Kapitel 6

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Draco Malfoy atmete schwer, als er in einem kleinen Zimmer auftauchte. Sein Hemd in der rechten und seinen Zauberstab in der linken Hand haltend.
Er hatte es wieder getan. Er verließ Harry und brach ihm das Herz erneut..
Wieso war er so? Wieso konnte er sein Verlangen nach dem dunkelhaarigen nicht einfach unterdrücken..
Draco hatte niemals vor bei dem ehemaligen Gryffindor zu bleiben und doch hätten die beiden beinahe miteinander geschlafen, obwohl er genau wusste, dass er ihn wieder verlassen würde.

Draco schmiss seinen Zauberstab und sein Hemd achtlos auf einen kleinen hölzernen Hocker mitten im Raum und ließ sich in der gleichen Bewegung rückwärts auf das kleine Bett fallen, welches an der steinernen Wand stand.
"Wie konnte ich nur so dumm sein?" fragte sich der blonde und strafte sich mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht.

Draco seufzte und schaute hinauf zu der grauen Decke. Sein Kopf war leer und er wusste nicht was er tun sollte.
Er konnte nicht zurück, das war keine Option für ihn, doch was sollte er jetzt machen.

Er wollte doch nur dass es Harry gut ging, dass er endlich glücklich wird ohne ihn. Und dann muss dieser Trottel sich in Gefahr bringen. Draco hätte ihn ja nicht einfach so da liegen lassen können, er wäre womöglich gestorben..
Er hätte ihn einfach vor die Tür der Zabinis legen sollen, was er ursprünglich auch vor hatte.

Draco entschloss sich dazu erst einmal ein wenig runter zu kommen und das geschehene zu verarbeiten. Es fiel ihm mehr als nur schwer, doch schließlich überkam ihn die Müdigkeit und zog seine Augen zu.
Der ehemalige Slytherin träumte von Harry...

Es war Winter und Draco sah Harry auf dem Dach seines schneebedeckten Wohnhauses stehen. Es war dunkel, doch die Umrisse des dunkelhaarigen würde er überall wieder erkennen. Draco schrie nach dem Jungen vor ihm, damit er sich zu ihm umdrehte, jedoch schien dieser die verzweifelten Schreie nicht zu bemerken.
Harry schrie und flehte, doch Draco verstand kein Wort, von dem was der dunkelhaarige sagte.
Es fühlte sich an, als wäre der Blonde erstarrt. Er konnte sich nicht bewegen. Er wollte zu Harry laufen, doch seine Beine waren wie gelähmt. Er stand einfach am anderen Ende des Daches und musste die tief verletzten Schreie Harrys mitanhören und zusehen, was als nächstes passierte.
Draco schrie nach dem Jungen vor ihm, doch noch immer drehte dieser sich nicht um, stattdessen setzte der dunkelhaarige seinen Fuß einen Schritt weiter nach vorne und stürzte ohne zögern in die tiefe der Londoner Gasse unter ihm.
Draco schrie auf...

Der Blonde schreckte auf. Es war ein Traum. Ein wirklich schrecklicher.. aber zum Glück nur ein Traum.
Draco war schweißgebadet und konnte nicht mehr an Schlaf denken, nachdem er sah, wie Harry sich in einen Abgrund stürzte. Auch wenn das alles nur in seinem Kopf geschehen war, fühlte es sich so real an.

Noch immer zitterte Draco am ganzen Körper, da er schreckliche Angst um Harry hatte und ihn schützen wollte. Vor sich und vor anderen..
Nur aus diesem Grund war er an dem Abend des Jungesellenabschiedes in der Gasse und wurde von dem dunkelhaarigen gesehen. Er wollte nur ein Auge auf ihn haben.
Er befürchtete jeden Moment einen Angriff der Todesser und Aurora. Er konnte nicht zulassen, dass Harry irgendetwas passierte.

Noch immer schwirrten die Bilder, wie Harry in die Tiefe stürzte, durch den Kopf des Eisprinzen..
Draco beschloss eine kalte Dusche zu nehmen, um seinen Kopf wieder ein wenig frei zu bekommen und seine Gedanken zu sortieren.

Er verließ mit einer gekonnten und schwungvollen Bewegung sein Bett und begab sich in ein keines Bad, welches direkt an das kleine Zimmer grenzte in dem sich Draco eben noch befand.
Es war sehr kühl eingerichtet. Die Wände waren steinern, wie die in dem Schlafzimmer. Es war eine alte Dusche, eine Toilette, ein Waschbecken, ein kleiner brauner Schrank und ein alter Spiegel in dem Raum. Vom Stil könnte man es mit einem Bad aus den fünfziger Jahren vergleichen. Es war alt und abgenutzt, doch das störte Draco nicht mehr.
Am Anfang fiel es ihm schwer sich in dieser Absteige, wie er das kleine Motel bezeichnete, wohl zu fühlen. Mittlerweile hatte er sich aber an das Ambiente gewöhnt.. mehr oder weniger.. er hatte keine andere Wahl, denn es war ein sehr gutes Versteck für den Blonden in den letzten Jahren.

He's just a boy -DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt