Gorou x Itto ~ Secrets of Inazuma

Kapitel 2 - Der Dieb

25.6, Dorf Bourou - Watatsumi

Es war bereits Abend und die Sonne versank langsam am Horizont, das kunterbunte Farbenspiel des Sonnenuntergangs ließ nach und somit brach die Nacht herein. Im Dorf Bourou war schon lange Ruhe eingekehrt, da die Bewohner inzwischen friedlich schliefen... außer Einer.

Denn die Gedanken ließen ihn nicht los an das bevorstehende Fest auf das sie morgen früh aufbrechen werden. Nervtötender Veranstalter, viele Menschen, viel Lärm. Wirklich freuen kann ich mich nicht. Gorou saß still am Küchentisch und starrte erschöpft die Schüssel Salat an die vor seiner Nase stand. Ich bin zu müde zum Essen... Schlaff stocherte er in den Salatblättern herum, wobei er fast einnickte. Plötzlich traf die Gabelspitze eine Tomate die aufplatzte und Gorous halben Platz - sowie ihn selbst - mit ihrer Füllung bespritzte. Genervt wischte er die Flüssigkeit aus seinem Gesicht und machte sich an die Arbeit die Sauerei zu entfernen.

Ohne auch nur seinen Salat ansatzweise zu essen kugelte sich der kleine Soldat in seinem Bett zusammen, fest angekuschelt an seinen weichen Schwanz der ihm in der kühlen, feuchten Region wenigstens etwas Wärme spendete. Sanft pustete er die Kerze auf dem Hocker aus, den er als Nachttisch benutze. Langsam stieg ein kleiner Schwaden Rauch auf. Still beobachtete er wie sich der Rauch kräuselte und drehte. Es war fast so als wären es kleine Geister. Oder kleine Tänzer, die sich durch die Lüfte schwangen. Im Raum breitete sich der Duft von Feuer aus, nicht stark, aber er war dennoch da. Es roch angenehm. Ich sollte mich ausruhen. Es war ein langer Tag und ich habe mir diese Ruhe verdient. Gorou schloss seine Augen und vergrub sein Gesicht tief in das Fell seines Schwanzes, bis er schließlich einschlief.

26.6, Strand des Dorfes Bourou - Watatsumi

Kaida und Kokomi warteten bereits an den Docks auf Gorou, welcher sichtlich verschlafen hatte - was ihm übrigens gar nicht ähnlich sah. Hecktisch kam dieser wenig später über den holzigen Steg auf sie zugerannt. Seine Haare waren zerzaust vom Schlaf und seine Rüstung saß nur so halb richtig. "Hah... Tut mir leid... für die Verspätung....", hechelte dieser erschöpft. Er musste ziemlich gerannt sein, so außer Atem wie er war. Kokomi kicherte nur. "Mach dir keinen Kopf Gorou. Hauptsache ist doch, dass du noch rechtzeitig da warst und wir nun ablegen können.", sie deutete auf den Wellenreiter, welcher nicht weit von ihr entfernt an einen der Docks angebunden war. "Sehr gut. Lass uns aufbrechen.", sagte Kaida und half Kokomi auf das kleine Boot. Gorou kletterte hinterher und band das Seil ab, welches das Boot die Nacht über am Ufer gehalten hatte. So schipperten sie los in Richtung Inazuma City.

Gute 2 Stunden später war es so weit: Inazuma war bereits in Sichtweite. "Schaut nur!" Aufgeregt deutete Kokomi auf das große Land was sich vor ihnen erstreckte. Es hatte eine deutlich vielfältigere Vegetation als es auf Watatsumi gab. Man konnte Bäume entdecken, an denen saftige, kleine, knall-lilane Früchte wuchsen - Lavendelmelonen. Sie wurden oft zu traditionellen Gerichten Inazumas serviert wie zum Beispiel dem Sakura-Tempura. Nicht nur Bäume - auch große Graslandschaften wurden sichtbar auf denen man eine Menge an unterschiedlicher Lebewesen entdecken konnte. Auch das Klima bildete einen deutlichen Unterschied: Hier war es um einiges wärmer und die Sonnte schien hinab auf das klare Wasser auf dem sich die kleine Gruppe nun befand. SIe kamen der Insel näher und näher. "Waren Sie schonmal in Inazuma City?", wandte sich Kaida an den General. "Oh... ja, als ich jünger war habe ich hier oft Freunde sowie Verwandte besucht. Seit ich auf Watatsumi lebe hatte ich damit eigentlich nichts mehr groß am Hut." Verständnisvoll nickte Kaida und wandte sich wieder Kokomi zu, die schon ganz hibbelig war vor Aufregung - fast wie ein kleines Kind. Es freut mich sie so glücklich so sehen. Genau wie ich war sie seit Jahren auf keinem Fest mehr - abgesehen von den kleinen Versammlungen bei uns auf Watatsumi. Ich hoffe die anderen kümmern sich gut um die Bewohner und halten die Fatui auf Trab solange wir fort sind.