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Coles Sicht...

„Endlich Feierabend!" Der Tag heute war extrem anstrengend und ich musste auch zwei Stunden länger bleiben, da sehr viel zu tun war. Ich arbeite in einer Firma, wo Computer hergestellt werden. Da vor Kurzem ein neues Modell auf den Markt kam, ist die Nachfrage im Moment verdammt hoch. Dadurch haben wir alle aktuell sehr viel zu tun.

Aber ich sollte mich nicht beklagen, denn es wäre schlimmer, wenn wir keine Aufträge hätten.

Trotzdem freue ich mich jetzt über meinen verdienten Feierabend. Es ist gerade 9pm und schon furchtbar dunkel. Das Wetter spielt hier in London im Moment echt verrückt, denn vor einer Stunde war noch strahlender Sonnenschein und jetzt schüttet es wie aus Eimern.

Zum Glück brauche ich nicht mehr allzu lange bis nach Hause.

>>PENG<< Mein Auto bleibt plötzlich mit einem lauten Knall stehen. Nichts tut sich mehr! Scheiße! Was ist denn jetzt los? Vor mir tritt Rauch aus der Motorhaube aus. Das ist doch jetzt ein schlechter Witz, oder?

Kann dieser Tag noch beschissener werden? Wie soll ich denn jetzt nach Hause kommen? Mit dem Auto ist es noch ca. eine halbe Stunde und zu Fuß wesentlich länger. Da ich mich gerade auf einer Landstraße befinde, ist hier natürlich weit und breit keine Bushaltestelle. Laufen werde ich sicher nicht bei diesem Regen.

Am besten rufe ich einen Abschleppdienst an und dann direkt ab in eine Werkstatt.

Verdammt, mein Akku ist leer. Gut, dass konnte gerade echt eine Szene aus einem Horrorfilm sein.

Wenn jetzt gleich noch jemand an meine Scheibe klopft, der mir seine Hilfe anbietet und sich dann als Killer rausstellt, dann habe ich ein Problem. Okay, ich gucke eindeutig zu viele Horrorfilme. Und ich sollte jetzt definitiv keine Panik schieben. Es wird mich heute Nacht sicher niemand umbringen.

>>KLOPF<< „AAAHHH!" Ich erschrecke heftig, weil plötzlich jemand an meinem Fenster klopft. Draußen steht ein Typ. Komm schon! Das vorhin waren nur wilde Fantasien aus irgendwelchen Horrorfilmen, ich will heute Nacht nicht sterben! Er klopft erneut und auch wenn sich alles in mir dagegen sträubt, mache ich die Scheibe runter. „Autopanne?" „Ähm,... ja, irgendwas ist mit dem Motor." „Hast du einen Abschleppdienst angerufen?" „Wollte ich, aber mein Akku ist leer."

Dein Ernst Cole? Jetzt weiß dieser Fremde, dass du nicht in der Lage bist Hilfe zu rufen. Damit hast du jetzt auf jeden Fall dein Todesurteil unterschrieben.

Aber er sieht gar nicht aus wie ein Killer. Wie blöd bist du eigentlich? Die meisten Killer sehen nicht aus wie Killer.

„Du hast echt Glück, denn zufällig gehört mir eine Autowerkstatt, die nur ein paar Minuten entfernt ist. Ich kann deinen Wagen abschleppen und zu meiner Werkstatt bringen. Es ist sicher nichts Ernstes, was ich schnell wieder hinbekomme. Also, was sagst du?"

Mein Hirn sagt mir ganz klar, dass ich nicht darauf eingehen soll. Andererseits, wenn er vielleicht kein Killer ist und ich hierbleibe, treffe ich später vielleicht wirklich auf einen Killer.

„Okay gut, danke." „Kein Problem. Komm, du kannst bei mir mitfahren. Du müsstest mir nur kurz dabei helfen, deinen Wagen für den Weg zu sichern. Ich habe einen Schirm, weshalb wir auch nicht zu nass werden. Nimm alles Wichtige aus deinem Wagen raus und dann lass und loslegen..."

Nach ein paar Minuten sitzen wir in seinem Wagen und fahren. Meine Unsicherheit ist die ganze Zeit da und ich habe wirklich Schiss. War es ein Fehler?

„Hätte ich dich töten wollen, hätte ich es direkt vor Ort gemacht. Die Straße ist so ausgestorben, dass es gar nicht nötig gewesen wäre, dich in mein Auto zu locken. Du kannst dich also entspannen." Mein Kopf schnellt zu ihm und er grinst. Kann er Gedanken lesen? „Sorry, aber du zitterst, daher brauche ich nicht lange überlegen. Es ist verständlich, dass du verunsichert bist. Solche Situationen kennt man nur zu gut aus Filmen und die haben immer ein beschissenes Ende. Du musst aber keine Angst haben. Ich tue dir nichts. Alles, was ich will, ist dir helfen."