12. Kapitel

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"Nein.", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß.

Er lächelte in sich hinein und lief an mir vorbei zu seinen eigenen Schränken.

"Ist das wirklich so witzig?", fragte ich ihn entrüstet. "Du weißt doch, dass ich so was noch nie gemacht habe."

Sein Blick verdüsterte sich. Er zog sich das Shirt aus und griff nach einem schlichten schwarzen Hemd, doch bevor er es sich überzog drehte er sich zu mir um. "Das dachte ich, aber als ich dich letzte Woche nach deiner Party gesehen habe, dachte ich, dass wir vielleicht vieles gar nicht mitbekommen." Ich verstand die Andeutung in dem was er sagte, doch er drehte sich wieder weg, bevor ich ihm antworten konnte.

Ich seufzte, lief zu ihm rüber und lehnte mich direkt vor ihm gegen die Schranktür, um ihm in die Augen zu sehen. "Ich war betrunken und hab mich so darüber gefreut, von einem Mann angesprochen zu werden, dass ich nicht nachgedacht habe. Normalerweise bin ich die letzte die jemand anspricht. Es war einfach schön, dass mal jemand mich wollte." Meine Stimme brach und schon wieder hatte ich Tränen in den Augen.

Er sah mir in die Augen, doch sein Blick war immer noch düster. "Du merkst es wirklich nicht oder?"

"Was bemerke ich nicht Jackson?" Er schüttelte nur den Kopf.

Mir fiel auf wie nah wir uns plötzlich waren und ich wendete peinlich berührt den Blick ab. Er lachte, seine Hand lag sanft an meiner Wange.

"Kleines, wie kann dir meine Nähe immer noch so unangenehm sein?", neckte er mich.

Mein Gesicht war schon wieder rot, doch zwang ich mich zu ihm aufzublicken. Er erwiderte meinen Blick mit einem leichten Stirnrunzeln. Sein Arm lehnte über mir an der Wand, sodass er sich leicht zu mir runter beugte.

"Eine Frage hätte ich da noch." Sein breites Grinsen verhieß nichts Gutes. "Bist du noch Jungfrau?", fragte Jackson so unvermittelt, dass ich erschrocken aufkeuchte.

"Was? Wie kommst du -? Das geht dich nichts an!" Ich versuchte mich loszureißen, doch bevor ich den Raum verlassen konnte hielt er mich an der Taille fest, hob mich auf die nächste Kommode und stellte sich zwischen meine Beine. "Jackson, was -?"

Er hob mein Kinn an und sah mir in die Augen. Mein Herz raste vor Aufregung und weil wir uns plötzlich so nah waren.

"Vermutlich geht es mich nichts an... Aber das erklärt zumindest einiges..." Er ließ den Satz unvollendet und beschäftigte sich stattdessen mit einer meiner Haarsträhnen.

"Was erklärt das Jackson?", hakte ich nach, aber er antwortete nicht.

"Ich vermute mal, dass man mir anmerkt wie unerfahren ich bin.", dachte ich laut. "Wahrscheinlich bin ich in dem Punkt ein bisschen zu prüde? Das erklärt zumindest, warum ich noch nie jemand anständiges kennen gelernt habe oder? Mich spricht ja nie jemand an!" Noch immer sagte Jackson nichts, er betrachtete mein Gesicht und schob mir eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr. Ich finde nicht, dass es falsch ist, wenn ich das nicht einfach mit irgendjemandem machen will. Ich mein... ich warte ja gar nicht auf die Liebe meines Lebens, aber ist ein anständiger Mann, der mich ehrlich liebt wirklich zu viel verlangt?

Nein Kleines, das ist nicht zu viel. Du wirst schon den Richtigen für dich finden., murmelte er und legte seine Hand wieder an meine Taille. Sein Blick schien sich irgendwie verdüstert zu haben.

"Warum ist es bei den anderen immer so einfach?" Meine Augen folgten seinen Fingern, die von meiner Taille aus langsam an meinem Körper nach oben fuhren und in meinem Nacken zum Stehen blieben.

"Was ist einfach?"

"Na, jemanden kennenzulernen. Meine Freundinnen, du, Josh, sogar Dan! Ihr alle lernt Leute kennen und habt euren Spaß und wenn ich es ein mal versuche werde ich fast vergewaltigt!"

"Du bist einfach zu gutgläubig, Kleines.", sagte Jackson leise und ich konnte spüren, wie sein Griff um meinen Nacken sich verstärkte. Wieder spürte ich diese verräterische Hitze auf meinen Wangen, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. "Was du vor kurzem sagtest stimmt. Du bist wirklich kein Kind mehr, was auch bedeutet, dass die Männer ein ganz anderes Bild von dir haben." Seine Hand wanderte wieder an meine Taille und kam direkt unter der Brust zur Ruhe. Durch den dünnen Stoff meiner Bluse spürte ich seinen Daumen, die leicht an der Unterseite meiner Brust entlangstrichen und eine Gänsehaut hinterließen. Ich keuchte leise auf und streckte unbewusst meinen Körper durch.

Jackson reagierte darauf indem er sich kaum merklich zu mir herunter lehnte. Unsere Gesichter waren so nah, das es mir ein leichtes gewesen wäre ihn zu küssen. Mein Blick fiel auf seinen trainierten Oberkörper und ich konnte Jackson leise lachen hören. Er schien meine Gedanken lesen zu können.

Und so verharrten wir, wie in einer wunderbaren Seifenblase, in der es weniger kompliziert war. In der ich nicht die kleine Schwester seines besten Freundes war und Jackson und mich keine acht Jahre Altersunterschied trennten.

"Du und Josh geht doch auch auf Partys und lernt Leute kennen.", sagte ich leise. Wir waren uns so nah, dass es nicht nötig war laut zu sprechen.

"Ja, aber wir sind älter als du und du weißt genau was für Bekanntschaften das sind."

Ich war frustriert. Es nervte mich, immer daneben zu stehen, wenn meine Freundinnen ihre Dates mit zu unseren Verabredungen brachten, ich wollte endlich auch so etwas, Dates, Liebe, Sex.

Seufzend strich Jackson mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Kleines, du bist wunderschön und clever. Und du hast einen wunderbaren Charakter. Bitte glaub mir, dass du von ganz allein jemanden kennen lernen wirst, der dir genau das gibt was du brauchst. Bitte zerstör das nicht indem du die Aufmerksamkeit von irgendwelchen Deppen suchst die dich nicht verdienen. Dieser Kerl auf der Party hätte dir beinahe etwas schlimmes angetan, nur weil du mehr damit beschäftigt warst den Jungs dort zu gefallen, als auf dich selbst zu achten. Ich kenne genug Frauen, die für die Aufmerksamkeit eines Mannes beinahe alles tun würden. Bitte tu das nicht."

In seinen Augen erkannte ich eine Art Schmerz und Verletzlichkeit, die ich schon lange nicht mehr an Jackson gesehen hatte.

Das Klingeln der Haustür unterbrach uns und ließ die Seifenblase platzen. Jackson blinzelte als hätte er vergessen wo er war und wich vor mir zurück. Schnell zog er sich das Hemd über und hob mich vorsichtig von der Kommode runter. Ein letztes Mal strich er mir lächelnd über die Wange, dann verließ er den Raum. Ich rannte die Treppe runter zu Sarah und Caroline.

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So langsam entwickelt sich da was zwischen Ruby und Jackson....

Bleibt abzuwarten wie sich das entwickelt ;)

Vielen Dank an meine vielen fleißigen Leser:innen *.*

Gefällt euch die Geschichte bisher? Dann würde ich mich über Comments oder Votes freuen <3

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