3. Kapitel - Tiefpunkt

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Vielen Dank an die paar Leute, die die ersten beiden Kapitel gelesen haben! Ich hoffe ihr lest weiter😇
Also... weiter geht's!

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Das darf doch wohl nich wahr sein. Wieviel Pech kann man haben?
Gut, es ist auch ziemlich dämlich, neben dem Fahren am Handy herumzuspielen! Hätte ich es doch einfach liegen gelassen.
Wieso bin ich so blöd? Jetzt ist auch noch mein geliebter A1 im Arsch!
Verzweifelt vergrabe ich das Gesicht in meinen Handflächen.
Dann fällt mir der schwarze BMW wieder ein. Ich reiße den Kopf nach oben und blicke nach vorne.
Gerade öffnet sich die Fahrertür.
Toll, nicht auch das noch! Hätte ich nicht einfach gegen einen Baum Fahren können oderso?
Nein, ich musste ja ausgerechnet in das Auto dieses Ar...
Ich kann den Gedanken nicht mehr zu Ende führen, als ich sehe, wer da gerade aus dem Wagen vor mir steigt.
Das ist unmöglich! Das gibt's jetzt nicht!
Mein Herz beginnt wie wild zu schlagen und droht mir aus der Brust zu springen. Mir fällt die Kinnlade runter, als er schnellen Schrittes auf mich zugeht.
Ist das hier versteckte Kamera? Komplett in schwarz gekleidet und mit der Sonnenbrille wirkt er total einschüchternd auf mich. Mir rutscht das Herz in die Hose, als ich ihm ins Gesicht blicke und sehe, dass er verärgert die Brauen zusammengezogen hat und seine Mundwinkel nach unten zeigen.
Oh verdammt, verdammt, verdammt! Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll und starre daher stur geradeaus. Meine Nägel habe ich nun ins Lenkrad gekrallt und versuche vergeblich ruhig zu bleiben. Ich werde aus der Schockstarre gerissen als er mit seinem schwarz lackierten Zeigefinger an meine Scheibe tupst. Richard.

"Ok, jetzt bloß keine Hysterie. Reiß dich zusammen, Estelle! Du schaffst das, stell dich nicht so blöd an. Und fall ja nicht ungut auf!" murmle ich, mich selbst bestärkend.

Ich atme durch, öffne die Tür und schwinge mich aus dem Auto. Wie angewurzelt stehe ich da und starre zu ihm hoch. Als er dann die Sonnenbrille abnimmt und mir direkt in die Augen blickt, ist es vorbei mit meiner Fassung.

"Der Wahnsinn." ist das erste und einzige, was mir einfällt in diesem Moment.

Mein Atem geht nun immer schneller und mir wird schlecht, wie jedes Mal wenn ich nervös werde. Panisch stürze ich an ihm vorbei und kotze hinter den Busch am Straßenrand. Als wäre das noch nicht peinlich genug, spüre ich aufeinmal wie Richard mir von hinten die Haare aus dem Gesicht streicht und sie mit einer Hand sanft zusammenhält, damit sie nicht voll werden.
Mir läuft es heiß und kalt den Rücken runter, als er dabei meine Wange mit seinen Fingerspitzen streift. Ich atme tief durch und als sich mein Magen etwas beruhigt hat, lasse ich mich erschöpft auf den Randstein sinken. Um uns tummelt sich weiter der Verkehr, aber davon bekomme ich gar nichts mehr mit. Schon gar nicht, als Richard vor mir in die Hocke geht und meinen Blick sucht.

"Geht's wieder?", fragt er etwas besorgt und ich nicke nur.

"Gut, dann kann ich mich jetzt ja darüber aufregen, dass du mir hinten reingekracht bist! Hast du keine Augen im Kopf? Dabei bist du ohnehin so langsam dahingekrochen, dass man wahnsinnig wird! Hätte sich ja dann locker ausgehen sollen, dass ich von der Ampel wegkomme, bis du dort überhaupt ankommst!", fährt er mich an.

Fassungslos starre ich an und mache mich für einen Konter bereit.
"Jetzt pass mal auf! Ich.. ich..."

Er fixiert mich mit seinen blauen Augen und ich geb es auf,  passenden Worte zu finden.

"Ach vergiss es..."
Ich bin ja auch wirklich selber Schuld.

"Ich hoffe du bist gut versichert, das wird teuer!"

Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Versicherung nur einen Bruchteil des Schadens abdecken wird und ich den Rest selber zahlen muss.
Tha, mit welchem Geld? Mein bezahltes Praktikum ist ja ins Wasser gefallen und vom Ersparten ist auch nicht genug über, um den Schaden zu bezahlen!

Ich schüttle langsam den Kopf.
"Können wir das irgendwie anders lösen?", frage ich verzweifelt.

In dem Moment findet wohl mein Handy die Verbindung zum Autoradio wieder und Till brüllt fordernd "BÜCK DICH!" zu uns herüber.
Genervt schlage ich mir die flache Hand an die Stirn und schüttle den Kopf. Schlimmer kann es heute ja nicht mehr werden.
Was habe ich eigentlich verbrochen?

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So, das Kapitel war schon mal ein bisschen länger😁
Wie findet ihr es bisher?

Mein Herz in FlammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt