Ein greller Sonnenstrahl fällt mir ins Gesicht. Schwer blinzelnd öffne ich meine Augen.
Heute ist der erste Tag des neuen Schuljahrs, also kann ich es mir natürlich nicht erlauben zu spät zu kommen. Aber ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mir darum erstmal keine Sorgen machen muss.
Ich gähne noch einmal kräftig bevor ich aufstehe, meine Schuluniform nehme und im Bad verschwinde.Um ehrlich zu sein freue ich mich wieder auf die Schule. Ferien sind zwar auch schön, aber ich freue mich darauf wieder jeden Tag mit meinen Freunden zu verbringen. Ich kämme nun meine Haare, putze meine Zähne und trage ganz leichtes und natürliches Makeup auf. In der Küche trinke ich noch schnell meinen Tee (oder Kafee was ihr halt lieber mögt) und mache mich dann schließlich auf den Weg zur Schule.
Das Wetter ist großartig heute, dementsprechend sind schon um diese Uhrzeit viele Menschen unterwegs. Unser Café wird heute sicher gut besucht sein.
Mein Schulweg ist relativ kurz. Von zuhause aus laufe ich nur c.a 15min zur Schule. Allerdings auch ohne irgendjemanden von meinen Freunden dabei zu treffen. Generell leben in meiner Nachbarschaft eher weniger Leute aus meiner Schule. Aber das ist in Ordnung. Ich bin sowieso eher schüchterner, wenn es darum geht neue Leute kennenzulernen mit denen ich nicht gerade in eine Klasse oder Club gehe. Ich genieße meinen morgendlichen Spaziergang bis ich dann letztendlich am großen Gelände der Inarizaki ankomme.Am ersten Schultag kommt mir unsere ohnehin schon riesige und ziemlich volle Schule noch viel überfüllter und lebendiger vor. Das liegt aber höchstwahrscheinlich an den vielen Zehnt- bzw Erstklässlern die nun mit ihren Schulplänen, welche der Orientierung dienen sollen, zur Begrüßungs Zeremonie Richtung Turnhalle 1 strömen. Doch nicht nur für sie ist der erste Schultag stressig und vollgeplant. Die Begrüßungsfeier für 2. und 3. Klässler findet dann direkt nach der Klassenleiterstunde ebenfalls in Turnhalle 1 statt. Dannach werden in Turnhalle 2 alle Clubs kurz vorgestellt und die Anmelde Formulare für diese an die Erstklässler ausgeteilt. Dannach gibt es noch eine allgemeine Ansprache der Direktorin an alle Schüler und essentielle Events und Programme der Schule für dieses Schuljahr werden vorgestellt.
Ich bahne mir gerade meinen Weg durch die vielen Schüler, als ich plötzlich eine vertraute Stimme vernehme: „Heyyyy! Y/N - Channn~"
Ich drehe mich um und sehe meine Beste Freundin Taki Ashiba auf mich zulaufen. „Hey Taki-Chan!",rufe ich freudig zurück. Taki war über die Ferien verreist, weshalb wir uns nicht einmal treffen konnten. Umso mehr freute ich mich sie jetzt wiederzusehen. Wir umarmen uns fest bevor wir uns gemeinsam auf den Weg zu unserem Klassenzimmer begeben. Taki erzählt mir unendlich viele Geschichten über ihren scheinbar sehr ereignisreichen Urlaub und wie nervig der neue Freund ihrer Mutter doch sei. Irgendwie kann ich sie ja verstehen. Anfangs war ich meiner Stiefmutter schließlich auch noch misstrauisch gegenüber. Ich war schon traurig und auch etwas enttäuscht darüber, dass nur ein paar Wochen nach der Beerdigung meiner Mutter, mein Vater bereits eine neue Freundin hatte.
„Der versucht sich die ganze Zeit bei mir einzuschleimen, wirklich wiederlich, und das schlimmste ist dass meine Mutter ernsthaft plant mit mir zu ihm in seine ach so tolle protz Villa zu ziehen.", beschwert Taki sich lauthals neben mir. „Aber vielleicht meint er es wirklich nur gut?", frage ich vorsichtig die rot haarige. Taki seufzt genervt und nuschelt noch ein dumpfes ‚vielleicht' bevor sie auch direkt das Thema wechselt: „ Hast du in den Ferien mal was mit Sao-Chan gemacht?"
Für einen Augenblick schaue ich sie noch besorgt an bevor ich antworte: „Jein. Ich hab ihr mal beim Training zugesehen. Sie hat die ganzen Ferien mit ihrer Manschaft für irgendein wichtiges Spiel demnächst trainiert." Saori, meine andere beste Freundin, spielt im Mädchen Volleyball Team der Schule. Und das ziemlich erfolgreich. Als Mitglieder des Cheerleader Teams, können Taki und ich uns des öfteren Saoris Spiele ansehen, und Wow, das ist jedesmal sehr eindrucksvoll. Die Sportteams der Schule liegen generell auf den vorderen Plätzen Hyogos Rankings im Oberschulsport. Daher wollen auch so viele Schüler aus der Umgebung nach Abschluss der neunten Klasse auf die Inarizaki wechseln.
Taki geht nicht weiter auf meine Aussage ein, da wir mittlerweile an unserem Klassenzimmer angekommen sind. Von drinnen hören wir Musik. Laute Musik. Taki und ich werfen uns noch einen
verwunderten Blick zu, bevor wir die Tür des Klassenzimmers aufschieben. Vor unseren Augen spielt sich nun das Chaos pur ab. Die Musik schallt so laut durch den ganzen Raum das ich mich ehrlichgesagt wundere das bisher noch kein Lehrer gekommen ist. Zudem singen, oder eher schreien, einige Schüler den Liedtext mit was das ganze nicht besser macht. Doch die Kirsche auf der Sahnehaube sind definitiv zwei ganz bestimmte Gestalten welche wie Irre gewordene Hühner auf den Tischen rumhüpfen. Ayaka Kurohiko und Atsumu Miya. Die wohl beliebtesten Personen der Schule, ausgerechnet in meiner Klasse. Ayaka ist das mit Abstand nervigste Wesen auf diesem Planeten wärend Atsumu so eingebildet ist das man sich nur schwer vorstellen kann das 90% der weiblichen Personen unter 19 Jahren auf ihn stehen. Taki wirft mir einen Aufgeregten Blick zu. Ich weiß wie sehr meine Beste Freundin laute Musik und feiern mag, aber ich schüttel nur meinen Kopf. „Taki denk nicht mal dran.", versuche ich ihr noch zu sagen, doch da war sie schon inmitten meiner tanzenden Klassenkameraden laut jubelnd. Ich seufze nur und bahne mir einen Weg zu meinem Tisch. Leider muss ich feststellen das genau auf diesem gerade ein gewisser Blondhaariger Volleyballspieler rumhüpfte. „Hey, könntest du vielleicht den Tisch wechseln? Ich würd mich gerne hinsetzten!",versuche ich ihm vergeblich zu zurufen. „Heyyy?!", keine Reaktion seinerseits, „Hallooo?! Miya-san?!"
Ich will gerade dankbar darüber sein, dass er mich nach letzterer Aussage endlich zu bemerken schien, als er plötzlich mein Handgelenk packt und mich neben ihn auf den Tisch zerrte. Schockiert starre ich ihn an. „So jetzt kannst du's nochmal sagen. Vielleicht höre ich jetzt auch was du mir unbedingt sagen willst jetzt wo wir auf Augehöhe sind!", brüllt er mir, mit einem fetten überheblichen grinsen, entgegen.
„Geh runter! Verpiss dich von meinem Tisch Atsumu Miya!", zische ich ihm ,so laut es eben geht, zu.
Normalerweise bin ich nicht die Art von Mädchen, die direkt jeden anfahren wenn etwas nicht nach deren Vorstellung läuft, ganz im Gegenteil. Aber ich habe wirklich keine Lust direkt am ersten Schultag irgendeine Strafe wegen sowas zu kassieren. Atsumu sieht mich für einen Moment überrascht an, dann öffnet er den Mund um irgendwas zu entgegnen. Allerdings stoppt plötzlich die Musik. Es ist ruhig im Raum. Außer mir und Atsumu steht niemand mehr auf den Tischen. „Was zur Hölle macht ihr da?! Es ist der erste Schultag und ihr beiden habt nichts besseres zu tun als Aufregung und Chaos zu stiften?!", Frau Hyoshiba unsere sehr sympathische Klassenlehrerin steht mit Hochrotem Kopf vor unserem Tisch. Die große, schlanke Frau mittleren Alters mit den glatten, langen und zurückgegelten schwarzen Haaren gehört wirklich nicht zu der Art von Menschen mit denen man sich gerne anlegt. Zu allem Übel war der Frau auch noch der Titel der Stellvertretenden Schulleiterin zuteil geworden. Jetzt ist alles zuende. Ein verdammtes Jahr ,der selbstdisziplin um das Bild einer lieben und höflichen Musterschülerin vor allen Erwachsenen Autoritätspersonen dieser Schule aufzubauen, einfach futsch. Mein kompletter Ruf vor ausgerechnet dieser Frau zerstört. Der Blick in ihren Eisblauen Augen verrät mir all dies.Es ist still im Raum als alle wieder auf ihren Plätzen sitzen. Ich wurde, gemeinsam mit Atsumu, dazu verdammt die ganze erste Schulwoche den Putzdienst, welcher eigentlich jeden Nachmittag von der ganzen Klasse ausgetragen wird, zu übernehmen. Habe ich Lust dazu? Nein. Habe ich eine Wahl? Nein. Werde ich innerlich sterben? Sowas von. Die Tatsache das ich das ganze auch noch mit Atsumu durchleben muss macht es wirklich nicht besser. Ayaka ist wie immer ohne jegliche Konsequenzen davongekommen. Sie hat ja anscheinend nichts getan. Was Frau Hyoshiba nicht weiß macht sie schließlich auch nicht heiß. Das ich hier das wahre Opfer bin sieht genauso niemand. Ändern kann ich an dieser Situation allerdings sowieso nichts. Also höre ich Frau Hyoshiba bei ihren Belehrungen und allgemeinen Bekanntgebungen zu um anschließend die Begrüßungsfeier und die Club Präsentationen über mich ergehen zu lassen. Die fünf Minuten welche ich gemeinsam mit meinen Freunden aus dem Cheerleading Club auf der Bühne der Turnhalle verbringe sind mein persönliches Highlight des Tages. Wir haben in den Ferien extra für diesen Zweck eine simple Choreo eingeübt. Sie ist zwar nur sehr simpel aber ich mag die abwechslung zu unseren Wettkampf Choreografien oder den Auftritten zur anfeuerung unserer Sportteams. Zum Schluss gehen Taki, ich und Miyuu Yoshiro, ebenfalls eine Zweitklässlerin, durch die Stuhlreihen der Erstklässer und drücken allen einen Flyer in die Hand. An und für sich kann man sagen, dass sich das allgemeine Intresse überraschenderweise deutlich in Grenzen hält. Aber vielleicht wirkt das nur auf mich so.
„Y/N-Chan ist es ok wenn ich schonmal nach Hause gehe?", fragt mich Taki als wir beide die Turnhalle verlassen. „Putzdienst hin oder her. Wir würden doch eh nicht in die selbe Richtung laufen.", entgegne ich lachend. „ Oh. Stimmt ja... Wie dem auch sei machs gut wir sehen uns morgen pünktlich zur ersten Stunde Y/N!", verkündet sie schon halb im gehen. Sie hat es wohl sehr eilig. Ich sehe ihr noch kurz hinterher, bevor ich mich wieder in Richtung Hauptgebäude bewege. Je weiter ich mich von der Turnhalle wegbewege, desto leiser werden die Aufgeregten Stimmen der Erstklässler. Im Schulhaus ist, abgesehen von ein paar Lehrern und älteren Schülern, nichts mehr los. Ich mag es so viel lieber. Heute Morgen konnte man ja nicht mal mehr das Ende des Ganges sehen. Jetzt erstreckt er sich scheinbar endlos vor mir. Jeder meiner Schritte hallt unheimlich in dem von Abendsonne durchleuchteten Flur. Ist es schon so spät? Wärend ich die Treppe hochstiefle, nehme ich mein Handy hervor. Es ist nur ein ziemlich simples Klapphandy. Taki und Saori haben beide schon ein richtiges Smartphone, aber wenn ich ehrlich bin genügt mir meines vollkommen. Ich schreibe meiner Stiefmutter eine kurze Nachricht das ich etwas später komme, bevor ich mein Handy mit meinem I Pod tausche. Ich stecke mir beide Kopfhörer in die Ohren und wähle meine Playlist aus. Zum zweiten mal an diesem Tag öffne ich die Tür zu unserem Klassenraum mit Musik in den Ohren.
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Heyyy!
Also erstmal Danke an alle die das erste Kapitel meiner ersten FF gelesen haben ( ・∇・)
Ich freue mich jetzt schon über eure Rückmeldungen und euere Kritik! ^^
Ik das Kapitel war jetzt noch nicht sooo spannend aber ich hoffe euch hats trz gefallen! <3
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𝗠𝘆 𝗦𝘂𝗻𝘀𝗵𝗶𝗻𝗲 - 𝗔𝘁𝘀𝘂𝗺𝘂 𝘅 𝗥𝗲𝗮𝗱𝗲𝗿
FanfictieWie der Titel schon sagt ist das hier eine Atsumu Fanfiction welche obviously auf dem Anime Haikyu basiert. Y/N ist eine typische Schülerin welche ein ruhiges, nicht allzu aufregendes Schulleben führt. Doch schon am ersten Tag ihres zweiten Schulja...