unschöne Begegnung

36 5 3
                                    

Dort angekommen lege ich mich hinter den Busch und öffne die erste RedBull Dose. Aus der Tasche hole ich mir noch das Sandwich und esse es zur Hälfte auf. Die andere Hälfte packe ich wieder ein. Ich schreibe Luise und Anna noch schnell eine Nachricht, mit einer neuen Nummer, da ich die alte in München schon zerstört bzw. da gelassen habe, in der ich schreibe, dass ich sie morgen anrufen werde. Als ich sehe, dass die Nachricht angekommen ist, schreibe ich auch Soph eine Nachricht und schalte dann mein Handy aus. Ich fing an nachzudenken, über alles was in den letzten Monaten und Jahren geschehen ist. Bevor ich jedoch zu Ende denken konnte, bin ich schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen werde ich durch Schritte wach. Und als ich langsam aus dem Busch schaue, sah ich Polizisten und Sanitäter, die genau auf den Busch zukamen, hinter dem ich mich verstecke. Sie unterhielten sich mit einer Frau, die sehr aufgebracht ist. Als ich mir sicher war, dass sie auf mich zukamen, schultere ich meinen Rucksack, stand auf und rannte los. Hinter mir hörte ich ihre Schritte und Rufe, ich solle doch stehen bleiben und dass es nichts bringt von der Polizei wegzurennen.

Da ich gut im Klettern bin, klettere ich auch schon den nächsten Baum hinauf. Als ich oben war, kamen auch schon die Polizisten und Rettungskräfte unter dem Baum zu stehen. Alle gucken zu mir hoch. Einer schreit: „Komm da runter! Das ist gefährlich!" Ich allerdings wage es nicht sie anzuschauen und ignoriere sie. Ein anderer ruft: „Hey, komm runter, wir wollen doch nur reden." „Ich komm bestimmt nicht runter! Sie schicken mich doch sowieso wieder zurück!" „Wir wollen doch nur wissen ob du Verletzungen hast und was du hier draußen gemacht hast." Sagt wieder ein anderer. „Das geht Sie gar nichts an!" schreie ich zu den Rettungskräften und Polizisten runter.

Einer der Sanitäter sagt etwas, wo ich hellhörig werde: „Erinnert sie euch auch an wen?" „Ja. Du meinst Phil oder?" „Genau. Sie sieht eins zu eins wie er aus." Sagt der Sanitäter. „Bevor wir weiter darüber reden, sollten wir sie darunter holen und ich glaube ich kenne sie von einem Einsatz von gestern Abend im Bahnhof." Sagt einer der Polizisten. Jetzt erkenne ich ihn auch, ich glaube der hieß Sindera oder so. „Ich bestell mal die Feuerwehr nach." Sagt ein weiterer Sanitäter, den ich nicht kenne.

10 Minuten später oder so, hört man auch schon das Martinshorn der Feuerwehr. Da hier ein Weg ist, kann die Feuerwehr bis hier hinfahren. Sie steigen aus dem Fahrzeug und stellen sich zu den anderen Rettungskräften. Der Einsatzleiter geht zu Hr. Sindera und dem Notarzt, wie ich seiner Jacke entnehmen kann. Der Rest der Feuerwehr guckt zu mir hoch.  Kurze Zeit später kommt der Einsatzleiter der Feuerwehr zum Baum und schreit von unten zu mir hoch: „Hey, wir wollen nur mit dir reden und die Sanitäter wollen dich nur kurz untersuchen, mehr nicht. Kommst du dazu bitte runter von dem Baum?" Ich schüttle nur stumm meinen Kopf und ignoriere sie wieder. „Kommst du da bitte runter, Mädchen. Das ist gefährlich." Sagt einer der Sanitäter. „Ich kann nicht außerdem ist das nicht gefährlich." Rufe ich. „Wie meinst du das, dass du nicht mehr herunterkommst? Du bist ja auch hochgekommen?" fragt mich Hr. Demir, das kann ich zumindest bei seinem Namensschild ablesen.

„Ich kann nicht runter." Sage ich etwas angepisst.  „Denno, bring mal bitte die Leiter." Sagt der Einsatzleiter zu diesem Denno. Denno holt eine Leiter, währenddessen fragt mich der Einsatzleiter, ob ich mit der Leiter runterkomme. „Nö." Entkommt es mir aus meinem Mund. „Und wie willst du dann runterkommen?" fragt der Einsatzleiter. „Gar nicht." Antworte ich frech.
„Du kannst doch da nicht für immer bleiben?"
„Ne kann ich auch nicht aber ich komme trotzdem nicht runter wenn Sie da sind!"
Der Feuerwehrmann kommt mit der Leiter wieder und stellt sie mit Hilfe von drei anderen Feuerwehrleuten die Leiter auf.
Auf ein nicken des Einsatzleiters steigt einer der Feuerwehrmänner die Leiter nach oben und bleibt vor mir stehen.
„Ich heiße Flo, und du?"
„Leah."
„Kommst du runter?"
Ich zögere, Wahrheit oder Lüge?
„Nein."
Er nickt.
„Ich hab Angst." gestehe ich.
„Vertraust du mir?"
Wieder zögere ich.
„Ja."
„Dann schwing dein Bein über den Ast auf die Stufe, ich bleibe die ganze Zeit hier und passe auf, das du nicht runterfällst. Deal?"
„Deal."
Ich schwinge also mein Bein über den dicken Ast auf die Stufe der Leiter und klettere die Leiter herunter, bedacht nicht nach unten zu sehen.
Kurz bevor ich unten ankomme, werde ich an der Hüfte gepackt und von der Leitersprosse auf den Boden gestellt.
Ich drehe mich um und hebe meinen Blick, schaue direkt in das Gesicht des Notarztes dem pure Erleichterung ins Gesicht geschrieben steht.
‚Warum sieht er mich so an?'
Ich werde leicht an der Schulter gepackt und ich zucke zusammen.
„Geht es dir gut? Hast du dich verletzt?" fragt der Notarzt der mit Namen ‚Dreier' heißt.
Ich kann nur nicken, da ich zu sehr damit beschäftigt bin, einen Fluchtweg zu finden.
Jedoch bemerken die Polizisten und Feuerwehrler meinen Blick und versperren mir den weg.
Ich werde vorsichtig am Arm gepackt und Richtung RTW geschoben.
Doch bevor wir den RTW erreichen, reiße ich mich los und laufe los.
Womit ich jedoch nicht gerechnet habe, ist, das zwei weitere Polizisten vor Ort sind und diese mir gerade meinen Fluchtweg versperren und somit laufe ich direkt in die Arme eines Polizisten.
Ich versuche noch nach links auszuweichen doch hat er schon seine Arme um mich gelegt.
„Hier geblieben, junge Dame. Genug Verfolgungsjagd für heute."
Ich werde von zwei Polizisten, einem Sanitäter und dem Notarzt umringt und so zum RTW gebracht.
An jeder Tür des RTW's stehen jeweils zwei Polizisten.
Die drei Sanitäter und der Notarzt sind im inneren des RTW's.
Dr. Dreier macht einen Bodycheck und sieht sich mein schmerzendes Handgelenk, das ich mir beim Baum hochklettern zugezogen habe an und schient es.
Nach dem er mich versorgt hat, dreht er sich zu dem Polizisten ‚Sindera' um und klärt ihn über meinen Zustand auf.
„In welche Klinik bringt ihr sie?" fragt ‚Sindera'
„Ich habe sie in der ‚Klinik am Südring' angemeldet." sagt ‚Fabiano'
„Alles klar. Wir fahren nach, wir holen nur ihre Sachen vom Busch." sagt Hr. Demir.
Der Notarzt nickt und er und das Team machen alles für die Abfahrt bereit.
Kurze Zeit später fahren wir auch schon los.

Die FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt