°𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 13•

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"Ich war erleichtert, als du das Treffen eingewilligt hast." Dabei hielt er mir die Tür auf, als wir aus dem idyllischen Kaffee hinaustraten. "Ich gebe zu, dass ich kurzzeitig gezögert habt." Der gutaussehende Spanier schmunzelte. "Das habe ich gemerkt, bellezza. Dennoch hast du eingewilligt." Ich zwirbelte meine Haarsträhne, als ich einstieg.

"Daniel, du solltest wissen, dass ich im Moment nicht das Interesse dazu habe, jemanden kennenzulernen, der auf etwas aus ist." Versuchte ich zu beginnen, als ich die Wolke in mir platzen ließ.

"Ich verstehe dich und lasse dir Zeit." War er klar und deutlich, während ich weiterhin aus dem Fenster sah. "Dennoch würde ich gerne dich weiterhin einladen wollen." Ich biss mir auf die Unterlippe, als ich an die kommenden Schachzüge nachdachte.

Die Frage hierbei ist, was ist mir wichtiger?

"Ich - ich weiß nicht." Er hielt in der Dämmerung sein Auto vor das Haus an und sah mir tief in die Augen. "Ich zwinge dich zu nichts, doch ich kann und werde meine Augen nicht von dir nehmen." Mein Herz schlug automatisch in die Höhe. Ich schloss die Augen und wandte meinen Blick von ihm ab.

"Hättest du nicht später auftauchen können?" Flüsterte ich, als er seinen Daumen unter mein Kinn legte und mich zu sich aufsehen ließ. "Nein, denn alles hat seine Gründe, weswegen ich jetzt genau mit dir im Auto sitze." Er sah zu meinen Lippen hinab, doch das Chaos konnte ich nicht verantworten.

"Daniel, ich sollte rein gehen." Betonte ich, als er mich angrinste und von mir abließ. Ich stieg mit leichter Aufregung aus dem Auto und tapste die Treppe hinauf, worin Alex mich erwartet hatte.

"Wie verlief dein Tag?" Fragte er. Anstelle einer komplexen Antwort lächelte ich nur und erwiderte: "Es war gut, Alex. Wirklich gut."

Sein skeptischer Gesichtsausdruck zeichnete sich ab, als er mich genau betrachtete. "Ich hoffe nur, dass er sich gut um dich kümmert. Das ist alles, was ich wünsche." Ein leichtes Augenrollen entkam mir, als ich mein Schlafzimmer erreichte.

Die Medikamente nahm ich ein, bevor ich aus meinem Kleid schlüpfte und meine Zähne putzte. Der Tag war anspruchsvoll gewesen, aber ich genoss es, der Spontaneität nachzugehen.

In einem entspannten Oversized-Shirt ließ ich mich in meinen gemütlichen Stuhl sinken. Ich schlug erneut mein Notizbuch auf, in dem all meine Gedanken, Ängste und Träume Platz fanden. Die Seiten füllte ich mit Leben und war bereit, weitere Facetten meines Lebens festzuhalten.

07.07.2023, Teneriffa

Meine Gedanken wirbelten hin und her. Es war notwendig, Distanz zu Daniel zu wahren, um meine Rachepläne umzusetzen. Schließlich sollte Ian das Interesse an mir entdecken, nicht sein charakterlich edler Cousin.

Die Rache überkam mich, ebenso wie die unterdrückten Gefühle des heutigen Tages. Obschon es rachsüchtig erscheinen mochte, empfand ich es als gerechtfertigt. Ich wollte, dass er Leid erfährt, so wie ich es erlebt hatte.

Doch die genaue Ausgestaltung dieser Racheaktion bereitete mir Bedenken. Ein Kontakt zu Ian musste her, sonst würde nichts funktionieren.

Xoxo Lucia

Ich legte mein Buch am Rande des Tisches und sah in Gedanken versehen aus dem Fenster. Mein Fenster war leicht geöffnet, sodass ich das Rauschen des Meeres wahrnahm, und ich mich in das Bett legte.

Wie das Schicksal wollte, erhielt ich eine erneute Anfrage von Ian, woraufhin er meine akzeptierte. Daraufhin dauerte es nicht lange, bis ich die erste Nachricht von ihm bekam.

°Chat•

Ian: Wie verlief das Date mit meinem Cousin? Ich hoffe, seine Berührungen waren nicht so anziehend wie die von meinen.

Lucia VeleraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt