20. Kapitel

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"Ach Care! Was können wir tun, um dich aufzuheitern?", hörte ich Sarahs Stimme, als ich gerade ins Wohnzimmer zurückkehrte. Der Film war vorbei und ich war in die Küche gegangen, um etwas Obst und Wasser zu holen, während Caroline Sarah ihr Herz ausschüttete. Immerhin können wir uns ja nicht nachmittags schon komplett mit Alkohol und Schokolade vergiften.

Bevor ich mich setzen konnte öffnete sich die Haustür und Dan, Josh und Jackson traten ein. Sie stellen ihre Sporttaschen an der Kellertür ab und begrüßten uns gut gelaunt. Josh bemerkte Carolines verheultes Gesicht deutlich früher als seine unsensiblen besten Freunde und setzte sich sofort auf meinen ursprünglichen Platz neben Care.

"Wer immer dich verletzt hat ist es nicht wert Süße!", sagte er und ich beobachtete wie Dan und Jackson sich peinlich berührt in die Küche schlichen. Männer!

"Ach, das versuch ich mir schon den ganzen Tag zu sagen!", schniefte meine Freundin frustriert.

"Er ist ein Idiot! Er hat dich aufgehalten, anstatt dir zu helfen deinen Traum zu leben, er hat dich nicht verdient Caroline!", erklärte Sarah einfach gerade heraus und ich sah sie verblüfft an. Ihre Worte waren ziemlich hart, doch wenn man es genau bedachte hatte sie recht und Caroline schien davon nicht wirklich verletzt zu sein.

"Ich weiß nicht genau worum es geht, aber wenn es stimmt, dass er dich aufgehalten hat gebe ich Sarah recht! Scheiß auf ihn. Wie siehts aus, Mädels? Ich gehe später aus, wollt ihr mitkommen?"

Das war so ziemlich das Letzte was ich machen wollte... Dass meine Freundin so traurig war hatte meine Stimmung ziemlich gedrückt, noch dazu fühlte ich mich nicht wohl dabei auszugehen. Nicht nach dem was auf der Abschlussfeier passiert ist. Doch wenn es Caroline damit besser ging würde ich mitkommen.

Fragend blickte ich meine Freundin an, doch zu meiner Erleichterung schüttelte sie den Kopf.

"Na gut, vielleicht ist das nicht der richtige Zeitpunkt.", gab Josh zu und stand von der Couch auf. "Aber wir sollten was kochen, glaub mir Süße, mit etwas Soulfood im Magen sieht die Welt bestimmt gleich etwas besser aus!"

"Was willst du denn kochen?", fragte ich zweifelnd als wir ihm in die Küche folgten. "Wir sind zu sechst, ich glaube nicht, dass wir dafür genug Vorräte da haben."

Jackson stand gemeinsam mit meinem Bruder in der Küche. Sie lehnten an der Theke mit dem Rücken zu Fenster, jeder mit einem Bier in der Hand und unterhielten sich. Als wir reinkamen grinste Jackson grade auf seine freche Art über irgendwas, was Dan gesagt hatte. Wenn er so grinste wie jetzt sah Jackson direkt viel jünger und unbeschwerter aus. Ich liebte dieses Grinsen. Sofort schlug mein Herz schneller.

"Hm, vielleicht hast du Recht Ruby.", meinte Josh nachdenklich, nach einem flüchtigen Blick in den Kühlschrank. "Und eigentlich hab ich auch gar keine Lust zu kochen."

Ich lachte und setzte mich auf die Ecke der Arbeitsplatte die neben Jackson an der anderen Wand eingebaut war. Sarah und Caroline füllten ihre Gläser auf und machten es sich auf den Barhockern an der Kücheninsel bequem.

"Dann bestellen wir eben was. Pizza, Sushi, Mexikanisch, Burger? Worauf habt ihr Lust? Caroline, willst du irgendwas bestimmtes?"

Wir einigten uns auf mexikanisch und Josh ließ sein Handy durchgeben, sodass jeder seine Bestellung in der App eingeben konnte.

"Was ist mit Caroline?", hörte ich Jacksons Stimme an meinem Ohr. Überrascht sah ich auf und gab Joshs Handy mit meiner Bestellung weiter. Jackson war bis in die Ecke der Theke gerutscht, sodass wir uns plötzlich sehr nah waren und hatte sich leicht zu mir rüber gebeugt. Seine Hand stützte sich neben meiner Hüfte an der Arbeitsplatte ab und ich legte meine direkt daneben.

"Sie hat sich von Alex getrennt.", murmelte ich, nach einem prüfenden Blick auf die anderen. Dan hatte den Raum verlassen, als Melissa anrief und war bisher nicht zurück. Josh lehnte an der Kücheninsel und unterhielt sich mit Sarah und Caroline saß daneben und hörte ihnen zu, auch wenn es so schien als wäre sie nicht ganz bei der Sache.

"Das tut mir leid, die beiden sind schon länger zusammen oder?"

Ich nickte etwas verwirrt und wendete mich dann wieder Jackson zu, der mich noch immer ansah. "Ja, also geht so, sie waren ungefähr ein Jahr zusammen. Woher weißt du das?"

Er grinste und sein Daumen begann sachte über meine Finger zu streicheln. "Kleines, tatsächlich höre ich dir auch ab und an mal zu, wenn du mir was erzählst."

Da uns gerade eh keiner beachtete lehnte ich mich vorsichtig näher an ihn heran. "Ach wirklich, das ist mir neu!", stachelte ich ihn weiter an und er grinste wieder. Ich merkte, wie mein Gesicht sich rot verfärbte und entzog ihm schnell meine Hand.

"Dabei unterhalten wir uns in letzter Zeit kaum noch, also nicht so richtig zumindest." Direkt als ich es ausgesprochen hatte schämte ich mich dafür und starrte auf meine Finger. Ich klang wie ein weinerliches Kind oder eine anhängliche Freundin und ich war beides nicht!

Neben mir bewegte sich Jackson, doch bevor er etwas sagen konnte kam Dan zurück und wir fuhren schnell auseinander.

"Hey Jungs, was haltet ihr davon, wenn wir drei heute Abend ausgehen? Dann haben die Mädels das Haus für sich.", fragte Dan in die Runde als wir zu sechst am Tisch saßen und über unser Essen herfielen.

Seit er das Telefonat beendet hatte war er ein bisschen zurückhaltend. Dass er von sich aus anbot in einen Club zu gehen war auch eher ungewöhnlich. Eigentlich war Josh der einzige, der gerne feiern ging. Ich suchte seinen Blick, doch er wich mir aus und da ich selbst Besuch da hatte kam ich nicht mehr dazu ihn anzusprechen, bevor er mit den anderen beiden aufbrach.

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