Kapitel 9.- Ghule

195 16 0
                                    

Wir waren jetzt schon einige Tage unterwegs, die zu meiner Verwunderung ohne Zwischenfälle und Kampfeifer blieben. An den umliegenden Bäumen konnte man den Herbst schon an den, noch grünen, Blättern nagen sehen und kühler Wind kam auf. >> Lasst uns hier das Lager für heute Nacht aufschlagen. << Nathan hob seine Hand, um unseren Pferden einhalt zu gebieten, dann rutschte er vom Sattel. Er ging zu mir hinüber und hob mich mit gewisser Leichtigkeit von Pferd. Ich bedankte mich mit einem flüchtigen Nicken. >> Da hast du Recht, das ist ein guter Platz für heute Nacht. << Kaspin hatte sich zu uns gesellt. Ohne Zögern begannen die Zwei sowohl das Gepäck mit den Vorräte, als auch den kleinen Eisentopf zum kochen abzunehmen. Dann machten sie sich am Zelt zu schaffen. Ich durchforstete derweil die Lichtung ,auf der wir angekommen waren, als ein knacken im Unterholz meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Doch ich nahm es nicht mehr weiter war ,da Nathan meint , dass die Wandererwege generell viel sicherer wären , als die Händlerwege. Die ganzen Räuber und Banditen, hatte er gesagt. Plötzlich hörte ich das Knacken und Rascheln ein weiteres Mal. Nur viel intensiver. Ich blickte mich um. >> Das kann doch nicht normal sein? << Ich wollt zurück zum Lager laufen, stolperte jedoch über einen Gegenstand am Boden und viel in das Gemisch aus Moos und Tannennadeln, von denen der Boden bedeckt wurde. Ich begann mich aufzurichten, um zu sehen was mich zu Fall gebracht hatte . Ein bleicher kalter Körper lag neben mir, mit aschschwarzen Augenhöhlen. Der Gestank der von dem Körper ausging war unerträglich. Ich zog mich weg und konnte nur mühsam den Reiz unterdrücken mich zu übergeben. Ein stechender Schmerz durchzog mich, als aufeinmal der Körper sich aufrappelte und mit seiner zerfallenen Hand, wo an manchen stellen unverkennbar das weiß der Knochen herausschimmerte, sich um mein Bein schlung. Immer mehr und immer fester. Ich schrie auf, als sich die scharfen, kantigen Nägel in meine Haut drückten. Noch total benommen von der Angst, griff ich nach dem nähersten Gegenstand, ein Stein, und hämmerte wie verrückt auf dem Arm herum bis Kaspin und Nathan herbeigeeilt kamen. Kaspin zog sein Schwert, als er das verstümmelte Etwas erblickte, während Nathan mich aus dessen Griff befreite. Mit feuchtem Gesicht ,nass durch die Tränen, presste ich mein Gesicht an Nathans Brust, um dem Grauen nicht in die leeren Höhlen sehen zu müssen. Kaspin rammte seine Klinge in den Brustkorb des Wesens. Durch den Geschrei, welches eher dem Kratzen auf einer Tafel glich, wusste ich, dass es Tod war. Als Kaspin das Schwert aus dem fauligem Fleisch zog, zerfiel der Körper und es blieb nur ein haufen Asche übrig, der vom Wind weggetragen wurde.
>> Alles okay Lihânne? << Vorsichtig zog Nathan mich von sich weg und starrte in meine rotunterlaufenden Augen. Ich spürte seine starken Hände an meinen Schultern, was mir ein geringes Gefühl von Sicherheit gab. Ich nickte stumm.>> Was...Was war das? Es sah aus wie.. << >> Wie ein Mensch? << Ich nickte erneut.>> Da hast du recht . Es sind Widergänger. Wir nennen sie Ghule. Es sind hässliche Gestalten, die in Körper von verstorbenen Menschrn schlüpfen und ihn so zum Leben erwecken. << Ich starrte ihn fassungslos an. Wütend stieß ich ihn von mir. >> Das soll doch wohl ein Witz sein. Ich habe noch nie von so etwas derartigen Gehört. << >> Und eigentlich sollten sie auch nicht hier sein. << Kaspin kam angestapft und wischte sich den kalten Schweiß von der Haut. Zusammen führten sie mich zurück zum Lager und zeigten mir das Zelt, welches sie für mich errichtet haben>> Hey, aber glaubst du der Ghul hat sich nur auf die Wanderwege verirrt oder dass er absichtlich dort hin geleitet wurde? << begann Kaspin das Gespräch. Es war schon dunkel geworden und die Flammen, des Feuers zischten wohl. >> Ich hoffe es, denn das möchte ich Lihânne nicht zumuten. Sie ist unerfahren und auch nicht gerade von kriegerischer Gestalt. << Kaspin stimmte ihm in dem letzten Grund zu. >> Dann lass uns das einfach vergessen, wird wohl das beste sein. << Die restliche Nacht strich ohne Umstände vorbei.

Der Pakt des DrachensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt