein schwarzes Kleid, das jedoch anders als die von mir und Pansy wenig die Hüften betonte. An der Taille hielt ein Gürtel es fest, an den Schultern trugen es zwei dünne Träger, ansonsten saß es locker und fiel ihr bis zu den Knien.

Als Tori mit frisch geföhnten Haaren zurückkam, begannen wir mit unseren Frisuren. Pansy lies ihre schulterlangen Haare offen, Astoria hatte ihre Spitzen ein wenig gelockt und ich hatte ein Paar meiner Locken hinten zusammengebunden und geflochten.
Schnell trugen wir das notwendige Make-Up auf und als letzten Schritt zogen wir unsere Kleider an.
Wir waren nicht die einzigen, die sich gerade fertig machte. Der gesamte Schlafsaal und die Bad-Räume waren voll von Schülerinnen, die sich die Haare richteten, schminkten und ihre Kleider zurechtrückten.
Wir waren schon früher fertig als wir müssten, trotzdem gingen wir schon zurück in den Gemeinschaftsraum und setzten uns zu Draco und Blaise, die warteten, bis die anderen mit den Vorbereitungen fertig waren. Natürlich waren sie beeindruckt über unsere Outfits.
Schnell wurde es voller im Raum, aber es war bereits 19:30 Uhr, als ich Mattheo, Lorenzo und Theodore erblickte. Sie saßen etwas abseits, redeten miteinander und tranken.

Die Party selbst verlief sogar noch besser, als wir gehofft hatten. Wir lachten, spielten, quatschten, machten Quatsch, hörten Musik und tranken.
Je mehr Zeit verging, desto undurchsichtiger wurden zwar meine Erinnerungen, aber umso wohler hatte ich mich auch gefühlt. Ich dachte nicht mehr an Riddle, ich dachte nicht daran, wo ich am nächsten Morgen aufwachen werden würde. Keiner von uns spürte nur einen Anflug von Müdigkeit, wir alle tranken so viel wie in uns reinpasste. Mittlerweile waren wir so voll, dass wir nicht einmal mehr merkten, wie auch Enzo und Mattheo bei uns saßen und mit uns tranken. Es interessierte uns nicht. Es interessierte mich aber auch nicht mehr, dass Astoria nach einem Toilettengang nicht zurückkehrte. Und es interessiere keinen, dass auch ich gerade halb auf Adrian, meinem besten Freund und vorallem meinem Ex-Freund saß, da so gut wie alle aus unserem Jahrgang sich gerade auf zwei der Sofas quetschten, die hier im Gemeinschaftsraum direkt neben dem Getränketisch standen.
Einzelne Bilder hatte ich im Kopf, dass es auch Riddle war, neben dem ich dort saß, aber es muss schon ziemlich spät gewesen sein.

the toxic truth - mattheo riddle [2021, 2022 - LI]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt