Und hätt ich auch garnichts...

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Nach einer gefühlten Ewigkeit erhob ich mich und lief zurück zu unserem kleinen Ferienhaus.
Keiner wusste davon nur er und ich, seit Jahren unser kleines Geheimnis, unser Safespace irgendwo im nirgendwo.
Kam im großen Wohnzimmer an und fand ihn zusammengerollt schlafend auf dem, für seine Körpergröße, viel zu kleinen Sofa.
Schob meine Arme vorsichtig unter seine Knie und Schultern und trug ihn ins Schlafzimmer, er war die ganze Nacht durch gefahren den Schlaf hatte er mehr als nötig.

In der kleinen Küche standen die Einkäufe noch und warteten darauf verstaut zu werden, also beschloss ich aufzuräumen.
Nachdem ich alles in den Schränken verteilt hatte, brachte ich die Taschen ins Schlafzimmer und beschloss mich auch noch ein paar Stunden aufs Ohr zu legen.
Da ich nur Jogginghose und Shirt trug kuschelte ich mich auf meiner Betthälfte direkt unter die Decke, lauschte seinem gleichmäßigen atmen und fiel wenig später ins Reich der Träume.

Geweckt wurde ich durch ein Handy das irgendwo im Haus klingelte, aber direkt wieder verstummte.
Stand vorsichtig auf um ihn nicht zu wecken und beschloss aus den Lebensmitteln im Kühlschrank etwas essbares zu zaubern.
Als ich aus dem Fenster sah, stand die Sonne hoch am Horizont und ich vermutete das es bereits Nachmittag war und wir den halben Tag bereits verschlafen hatten.

Ich schloss die Küchentür um ihn nicht zu wecken und wühlte in den Schränken nach dem Kochgeschirr.
Wenig später stand ein lecker duftender Kaiserschmarren auf dem Tisch und ich wusste das es nicht mehr lange dauern würde bis er in der Küche erscheinen würde, zum essen kam er nie zu spät.

Als ich die Küchentür wieder öffnete, nahm ich das leise rauschen der Dusche wahr und begann den Tisch zu decken.
10 Minuten später erschien er in der Küche und sah mich traurig aber mit einem lächeln im Gesicht an, die Stimmung zwischen uns war nicht angespannt aber auch nicht entspannt.
Während des Essens tauschten wir immer wieder Blicke aus, seine Gesichtszüge wurden weicher und die Traurigkeit verschwand aus seinem Blick.
Ich fühlte mich wohl, befreit von allen Sorgen und einfach nur glücklich.
Nach dem Essen begann er das Geschirr weg zu räumen und die Küche zu säubern.

Ich tapste wieder in Richtung des Steges der direkt an das Ferienhaus angrenzte, dieser war damals für mich der ausschlaggebende Punkt gewesen, genau dieses Haus zu kaufen und nicht eines der anderen die wir uns angesehen hatten.
Mir fiel ein, das ich nur wenige Worte gebraucht hatte um ihn zu überzeugen, später erzählte er mir das meine Augen gefunkelt hatten wie der Sternenhimmel und es keine weitere Überzeugung gebraucht hatte.
Tauchte meine Füße wieder in das kalte Wasser des Bergsees und war froh dem wilden Treiben der Großstadt für ein paar Tage entflohen zu sein.

Not LonelyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt