Kapitel 7 - Vergangenheit und Erinnerungen

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~ Markos Sicht ~

Mit Tränen in den Augen lag Marko in seinem Bett und starrte gegen die Decke seines Schlafzimmers. Immer wieder probierte er einzuschlafen, damit er wieder zurück zu diesem perfekten Traum kann. Die Wärme von Luca's Lippen war immer noch auf seinen zu spüren, dabei war es alles nichts als eine Einbildung seines Gehirnes gewesen. Langsam nahm Marko sein Handy vom Nachtisch und schaute auf das Datum. Heute war Freitag. DER Freitag, wo alles im Traum erlebte eigentlich passieren sollte. Doch anstatt sich zu freuen, verspürte Marko eine wahnsinnige Angst. Keine Angst vor Luca, sondern das es nicht so wird wie im Traum, das es nicht so perfekt wird wie im Traum und das er nicht so glücklich werden kann, wie im Traum. Mit Tränen in den Augen schaute Marko nochmal auf sein Handy. Es war gerade mal 5:45 Uhr. In knapp mehr als einer Stunde musste er erst los zur Schule. Der Gedanke daran ließ seinen Bauch verkrampfen. "Ich kann das nicht!", dachte sich Marko immer wieder und stand schnell aus seinem Bett auf. Auch wenn sich sein Kopf mit einer gewaltigen Welt von Gedanken dagegen sträubte, machte der junge Mann sich für die Arbeit fertig. Als er seine Wohnung verließ und zur Arbeit fuhr, bemerkte er, wie sich seine Umwelt an seine Gefühle anpasste. Der Himmel war überfüllt mit grauen Wolken und es regnete wie aus Eimern. Das Plätschern des Regens beruhigte Marko ein weniger und lies ihn wieder in seine Gedanken versinken. Als er wieder seine Augen öffnete, saß er nicht mehr in seinem Auto, sondern im Klassenraum an seiner alten Schule. "Hörst du mir überhaupt zu?", fragte eine weibliche Stimme ihn und stupst ihn währenddessen an. "W-was?", erwidere er und drehte sich zur Seite und mitten in die Augen einer grimmig schauenden Person. "Thea?", fragte er sie und schaute sich dabei kurz um und realisierte dann, wo er war. "Ja wer soll ich denn sonst sein?", gab Thea etwas stinkig zurück. "Tut mir leid. Bin heute nicht ganz bei der Sache. Was hast du gerade nochmal gesagt?", fragte er. "Also echt Marko. Hör mir doch mal zu! Ich habe gesagt, dass ich von anderen gehört habe, dass Amy Luca erzählt haben soll, dass du auf ihn stehst!", antwortete Thea daraufhin. "W-was?", fragte Marko nochmal und hielt sich dabei den Kopf. Alles um ihn fing an unscharf zu werden. "Marko? Ist alles okay?", hörte er noch Thea sagen, bevor seine Umgebung schwarz wird und das Geräusch von hupenden Autos ihn aus den Gedanken riss. Schnell hob Marko entschuldigend die Hand und fuhr dann nachdenklich zur Schule.


~ Luca's Sicht ~

Nervös saß Luca im Lehrerzimmer und schaute ständig auf die Uhr an der Wand. Es war schon 7:43 Uhr und Marko war immer noch nicht da. In zwei Minuten begann der gemeinsame Unterricht und Luca wusste nicht, ob er einfach alleine gehen sollte. Er hatte Angst, dass Marko nicht kam und der ganze Tag und somit auch das Date nicht zusammen stattfindet. Wieder blickte er auf die Uhr. Jetzt war es schon 7:44 Uhr. Ängstlich schaute er zur Tür, wo in diesem Moment ein abgehetzter und fertig aussehender Marko in das Zimmer rein stürmte. "Guten Morgen", fing Luca an und wurde direkt von Marko unterbrochen. "Nicht jetzt, Luca", sagte er harsch, "Wir müssen los in den Unterricht." Beide nahmen ihre Sachen und der Praktikant lief bedrückt hinter ihm her. Die ganzen 90 Minuten lang sprachen die beiden kein Wort miteinander und Luca schaute einfach nur dem Unterricht zu. Marko war heute anders und strenger. Er warf sogar einen Schüler raus, weil er zu viel quatschte. Danach war es den Rest der Stunde mucksmäuschenstill gewesen. Nur das Klingeln erfreute die Klasse und schnell war der gesamte Klassenraum leer. Nur die beiden Erwachsenen waren noch. „Marko? Ist alles okay? Du bist heute so anders", fragte der Praktikant. „Warum bist du noch hier?", fragte Marko ihn und fuhr dann fort, „und warum möchtest du unbedingt mich?!". „Wie kommst du denn jetzt darauf?", erwiderte Luca geschockt, „Ich hab dich wirklich gern Marko. Also bitte sag mir, was los ist." „Warum hast du mich damals in der Schule nicht gewollt, als dir Amy von meinen Gefühlen erzählt hat?", schrie Marko. Luca erkannte eine unbekannte Wut in den Augen seines Gegenübers. „I-ich war damals einfach nicht so weit", begann er, „Und jetzt weiß ich, dass ich dich will oder möchtest du mich nicht mehr? Wir können auch das Date heute absagen, wenn du nicht willst". Nach diesen Worten fing der junge Lehrer an zu weinen. Luca ging langsam auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. „Also was ist los?", fragte er in einem sanften Ton. „I-ich habe von unserem Date geträumt und es war perfekt. Es war so wunderschön, dass ich einfach Angst habe, das es in echt nicht so schön wird.", antworte er dann weinend und Luca drückte ihn an sich. „Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, damit es wundervoll wird. Ich bin für dich da und werde bei dir bleiben. Versprochen."
Beide blieben noch eine Zeit lang so sitzen und Luca gab Marko einen Kuss auf die Stirn. „Denkst du, dass du das heute Abend schaffst oder wollen wir es verschieben?", fragte er dann schließlich. „Ich hab mich so auf heute Abend gefreut", erwiderte Marko dann und drückte Luca nochmal an sich. „Dann machen wir das heute Abend. Ich hab dich lieb Marko", sagte er daraufhin. „Ich hab dich auch lieb", bekam er als Antwort und beide machten sich danach mit mehr Hoffnung und Mut auf den Weg ins Lehrerzimmer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 26, 2022 ⏰

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