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Das hier ist keine typische Liebesgeschichte. Es gibt weder die Liebe auf den ersten Blick, noch das Happy End. Aber wir haben nie etwas richtig gemacht - Caleb und ich.
Unser ganzes Leben lang haben wir uns verabscheut, uns für das gehasst...
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Kapitel vier
°Caleb°
»Also, Anthony, engagierst du dich in irgendeinem Verein, da, wo du herkommst? Chicago, richtig?« Erwartungsvoll sieht Mum Anthony an. Dieser zuckt nur mit den Schultern.
»Nicht wirklich. Manchmal helfe ich im Gym aus.«
Ich muss mich zurückhalten und nicht laut aufstöhnen. Genauso sieht die Konversation schon seit knapp einer halben Stunde aus. Mum fängt an mit „Also, Anthony..." und dann fragt sie ihn irgendetwas. Jede von Anthonys Antworten lautete bisher jedoch so: „Nicht wirklich", „Eigentlich nicht", „Manchmal", „Kann sein", „Mhmh", „Ja", „Jup", „Nö". Besonders gesprächig ist der Typ jedenfalls nicht, genauso wenig, wie er die hellste Kerze auf der Torte zu sein scheint.
»Nun ja, das ist nicht wirklich ein Verein. Oder nicht?«, hält meine Mum gegen seine Antwort und ich muss ihr vollkommen recht geben.
Mit ihrer Frage hat Mum so etwas gemeint wie im Pflegeheim helfen, in der Bibliothek arbeiten, Rettungsschwimmer sein oder Schläger im Golfclub umher transportieren. Aber nicht ab und an im Fitnessstudio arbeiten.
»So weit ich weiß hat das Gym, in dem ich arbeite, einen Verein gegründet.«
Mum nickt mit zusammengekniffen Lippen. »Na dann, wie schön!«
Ich versuche mein Lachen zu verbergen, in dem ich etwas vom Wackelpudding esse. Mum hat zum Glück so viel davon gemacht, dass jeder zum Abendessen noch einmal locker zwei Portionen essen könnte. Weil sie ja nicht wusste, wie viel Anthony isst. Als ob sie das bei Mia und mir interessieren würde, da macht sie immer nur die gleiche, kleine Menge.
Im Augenwinkel sehe ich, wie sich Mia grinsend einen Löffel in den Mund schaufelt. Als sie bemerkt, dass ich sie mustere, schneidet sie eine Grimasse. Das bestätigt mir, dass sie so ziemlich das selbe über Anthony denkt wie ich. Er ist ein unhöflicher, aber doch sehr langweiliger Amerikaner, aus dem man sich auch gerne einmal einen Spaß machen kann.
Vielleicht verurteilen wir ihn auch zu schnell, wer weiß das schon. Ich für meinen Teil bezweifle, dass er sehr viel anders sein wird als mein Dad. Die meisten amerikanischen Jungen sind so. Das habe ich schon bemerkt, als ich noch dort gewohnt habe. Mich zähle ich einfach mal nicht dazu. Erstens, weil ich nicht mehr in Amerika wohne und zweitens, weil Mum mich viel zu gut erzogen hat, als dass ich jemals wirklich unhöflich zu jemandem sein könnte. Mia mal ausgenommen. Das Streiten mit ihr ist so etwas wie mein Hobby.
Aber ich habe es mir abgewöhnt, an meinen Dad zu denken. Er hat uns verlassen. Somit ist er es nicht wert einen Platz in meinen Gedanken zu bekommen.
»Also, Anthony...«, will Mum erneut ansetzten, doch Mia unterbricht sie.
»Mum, ich glaube das waren genug Fragen für heute.«