Der unbekannte Blonde

951 13 0
                                    

Ich rannte auf die Bühne und sah verzweifelt meinen Gitarristen an. Der sah aber nur verwirrt zurück. „Komm, letzter Soundcheck! Dann gehts los. Du hast 10 min für die Maske!", rief meine Managerin Vicky, „June es sind jetzt 2 Lieder, das schaffst du. Danach hast du ja nochmal Zeit für Improvisation, das muss aber jetzt geschafft werden." „Vicky ich war noch nie so aufgeregt! Du weißt doch, sowas is ne große Nummer.", ich seufzte. Sie nickte verständnisvoll. Der Drummer zählte ein und wir spielten die Refrains der Lieder um die Mikrofone zu checken. Langsam schweifte mein Blick über die noch leeren Reihen, bis sie dann doch nicht so leer waren. Im Rang saßen mehrere junge Männer, ich erkannte sie nicht richtig aber sie trugen ordentliche Klamotten. Ich schlussfolgerte, das auch sie zu 1Live gehörten.

Ich stand vor dem großen Spiegel. Ich bereute es nicht das Kleid abgewählt zu haben, die kurze schwarze Jeans mit dem Spitzentop passte besser zu mir. Die Kosmetikerin trug mir noch roten Lippenstift und einen glitzernden Lidschatten auf, ich gefiel mir seit langem mal wieder sehr gut. Während ich mich so betrachtete hörte ich Stimmen die näher kamen. „Ja Tommi alter, brauchst echt nich aufgeregt zu sein. Is nur 1Live.", lachte der mir noch unbekannte. Ich fühlte mich komisch, ich bin nun seit 4 Monaten wieder in Deutschland aber hab keine Ahnung von den Leuten hier, ausgenommen der Musiker. „June! Hopp es geht los!", Vicky brüllte den Flur zusammen. Ich begann zu rennen, an den jungen Kerlen vorbei und Richtung Bühne. Kurz tauschte ich mich mit meiner Band aus und keine fünf Minuten später ging das Licht an. Da waren sie wieder, sie saßen in der ersten Reihe. 3 waren sie, also hab ich richtig gezählt. Sie konnten kaum unterschiedlicher sein, einer trug ein oversized Tshirt und eine Cargo-Hose, er stützte seine Ellenbogen auf die Knie. Sein Nachbar hatte braune Haare und sah sehr ordentlich gekleidet aus, er war genauso groß und trug eine Brille. Darauf folgend kam ein braun-gelockter Kerl, er hatte sogar ein Hemd an. Sie nahmen mir die Aufregung nicht. Ganz im Gegenteil, der blonde nahm seinen Blick nicht von mir. Ich performte meine neuen Singles mit aller Kraft und dem Publikum schien es gefallen zu haben. „Das war June meine Damen und Herren!", Larissa Ries betrat die Bühne. Mit schallendem Applaus verließ ich die Bühne. Vicky und ich klatschten ein und auch die Band war begeistert. Ich war stolz auf mich selbst. Ich ging in die Maske um mein Makeup aufzufrischen und zog danach ein kurzes Kleid an mit Rückenausschnitt.

Meine LieblingsausnahmeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt