11. Kapitel

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Nach einer guten Probe zu zweit kamen Kyle und sein Bruder wieder rein. Ich schaute sie mit fragendem Blick an. Kiara ebenfalls. Kyle sagte, er erzähle es mir nachher und ich war damit einverstanden. Wir tanzten die Choreo zu zweit durch. Bei einer Bewegung, die viel mit der Hüfte zutun hatte, kam ich nicht klar und das merkte Kyle sofort. Er beobachtete mich dauernd im Wandspiegel. Kyle kam auf mich zu und umfasste meine Hüfte. "Du musst in der Hüfte lockerer werden. Stell dir vor, du liegst im Bett und enspannst dich. Du solltest generell noch lockerer werden, nicht so angespannt wie beim Ballett!"
Ich nickte nur und er bewegte mit seinen Händen meine Hüften, so wie sie sein müssen. Das löste wieder dieses Gefühl in mir aus. Kiara lachte und meinte: "Kyle, also wirklich, immer an jedes Mädchen ran machen. Außerdem wird sie dir nachher schon zeigen, was sie drauf hat."
Kyle schaute sie mit fragendem Blick an.
Sie stöhne genervt und erklärte: "Beim Freestyle müssen wir auch Ballett können. Wer ist da als Lehrerin besser geeignet als Layla?"
"Achso, ja klar, stimmt. Daran habe ich noch gar nicht gedacht", sagte Kyle.
"Ich mach mich nicht zum Affen durch dieses Rumgehampel", sagte Jake.
"Willst du, dass wir verkacken?", fragte Kyle ihn danach und Jake willigte ein, dass er mitmachen würde, also fingen wir mit ein paar sehr leichten Übungen an und ich musste einfach nur lachen, als ich Kyle anschaute. Er kam überhaupt gar nicht mit den Übungen klar. Er setzte die Füße falsch, hatte keine Spannung und ließ seine Arme hängen. Kiara hingegen machte es echt gut und bei Jake sah es auch nicht so schlecht aus. Aber Kyle. Ich hatte einen Lachflash und alle schauten mich an, aber sie setzten die Übungen fort. Ich deutete auf Kyle und nun begannen auch Kiara und Jake zu lachen.
"Was? So schlimm?", fragte Kyle grinsend. Ich nickte nur, da ich einfach kein Wort heraus brachte. Kyle kam auf mich zu und sagte leise in mein Ohr: "Mach's besser."
"Kein Problem", sagte ich und schloss mein Handy an die Anlage. Ich machte Take me to church von Hozier rein und fing an meine neue Choreo zu tanzen.

Als das Lied fertig war, schaute ich in Kiaras verblüftes Gesicht. "Wow, ich dachte wirklich, du bist gut, aber das du so gut bist, hatte ich nicht erwartet. Und das Ballett so gut aussieht, erschreckt mich!", sagte sie. Ich musste lächeln.
"Du sahst echt göttlich aus", sagte Kyle und ich wurde rot. Wieso machte er mir Hoffnungen, wenn er doch sowieso nichts von mir wollte?
"Machen wir Schluss für heute und fangen morgen dann gleich mit Ballett an", bestimmte Jake und wir willigten ein. Naja, außer Kyle, er wurde in seiner Männlichkeit gedisst, weil er es einfach nicht schaffte Ballett zu tanzen, was mich echt zum Lachen brachte.
"Hör auf zu lachen, das ist nicht lustig", sagte er. Jake und Kiara waren mittlerweile weg und ich gab Kyle eine extra Stunde Ballettunterricht.
"Doch, es ist mehr als lustig", sagte ich immernoch lachend.
"Pscht, zeig mir lieber, wie ich das machen muss", sagte er.
"Zuerst Arme strecken", sagte ich, während ich seine Arme nach oben drückte.
"Dann mal mehr Spannung behalten, spann mal deine Muskeln an", sagte ich und er spannte wirklich alles an, was wirklich gut aussah.
"Willst du mal aufhören zu starren und mir helfen?", fragte er grinsend.
"Nein, so ist es perfekt", sagte ich.

"Okay, weißt du, was ich schon immer machen wollte?", fragte er mich.
"Nein, was denn?", fragte ich neugierig.
"Diese eine Hebefigur von Dirty Dancing", sagte er beschämt.
"Du hast den Film angeschaut?", fragte ich lachend.
"Ja", sagte er ernst.
"Oke, die ist schwer und du brauchst Kraft", erklärte ich ihm.
"Glaub mir, das hab ich."
"Na dann, heute um acht im Schwimmbad", sagte ich.
"Wieso denn Schwimmbad?"
"Wirst du ja dann sehen", sagte ich teuflisch grinsend. Dann packte ich mein Zeug und ging ohne Weiteres aus dem Raum.

"Layla", hörte ich eine bekannte Stimme rufen.
"Du hast was vergessen. Hier, deine Spitzenschuhe", sagte Kyle und reichte sie mir.
"Danke und bye."
"Bye, bis nachher", sagte er und umarmte mich. Das kam sehr überraschend, doch ich umarmte ihn auch. Ich konnte seine Muskeln durch sein T-Shirt spüren, was wieder dieses angenehme Kribbeln in mir auslöste. Er löste sich wieder von mir.
"Ähm, soll ich dich vielleicht doch nach Hause fahren?", fragte er und ich nickte. Wenn ich nach Hause wollte, musste ich ein ganzes Stück laufen.
Wir fuhren und ein altbekanntes Lied ertönte im Radio. Kyle und ich sangen laut mit. Nein, wir schrien schon eher. Wie ich Updown funk nur liebe.

Bei mir angekommen umarmte mich Kyle wieder und mein Herz schlug schneller. Wir sagten noch schnell Bye und ich ging in mein Haus. Zuhause angekommen begrüßte mich Tyler, unseren Koch, der gleichzeitig einer meiner besten Freunde war. Naja, mit ihm hatte ich nur zwei. Und Kyle, aber das zwischen uns konnte ich noch nicht deuten.

"Na, Kleine", sagte er. Er hatte als Einziger das Recht mich so nennen zu dürfen, denn er war 24 und ungefähr 1,90 Meter groß.
"Na, Großer."
"Und? Wie läuft es mit den Proben?", fragte er. Ja, er wusste es, ich hatte ihm alles erzählt. Ihm und Nora, sonst keinem.
"Soweit ganz gut. Heute Abend machen Kyle und ich einen auf Dirty Dancing im Schwimmbad und morgen ist wieder Training angesagt.", erklärte ich ihm lächelnd.
"Nicht übertreiben und lass dich nicht von ihm um den Finger wickeln, er will auch nur das Eine", riet mir Tyler.
"Jaja, koch lieber, ich habe Hunger."
"Alles klar, ich mach Omlett, oke?"
"Perfekt", sagte ich und machte es mir auf dem Sofa bequem. Normalerweise half ich ihm immer, aber heute war ich total fertig. Ich half, weil ich es nicht mochte bedient zu werden. Mochte ich noch nie.

Als ich dann gegessen hatte, schaute ich auf die Uhr: 19:30 Uhr.
Oke, Zeug packen und Bikini anziehen. Ich suchte mir einen weißen Bikini raus, der nur einen Träger ums Genick hatte. Außerdem war er mit einer Art Spitze überzogen. Ich machte noch etwas wasserfeste Wimperntusche drauf und packte dann Handtuch, Shampoo und das ganze andere Zeug ein. Dann ging ich los. Ich nahm den Bus, da ich keine Lust hatte, das Auto zu nehmen.

Am Schwimmbad angekommen wartete ich auf Kyle, der noch nirgends zu sehen war.
Plötzlich spürte ich Hände an meinen Augen, die meine Sicht verdeckten.
"Hey Babe", sagte mir eine bekannte Stimme.
"Nenn mich nicht Babe, Kyle!". sagte ich, während er die Hände von meinen Augen löste.
"Also Babe, was machen wir?", sagte Kyle provokant.
"Nochmal, nenn mich nicht Babe und lass dich überraschen", sagte ich genauso provokant.
"Ach komm, los, lass uns rein gehen."

Gerade war ich dabei mich abzuduschen, um danach ins Wasser gehen zu können.
Ich sah Kyle schon vorm Beckenrand stehen. Sofort checkte ich ihn aus. Er hatte eine weiße Badehose an und sein Körper war gut trainiert und sein Sixpack gut zu sehen. Raawr.
Wir mussten beide lachen, als wir bemerkten, dass wir die gleiche Farbe von den Badesachen anhatten.
"Passt doch perfekt, jetzt wird jeder denken, wir wären so ein creepy Zwillingspaar", sagte ich.
"Sollen sie doch denken, was sie wollen", sagte Kyle nur lächelnd. Das breitete dieses Kribbeln in mir aus, was nur bedeuten kann, dass meine Gefühle noch stärker werden und das ist nicht so gut.
Kyle schuckte mich ins Wasser und mit einem dumpfen Schrei landete ich im eiskalten Becken. Danach machte Kyle einen gelungen Salto ins Wasser. Angeber.
Also fingen wir mit dem Training an. Muhaha, das wird ihm seine Kraft vertreiben...

Dance your dream  {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt