☾︎ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝗳𝘂̈𝗻𝗳 | 𝗕𝗿𝗼𝗼𝗸𝘀 ☽︎

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Kapitel fünf

°Brooks°

Ich schließe die Augen und stoße die angehaltene Luft aus, dann hebe ich meine Hand, balle sie zu einer Faust und klopfe zögerlich an die Tür des Sekretariats. Kalter Schweiß rinnt mir den Rücken herunter, während ich warte, bis sich etwas regt.

»Herein!«, tönt eine dumpfe, aber doch recht klare Stimme durch die Tür.

Mit rutschigen Fingern drücke ich die silberne Klinke nach unten und trete über die Schwelle. Es ist nur die Sekretärin, sage ich mir, während ich weiter in den Raum hinein gehe. Auf den länglichen Tisch zu, hinter dem eine rothaarige Frau um die vierzig sitzt und mich geschäftig anlächelt.

»Hallo! Du musst ... Brooks sein«, begrüßt sie mich und bekommt gerade noch die Kurve. Ich weiß absolut nicht, wie ich reagiert hätte, wenn sie den Namen ausgesprochen hätte. Zum Glück haben meine Eltern und Claire das ... Problem mit meinem Namen im Voraus geklärt.

»Guten Tag«, sage ich der Förmlichkeit halber und verschränke meine Hände vor meinem Körper miteinander.

»Ich bin Ms Thomsen. Setz dich bitte.« Ms Thomsen deutet auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.

Mit fast mechanischen Bewegungen lasse ich mich in das graue, harte Polster sinken und beginne sofort damit, auf den Pinguinstiftehalter zu starren, der mich innerlich schmunzeln lässt. So ein Teil würde ich mich nur trauen in meinem Zimmer aufzustellen. Wenn überhaupt.

Eine geschlagene Minute geschieht nichts, da Ms Thomsen in ihren Unterlagen kramt. Als sie damit fertig ist, streckt sie mir einen Zettel hin. Er entpuppt sich als ein Stundenplan, den ich noch gründlich studieren werde.

Ms Thomsen erklärt ihn mir: »Du belegst hier alle Kurse wie an deiner High School, damit du den Unterrichtsstoff nicht verpasst. In den meisten Fächern solltest du dem Stoff hier sogar schon Voraus sein. Zusätzlich belegst du die Kurse in Schach, Zeichnen und Sport. Deine Therapeutin, Claire Valentine, meinte, dass sich das gut auf deine Psyche auswirken wird.«

»Sport!?«, echoe ich und spüre, wie mir sämtliches Blut aus dem Gesicht weicht.

Sport bedeutet, sich in enge Kleidung zu schmeißen, zu schwitzen und sich – wenn man unsportlich ist – vor allen lächerlich zu machen. Und ich bin unsportlich. Außer, wenn es um Basketball geht. Das ist nämlich die einzige Sportart, die ich so einigermaßen auf die Reihe bekomme. Eine Zeit lang habe ich sogar in unserer Schule an einer AG teilgenommen. Aber nach dem Vorfall habe ich aufgehört. Was in mir die Befürchtung hervorruft, dass ich nicht einmal mehr Basketball spielen kann.

Ms Thomsen nickt. »Ja, genau. Sportliche Aktivitäten setzen Endorphine frei, die sehr gut für den Körper und den Geist sind. Du wirst sehen, Brooks. Ein paar Sportstunden und du hast dich daran gewöhnt.«

BOSTONS PAST: Weil ich glaubte dich zu kennenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt