2. Kapitel - Scheiße

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Verdammte Scheiße, nein!
Das kann doch wohl nicht wahr sein!
Acht Stunden Autofahrt einfach umsonst, nur weil irgendso ein Vollidiot vergessen hat, mir Bescheid zu sagen, dass die Praktikumsstelle am Ende doch an jemand anderen vergeben wurde!
Wütend stürme ich aus der Brauerei und stapfe fluchend auf mein Auto zu. Dort angekommen, setze ich mich hinters Steuer und knalle die Tür zu.
Ich brülle laut und schlage mit der Faust auf das Lenkrad ein.
Was soll ich denn jetzt machen?
Zu meiner Wut mischt sich nun auch noch Verzweiflung und Enttäuschung. Erschöpft senke ich den Kopf ans Lenkrad und lasse meinen Tränen freien Lauf.

Nachdem ich mich wieder etwas gesammelt habe, beschließe ich erstmal in ein Hotel zu fahren, da ja auch die von der Brauerei zur Verfügung gestellte Wohnung an den anderen Prantikanten vergeben wurde.
Ich starte den Motor und die Musik beginnt automatisch wieder zu spielen.

"Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit",
will mir Till gerade weismachen.
Ich verdrehe die Augen und atme gepresst aus.

"Also gut.", murmle ich und fahre los.

Mit der Zeit habe ich mich einigermaßen beruhigt und ich fange wieder an zu singen.
Als ich mich der Innenstadt nähere und der Verkehr immer dichter wird, fahre ich automatisch langsamer. Ich habe gerade gar keinen Plan, wo ich überhaupt hinfahren soll.
Um mich irgendwie zu orientieren, schnappe ich mir schnell das Handy und versuche das Navi darauf einzustellen, damit mich dieses zum nächstgelegenen Hotel führt. Versehntlich trenne ich anscheinend die Verbindung zwischen Auto und Handy, denn meine heißgeliebte Musik verklingt abrupt. Hinter mir hupt plötzlich so ein Proll in seinem schwarzen BMW und klebt nahezu an meiner Stoßstange. Vor Schreck fällt mir das Handy, das ich eben noch in der Hand hatte in den Fußraum.

"Scheiße! Heute läuft aber auch echt alles schief!" fluche ich und versuche es wieder raufzuholen und gleichzeitig mich aufs Fahren zu konzentrieren.
Wieder geht das Hupkonzert hinter mir los.

"Gott, überhol mich doch einfach du Arschloch!" brülle ich und strecke mich wieder nach meinem Handy.

Als ich es endlich zu fassen bekomme blicke ich wieder nach vorne und reiße erschrocken die Augen auf. Ich versuche noch zu bremsen, aber da krache ich auch schon in den schwarzen BMW, der mich wohl doch endlich überholt hat und nun an der roten Ampel steht.

"FUCK!"

Mein Herz in FlammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt