Den ich weiß das du da bist.

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So saßen wir, die Hände ineinander verschränkt, an dem kleinen Bergsee und sahen der Sonne beim untergehen zu.

„Es tut mir leid Dag.", er sah auf den See, knetete nervös meine Hand bevor er erneut zum sprechen ansetzte.
„Die letzten Wochen waren irgendwie komisch und ich hatte das Gefühl im Treibsand fest zustecken und nicht raus zu kommen. Leider warst du immer die Person die alles abbekommen hat, das wollte ich nicht.", drehte mich zu ihm und nahm ihn einfach in den Arm wusste, dass es das leichter machen würde.
„Du weißt wahrscheinlich am besten das ich manchmal zu perfektionistisch bin und alles perfekt haben möchte, vor allem dieses mal. Das 10. Album ist doch irgendwie etwas besonderes. Vermutlich hab ich in den letzten Wochen auch sehr wenig Schlaf bekommen und saß viel zu lange im Studio, aber du solltest wissen das mir alles was ich gesagt und getan habe leid tut.", das wusste ich schon seitdem er in meiner Wohnung aufgetaucht war und spätestens als wir hier ankamen hatte ich ihm alles verziehen was passiert war.
Legte meinen Kopf auf seine Schulter, wollte das er verstand das alles gut war.

„Gestern ist mir dann erstmal richtig bewusst geworden das irgendwas grundlegend falsch läuft. Nachdem du weg warst hab ich verstanden das ich kurz davor bin alles zu verlieren, das hat mir dann den Boden weggerissen. Ich hab versucht dich zu erreichen, aber du hast nicht geantwortet, hab dich dann erstmal in Ruhe gelassen um dir Zeit zu geben.", er atmete schwer und Tränen liefen seine Wangen hinunter, ich schlang meine Arme fester um ihn.

„Bin dann nach hause gefahren und hab mich einfach ins Bett gelegt, aber ich hatte die ganze Zeit ein schlechtes Bauchgefühl und hab wieder und wieder versucht dich anzurufen. Als du nicht rangegangen bist wusste ich das was nicht stimmt. Hab dann irgendwann den Entschluss gefasst dir zu zeigen das es nicht so ist, das du der wichtigste Punkt in meiner Umlaufbahn bist und hab alles zusammengepackt und bin dann zu dir gefahren. Den Rest kennst du.", wusste nicht was ich sagen sollte, hielt ihn einfach nur fest.

„Ich hätte nicht so reagieren dürfen Vince, hätte dich nicht so anfahren dürfen. Wir hätten einfach normal reden sollen, so wie immer. Allerdings hatte ich gestern einfach das Gefühl das selbst reden nichts gebracht hätte. Als du in meiner Wohnung standest war alles vergessen, wusste in dem Moment das du für mich da bist egal was kommt.", sah ihn an, seine rehbraunen Augen noch feucht aber nicht mehr traurig, umarmte ihn wieder.

Lagen noch stundenlang auf dem Steg, redeten nicht viel nur immer mal wieder kleine belanglose Sätze.
Mir wurde bewusst das ich diese Situationen niemals mehr missen wollte, wollte das es für immer so blieb.
„Da.", Vincent deutete in den Himmel wo mehrere Sternschnuppen im dunklen des Horizontes verglühten.
„Wünsch dir was."

Wünschte mir, das wir für immer die 13 jährigen Jungs blieben die E – Gitarre spielten und für das neue Ärzte Album Schule schwänzten.

Wünschte mir, ein leben lang SDP.

Wünschte mir, für immer Vincent und Dag.


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Das wars.
Danke an alle Leser.
Nur Liebe für euch. <3

Not LonelyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt