Ich stieg mit Tyron in seinen Wagen und Steve und Danny fuhren uns nach. Ich positionierte meine Waffe unauffällig so, dass er wusste, dass ich ohne zu zögern abdrücken würde, wenn er auch nur an eine Dummheit dachte. So fuhren wir zum Ala Moana Beach Park in der Hoffnung dort unseren Täter festnehmen zu können.
Steve und Danny hatten den Wagen so positioniert, dass sie direkte Sicht auf den Mülleimer hatten. ,,Wenn Sie auch nur daran denken hier ein Spiel zu spielen können Sie gar nicht so schnell schauen wie ich sie wieder ins Gefängnis bringe," sagte ich zu Tyron, als er den Wagen parkte. Er nickte und wir stiegen dann aus. Ich entfernte mich schnell vom Wagen und ging hinter einem anderen, näheren Auto in Deckung. ,,Jungs seht ihr irgendwen?" fragte ich durch das Headset. ,,Negativ," sagte Danny nur knapp. Dann heißt es jetzt wohl warten. ,,Person nähert sich dem Mülleimer, schwarz gekleidet mit Cap und Sonnenbrille," hörte ich Steve sagen. Tatsächlich. Eine schlanke Person, welche recht nervös wirkte näherte sich dem Mülleimer. ,,Macht Fotos wenn sie das Geld reinlegt," sagte ich und beobachtete weiter. Sie sah sich nervös um, steckte das Geld in den Mülleimer und ging dann in meine Richtung weiter. Einen Wagen vor mir versteckte sie sich um zu sehen, ob Tyron das Geld wirklich holen kommt. Ich stand langsam hinter dem Wagen auf, zog meine Waffe und näherte mich der Person, als Tyron auf den Mülleimer zuging.
In dem Moment wo Tyron in den Mülleimer griff, drehte sich die Person um und blickte direkt in den Lauf meiner Waffe. ,,Five O," sagte ich schief grinsend. Die Person blickte mich schockiert an und entschied sich nach links zu flüchten, wo sie allerdings geradewegs in die Arme von Danny lief. ,,Ebenfalls Five O," sagte dieser. Steve kam unterdessen mit Tyron zu uns und hatte das Geld in der Hand. ,,Darf ich dann mein Leben wieder weiterleben?" fragte Tyron. ,,Wollen Sie nicht wissen wer sie angeheuert hat?" fragte Danny. ,,Nein, ich will einfach meine Ruhe," sagte er und sah zwischen mir und Steve hin und her, in der Hoffnung, dass wir ihm sagten, dass er gehen darf. Steve und ich nickten synchron. ,,Danke für Ihre Hilfe," sagte Steve und Tyron machte sich aus dem Staub. Danny zog der Person die Kapuze, die Cap und die Sonnenbrille aus und zum Vorschein kam ein Mädchen, vielleicht gerade 19 Jahre alt. Steve sah uns überrascht an. Ja, als ob wir das erwartet hätten, oder? ,,Ich gratuliere Ihnen, Sie haben soeben eine Freifahrt zum Präsidium gewonnen," sagte Danny, welcher dem Mädchen die Handschellen anlegte und sie zum Wagen brachte. Steve und ich folgten ihm und so fuhren wir zum Hauptquartier.
,,Chin, du kommst mit mir zum Verhör, der Rest hat Feierabend. Wir treffen uns um 19:00 Uhr bei Kamekona," teilte Steve auf und ich war froh, dass dieser Tag zu Ende war. Er war ereignisreich genug für meinen ersten Tag hier. Noch dazu hatte ich das Gefühl, dass sich die Schraube in meinem Knie bald durch meine Haut durchbohrte. ,,Hey Layla hast du Lust bei mir mitzufahren?" fragte mich Danny freundlich. ,,Klar, gerne," nahm ich die Einladung an. Mein Wagen stand schließlich bei mir Zuhause, also war ich auf einen von den Leuten aus dem Team angewiesen. Chin hatte mich in einer kurzen Pause netterweise zu meinem alten Haus gefahren und ist dann mit mir zu meinem neuen Apartment gefahren, damit sich mein Auto an seine neue Umgebung gewöhnen konnte. Danny und ich gingen zusammen zu seinem Auto, einem schicken Camaro RS. ,,Schicker Wagen aber er hat einen Fehler," sagte ich grinsend. ,,Achja? Welchen?" fragte Danny. ,,Er ist silber," sagte ich und stieg ein. Danny schüttelte nur grinsend den Kopf, ehe er sich hinters Steuer setzte. Ich hasste es Beifahrer zu sein, ich fuhr lieber selbst, da hatte man mehr Kontrolle. ,,Erzähl mir was von dir. Bis jetzt weiß ich, dass du Danny heißt, deine Ex-Frau anscheinend ein Drache ist und dass du mit Steve verheiratet bist," sagte ich. ,,Ich bin nicht mit Steve verheiratet. Nur manchmal benimmt er sich wie ein Kleinkind, welches gerade etwas neues ausprobieren will und nicht bemerkt, was für eine absolut bescheuerte Idee das eigentlich ist. Ich habe außerdem eine Tochter namens Grace, sie ist das Beste was in meinem Leben je passiert ist," erzählte er und lächelte verliebt. Ich wünschte mein Vater hätte so über mich gesprochen oder diesen Blick gehabt. ,,Das glaube ich dir. Kinder sind das größte Geschenk in unserem Leben," sagte ich. ,,Ja, das sind sie wirklich. Aber erzähl von der Navy, Steve macht da ja das größte Geheimnis draus," sagte er. ,,Verständlich, das liegt daran, dass wir wirklich nichts sagen dürfen. Nichts über Missionen oder Decknamen zumindest. Ich habe fast mein ganzes Leben bei den Seals verbracht. War viel im Ausland und leite die Delta-Force," sagte ich. ,,Das hört sich anch einem spannendem Leben an," sagte Danny und fuhr auf den Parkplatz vor einem Foodtruck. Auf diesem stand groß Kamekona drauf und ich musste lächeln.
,,Hey Danny, hallo Layla," begrüßte uns der große Hawaiianer. Danny sah uns verwirrt an, als ich ihn umarmte. ,,Ihr kennt euch?" fragte er. ,,Kamekona ist einer meiner besten Informanten," erklärte ich. ,,Ich arbeite auch für andere Leute Bra," sagte er und wir setzten uns zu Kono, welche schon da war. Gerade als wir uns gesetzt hatten kamen Steve und Chin dazu. So saß ich zwischen Danny und Steve, mir gegenüber Kono und links neben ihr Chin. ,,Habt ihr was aus ihr rausbekommen?" fragte ich Chin. ,,Sie ist die Tochter von Mister Notch. Sie wollte etwas Aufmerksamkeit von ihrem Vater, nachdem dieser die beiden Dienstmädchen, Lisa und Julia, quasi auch als seine Töchter angesehen und ihr vorgezogen hat," erklärte er und zuckte die Schultern. Ich nickte, aber in meinem Kopf arbeitete alles. Lisa, den Namen hatte ich heute doch schon mal gehört oder? Ich schüttelt den Gedanken weg. Layla, jetzt ist Freizeit, nicht Arbeit. Außerdem hießen viele Menschen Lisa.
,,Was ist eigentlich bei deinem Knie genau passiert?" fragte mich Kono dann beim Essen. ,,Stimmt das hast du noch nicht erzählt," sagte Danny und drehte sich interessiert zu mir. ,,Leute, sie will die Story nicht erzählen und das ist doch auch vollkommen ok. Wichtig ist, dass es gut heilt," sagte Chin, ihm hatte ich schließlich auch nur gesagt, dass Kugeln überall gleich schnell fliegen. ,,Ist schon ok Chin aber danke. Wir waren im Auslandseinsatz und hatten uns gerade aus dem feindlichen Gebiet zurückgezogen. Einer meiner Jungs hatte es noch geschafft mich schwerverletzt anzufunken und mir zu beschreiben wo er genau ist, also habe ich mich wieder auf feindliches Terrain begeben um ihn da rauszuholen. Nur leider habe ich die Rechnung ohne deren Armyleuten gemacht. Die gehen Streifzüge um sicher zu gehen, dass alle Leute, die am Feld liegen auch wirklich tot sind und testen das auch an manchen Leichen, indem sie sie noch einmal anschießen. Als ich meinen Kammeraden gefunden habe waren sie nicht weit weg von uns und ich habe mich tot gestellt, damit ich uns irgendwie lebend dort rausbringen konnte. Sie kamen bei uns vorbei und blieben eine Zeit lang vor dem Leichenberg stehen. Irgendwann haben sie mir dann ins Knie geschossen um zu sehen ob ich wirklich tot war. Sie gingen dann weiter und nachdem die Luft rein war konnte ich uns beide dort rausholen," sagte ich und zuckte die Schultern. Auch wenn es gut tat noch einmal über das zu sprechen was passiert war, wollte ich es nicht, denn der Anschiss den ich nachher bekommen hatte war fast schlimmer gewesen als die Sache mit meinem Knie. ,,Du hättest dabei wirklich sterben können," sagte Steve. ,,Fang du nicht auch noch an, bitte. Ich weiß, dass die Aktion nicht sonderlich durchdacht war, nur was hätte ich machen sollen? Diese Jungs sind meine Familie und um nichts in dieser Welt hätte ich dort auch nur einen von ihnen zurückgelassen. Ich würde für sie alle sofort sterben, so macht man das eben in einer Familie. Das würdest du für dein Team doch genau so oder nicht," sagte ich und sah ihn eindringlich an. Es war still geworden am Tisch und die anderen konnten die Spannung zwischen Steve und mir spüren. ,,Ja, das würde ich," sagte er etwas kleinlaut. Ich nickte nur und widmete mich wieder meinem Essen.
Trotz der beschissenen Geschichte von meiner Verletzung war der Abend dann noch recht lustig. ,,Soll ich dich mit heim nehmen? Es liegt am Weg," bot Steve mir um kurz vor Mitternacht an, als wir alle aufbrachen. ,,Wenn ich nicht wüsste, dass du dir meine Akte durchgelesen hast würde ich das Angebot sogar süß finden," sagte ich schief grinsend. Steve kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lächelte ertappt. ,,Aber ich fahre gerne bei dir mit," sagte ich grinsend und stieg in seinen Wagen ein. ,,Ich wollte dir vorher keinen Vorwurf machen, es tut mir leid. Ich kann mir vorstellen, dass der Anschiss den du danach bekommen hast Strafe genug war," sagte er. ,,Schon gut. Da hast du recht, Commander Torch war wirklich Strafe genug. Mein Glück war eigentlich nur, dass Commander White mich nachher zu sich beordert hat und meiner Truppe in seiner Einheit einen Platz gegeben hat. Torch hätte mir die restliche Zeit über wahrscheinlich die Hölle heiß gemacht," sagte ich. ,,Joe White?" fragte Steve überrascht. ,,Ja, einer der besten Ausbildner die ich kenne. Ich kann von Glück sagen, dass ich bei ihm gelernt habe," sagte ich grinsend. ,,Da sind wir schon zwei. Joe war auch mein Ausbildner," sagte er und ich sah ihn überrascht an. ,,Zufälle gibts," sagte ich.
,,Danke fürs nach Hause fahren," sagte ich, als Steve vor meinem Apartment stehen blieb. ,,Kein Ding, sieh zu, dass du noch etwas schlaf bekommst. Wir sehen uns morgen," sagte er und grinste mich an. ,,Gute Nacht Steve," sagte ich als ich ausstieg und die Autotür hinter mir zuschlug. Ich ging die paar Stufen zu meinem Apartment nach oben, sperrte die Türe auf und drehte mich noch einmal um. Steve stand noch immer da, also winkte ich noch einmal, ehe ich im Apartment verschwand. Unauffällig schielte ich aus dem Fenster. Erst jetzt war er gefahren. Süß war er irgendwie ja schon.
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Hawaii Five O
FanfictionLieutenant Commander Layla Jackson wird von den Seals rekrutiert und zur Taskforce Five-O beordert. Dass das Leben dort nicht immer rosig ist, erfährt sie schon bald am eigenen Leib. Doch was hat ihre Familie damit zu tun? Und hält die Taskforce wi...