Stöhnend blinzelte ich in grelles, viel zu helles Licht. Mein Kopf brummte und mein Körper schmerzte. Nachdem ich mich an das Neonlicht gewöhnt hatte, drehte ich meinen Kopf leicht zu beiden Seiten. Ich lag in einem weißen Raum...Es sah aus wie...ein Krankenzimmer! Ich war in einem Krankenhaus?! Aber warum? Langsam kamen die Erinnerungen an die Bar und die vier Jungs wieder. Ich stöhnte bei den Gedanken wieder auf. Mit einem lauten Knall wurde die weiße Tür, auf die ich schon die ganze Zeit gestarrt hatte, aufgerissen und eine junge Ärztin, gefolgt von einer aufgelösten Toni stürmten herein. Vince du bist wach!" rief sie und rannte auf mich zu. Sie zog mich in eine feste Umarmung, die mich fast zerquetschte. „Please stop it." sagte die Ärztin in gebrochenem Englisch zu Toni. Diese ließ mich verlegen wieder los, was mich zu einem leichten Grinsen bewegte. Die junge Frau fragte mich nun, wie es mir ginge, was ich mit »okay« beantwortete. Dann sagte sie, dass ich spätestens morgen früh wieder gehen könne und ich nur eine leichte Gehirnerschütterung hätte, sowie ein paar Prellungen vom Sturz. Als sie weg war, löcherte mich Toni mit Fragen, was denn jetzt eigentlich passiert war. Ich erzählte ihr die ganze Geschichte, von dem mulmigen Gefühl von Bela bis hin zu dem Typen, der mich zu Boden geschlagen hatte. Als ich fertig war, sah sie mich entsetzt an. „Hoffentlich bekommen sie eine gerechte Strafe!" sagte sie wütend. Ich schüttelte den Kopf : „Das würde nichts bringen, es gibt einfach Menschen, die akzeptieren nichts, was für sie nicht der Norm entspricht." Toni schüttelte traurig den Kopf. Ich wechselte das Thema „Wo sind eigentlich die Anderen?" fragte ich. Toni begann aufzuzählen „also Bela wird gerade von einer wirklich attraktiven Krankenschwester verarztet. Der Arme hat eine angestauchte Nase und eine Platzwunde auf der Stirn. Leevi ist bei der Polizei und erstattet Anzeige gegen die vier und David wartet draußen mit einem Rollstuhl auf dich." Beim letzten Satz sah ich sie verwirrt an. „Naja...wir haben doch nur 2 Wochen gemeinsamen Urlaub, da können wir keine Zeit verschwenden. Ich hab mit der Ärztin geredet und sie meinte, wir können dich jetzt schon wieder mit zum Bungalow nehmen, allerdings hat Leevi das Auto, deswegen müssen wir laufen. Da du aber eine Gehirnerschütterung hast, fahren wir dich im Rollstuhl" erklärte sie mir, ohne einmal Luft zu holen. Ich blickte sie verstehend an. „Cool“ sagte ich nur. Dann hiefte sie mich aus dem Bett und wir schleppten uns gemeinsam durch das Krankenhaus. Auf dem Weg begegneten wir noch Bela, der ein großes Pflaster auf der Stirn hatte, was seine Haare allerdings halb verdeckten, sodass es nicht ganz so schlimm aussah. Zu dritt kamen wir in der Lobby des Krankenhauses an. Toni besprach irgendwas mit der Sprechstundenhilfe, während David mich in den Rollstuhl hiefte. „Man, bist du schwer" schnaubte er. Ich guckte ihn gespielt gekränkt an, was Bela neben mir zum Lachen brachte. Als ich nun endlich im Rollstuhl saß, und den Dreh raus hatte, wie man mit dem Ding lenkte, kurvte ich begeistert durch die Lobby. Einige Patienten guckten missbilligend auf mich herab, andere lachten. David lief mir hinterher und wir lieferten uns ein Wettrennen/rollen. Plötzlich zog eine Person im hinteren Teil der Lobby meine Aufmerksamkeit auf sich. Es war der Junge, den Leevi zusammen geschlagen hatte. Er hatte ein blau angeschwollenes Auge, was seiner Schönheit jedoch nicht schadete. Er lehnte an einer Säule und beobachtete mich und David belustigt bei unserem Duell. Als er merkte das ich ihn ebenfalls beobachtete, wurde sein Gesicht wieder zu einer kalten Maske und er verschwand hinter der Säule. Vince wusste nicht was es war, aber irgendwas drängte ihn dazu diesen Jungen nicht sofort zu verurteilen. „Man sieht sich immer zweimal im Leben" murmelte er.
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The Summer Is Us
Teen FictionEine Schlägerei in einem Pub mitten in Südkroatien.... Der Urlaub der fünf Jugendlichen fängt turbulent an. Dabei wollten Vincent, Leevi, Bela, David und Toni einfach nur Party, Alkohol und Entspannung. Hier können sie keine Zeit für Streit und Lieb...