Keine Ahnung, warum dieses Kapitel so heißt, schließlich ist dieses ganze Ding hier "meine eigene Sache" und eigentlich nur dazu da, um meine Gedanken zu sortieren und dann sind da halt auch noch Leute, wie ihr, die sowas lesen.
Auf jeden Fall quillt meine Festplatte über. Im Rahmen des Ideenzauber-Wettbewerbs hab ich doch tatsächlich wieder mit dem Kurzgeschichten-Schreiben angefangen und zugegeben: da sind ein paar kleine Schmuckstücke dabei, die ich euch nicht vorenthalten will. Aber: Irgendwie passen die hier nicht her, denn hier... hier geht es um mich. Um meine Depression, meine Panikattacken, meine Sorgen, meine Ängste, mein Schmerz, meine Gedanken.
Und in Kurzgeschichten verarbeite ich eher die Probleme der Welt und unserer Gesellschaft, die sich natürlich maßgeblich auf mich auswirken, weil ich fucking nochmal schlecht darin bin, mich von Problemen anderer abzugrenzen. Gabe und Bürde zugleich, würde ich sagen.
Auf jeden Fall werde ich eine extra Kurzgeschichtensammlung für meine neueingetrudelten Stories erstellen, "Keine Gutenachtgeschichten" wird sie heißen:
„Mir ist, als sollte ich in dieser Nacht sterben", sagte sie und watete noch etwas weiter in das dunkle Wasser hinein. Nur einen Schritt tiefer, vielleicht auch zwei. „Mir ist, als sollte es heute Nacht sein." Sie sah ihn nicht an, war von ihm abgewandt und blickte hinaus, auf den Horizont, wo die Sonne im Meer versank. Seichte Wellen umspielten ihre Knöchel und die Kälte kroch ihr in einer wohligen Gänsehaut in die Beine: Beinahe genoss sie sie das eisige Stechen in ihren Waden, den dumpfen Schmerz in ihren Zehen. Fühlen, solange sie noch konnte, das wollte sie. Ein nicht unterdrückbares Lächeln, zart und weich im rechten Winkel ihrer schmalen Lippen, stahl sich in ihr blasses Gesicht.
Er dagegen erschrak. Nicht beim Klang ihrer Worte; das zittrige Flüstern, die gewichene Kraft, die er einst so geliebt hatte, kannte er schon. Es war der Sinn, die tiefe Bedeutung, die hinter ihren Worten lag, tiefer noch als der Ozean, der sich still und beinahe heimlich vor ihnen aufgetan hatte. Er erschrak, doch er würde einen Teufel tun und sich anmerken lassen, was er dachte. Fühlte. Es ging jetzt nicht um ihn. Nicht jetzt. Er nickte und nahm sie bei der Hand. Er hatte Angst, große Angst, doch was zählte, war, dass sie keine hatte.
- Auszug aus "Meerblau", wenn du wissen möchtest, wie es weiter geht, statte mir doch da einen Besuch ab :))
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gedankenfall [oder "das hier ist keine poesie"]
PoetryManchmal fühl ich alles. Und nichts. Und manchmal beides zugleich. Und dann schreib ich Geschichten. Über mich und dich und uns und alles andere. Manchmal schreibe ich auch nur einen Satz und manchmal ist das Geschichte genug. ◇ möchtegernpo...