Kapitel 4 - Hilfe!

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Marko schaute Luca schweigend an. "Was war das eben bitte?", dachte er sich und drehte sich von Luca weg. "Hab ich irgendwas falsch gemacht?", fragte der Praktikant und Marco schüttelte daraufhin einfach nur den Kopf. Marko hatte niemals damit gerechnet, dass Luca ihn wirklich küssen würde. Sein Körper bewegte sich in den nächsten Sekunden automatisch. Wie ein gefühlsloser Roboter nahm er seine Jacke, die er auf dem Pult vergessen hatte und verließ schweigend den Klassenraum. "Was mach ich jetzt?", "Ich muss meinen Job kündigen und abhauen" und "Ich muss wieder zurück. Ich will diesen Moment nochmal erleben" - diese drei Gedanken beherrschten gerade das Chaos in Markos Kopf. Er öffnete die Tür zum Lehrerzimmer, legte alles ab, was er nicht zuhause braucht, winkte Melissa kurz zum Abschied, ging wieder aus dem Zimmer raus und knallte gegen Luca. "Marko. Bitte warte", gab der Blondschopf von sich und hielt Marko am Arm fest. "Lass mich los", erwiderte dieser daraufhin. "Bitte rede mit mir, Marko", bat er am Ende noch. "Du willst reden? Dann gut zu", fing Marko an, "Wie kommst du auf die Idee mich wirklich zu küssen, nachdem du mich jahrelang ignoriert hast?! Ich war damals so krass in dich verknallt, Luca und erzähl mir jetzt bloß nicht, dass du das damals nicht gemerkt hast!" Markos Gegenüber ließ den Arm los. "Es tut mir leid. Ich würde es alles anders machen, wenn ich es könnte, aber das kann ich nun mal nicht", sagte dieser dann. "Ich würde dir so gerne glauben, aber du wirst mir genauso wehtun, wie alle anderen. Bitte vergiss mich einfach", flüsterte Marko und ließ Luca damit im Flur stehen.

Die Autofahrt nachhause war schrecklich. Kein einziges Lied auf Markos Playlist war passend für seine emotionale Stimmung. Keiner der 600 Songs konnte er länger als ein paar Sekunden spielen lassen. "Warum hast du das gemacht?", fragte er sich selbst. Am Anfang der Fahrt war Marko einfach nur traurig, aber umso länger er fuhr, umso wütender wurde er. Nicht auf Luca, sondern auf sich selbst. Da war jemand, der sich anscheinend wirklich für ihn interessiert und er blockt direkt ab. Dabei wollte er Luca so sehr. Der Kuss war einfach nur fantastisch und sein Bauch kribbelte vor Aufregung, wenn er nur daran dachte und letztendlich war es doch auch das, was er immer wollte. Zuhause angekommen, spülte Marko schnell ab und legte sich dann auf sein Bett. Er stöpselte sich seine Kopfhörer ins Ohr, suchte das Lied Love Story von Taylor Swift raus und schaute sich dann in seinem Zimmer um. Die weißen und blauen Wände fühlen sich so fern an, die Bücher auf dem Boden und der Fernseher wirkten alt und die Menschen auf Fotos starrten ihn an. "Was mach ich jetzt nur?", fragte sich Marko und dabei lief ihm eine Träne seine Wange herunter. Doch für die Trauer blieb keine Zeit, da die himmlische Stimme von Taylor durch das Klingeln seines handy unterbrochen wurde. Langsam schaute er auf das Display seinen Handys. Seine beste Freundin Valerie rief per Facetime an. Schnell setzte er sich aufrecht hin und nahm den Anruf an. "Hallo mein Hübscher. Man siehst du fertig aus", fing sie an, "Was ist denn passiert?". "Hallo Valerie", er schluckte kurz, "Ach ich hab dir letzte Woche von Luca erzählt oder?". Sein gegenüber nickte und trank dann aus ihrer Tasse. "Er hat mich heute geküsst", fuhr Marko fort. Stille. "W-wie bitte?", fragte Valerie. "Luca hat mich vorhin in der Schule geküsst", wiederholte er. "Wow. Das muss ich erstmal sacken lassen", sagte die beste Freundin, "Wie fühlst du dich?". "Ich habe eine beschissen, große Angst", gab er von sich, "Er war alles was ich früher wollte, aber was ist wenn er mich nur verletzen möchte? Kann sich wirklich jemand so stark ändern? Oder bin ich ...". "Stopp", unterbrach Valerie ihren besten Freund, "Deine Sorgen sind berechtigt, aber verstrick dich jetzt nicht in deinen Gedanken. Menschen können sich ändern, Marko. Zumal Luca einfach nur ehrlicher zu sich selbst ist. Sonst hat sich ja nichts an ihm geändert." Marko atmete einmal tief durch. "Du hast ja recht. Vielleicht reagiere ich einfach über. Denkst du, dass ich es mit ihm probieren sollte?". "Möchtest du das denn?", fragte Valerie. Wieder herrschte eine kurze Stille. "Ja! Er ist das was ich möchte! Du weißt gar nicht, wie schön dieser Moment war, als er mich geküsst hat. Die Zeit war wie eingefroren und so viel Wärme durchströmte meine Adern. Ich dachte wirklich bis zu diesem Moment, dass mich nie jemand so fühlen lassen könnte", schoss es dann aus ihm heraus. Valerie lächelte, nahm noch einen Schluck von ihrem Tee uns sagte dann: "Na also. Dann weißt du ja, was du jetzt zu tun hast." Marko nickte uns fragte dann: "Was ist bei dir los? Jetzt bist du endlich dran."

Zwischen Tafeln, Kreide und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt