Hoffnung & Gespräche

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Franco sitzt mittlerweile seit vier Tagen an Leas Bett und weigert sich mit jemandem zu tauschen.
Ihre Werte haben sich langsam gebessert und stabilisiert, sodass Debbie darüber nachdenkt sie aufwachen zu lassen.
Oli schaut rein und fragt "wie läuft es?"
"Ich warte darauf, dass ich ihr in die Augen sehen und mit ihr reden kann" antwortet Franco leise und hält immer noch ihre schmale Hand in seiner.
Oli setzt sich auf die andere Seite und nimmt ihre andere Hand in seine, bittet leise "he Zwerg, aufwachen, bitte."
Aber sie bleibt zunächst noch still.

Oli und Franco spüren nach einer Weile eine leichte Bewegung ihrer Finger und sehen ihr beide ins Gesicht.
Franco greift routiniert an ihr Handgelenk und Oliver gleich an ihren Hals um zu prüfen was der Puls sagt.
Sekunden später öffnet Lea ihre Augen und sieht sich verwirrt um.

"Hey Lea, da bist du ja wieder" freut sich Oli und betätigt die Klingel.
Lea sieht ihn einen Moment lang an und blickt dann zu Franco.
In ihren Augen zeigt sich eine Mischung aus Misstrauen und Verwunderung und Franco hebt ihre Hand sehr sanft an seine Lippen, haucht ihr einen zarten Kuss auf die Finger und flüstert leise "hallo Lea."
Oli bemerkt ihren Blick, spürt wie ihr Griff um seine Hand fester wird und sagt leise "Lea, der Franco hat volle vier Tage an deinem Bett gesessen und wollte dich nicht allein lassen. Ich glaube der hat dir so einiges zu sagen wenn Debbie durch ist."
Franco nickt und bittet leise "darf ich bitte bei dir bleiben? Ich muss da wohl ein klein wenig Wiedergutmachung betreiben und mich bei dir für ein paar Dinge entschuldigen."

Debbie kommt darüber rein und lächelt als sie Lea wach sieht.
"Hey Lea, schön du bist wieder bei uns" begrüßt Debbie sie freundlich und bittet "lass mich mal kurz an dich ran, dann untersuche ich dich mal schnell. Jungs, raus mit euch."
Oli grinst und sagt "komm Kollege, Kaffee trinken."
Franco sieht Lea nochmal an und sagt "ich werd gleich wieder zurück kommen."
Er folgt Oliver aus dem Raum raus und sieht sich nochmal kurz um bevor Oli die Tür schließt.

"Nanu Franco, so handzahm bei Lea?! Das musst du mir erklären" bemerkt Oliver mit einem Lachen und Franco antwortet "ich war der größte Trottel. Hast du den Brief gesehen, diese Patientenverfügung von ihr?! Geräte abstellen weil da keiner mehr da ist und ich benehm mich noch wie der letzte Arsch bei ihr. Als ich das gelesen habe wurde mir klar wie gut es uns doch geht."
Betrübt geht er mit Oli in die Kantine und trinkt nervös seinen Kaffee.
Oliver bemerkt wie unruhig sein bester Kumpel plötzlich ist und fragt "hey Alter, was ist los? Man könnte meinen deine Freundin oder Frau liegt da oben im Zimmer."
Franco sieht ihn an und sagt "man Oli, du bist mein bester Kumpel. Du hast die Zeichnung gesehen und Marions Andeutung. Meint ihr mich damit?"
Oli nickt nur und fügt an "ich versprach nichts zu sagen."
Franco nickt, versteht und sagt "ich will wieder zu ihr."
Er springt auf, bringt die Tasse weg und läuft zum Aufzug, Oliver bleibt grinsend zurück, sieht Debbie mit einem Kaffee lächelnd ran kommen und bietet ihr den freigewordenen Platz an.

Franco stürmt oben gleich über den Flur, sieht einen Besucher mit einem Strauß Rosen und bittet diesen um eine davon.
Er hat Glück, der Mann gibt ihm drei und sagt "sie tragen Rettungsdienstkleidung, dank ihnen und ihrer Kollegen leben meine Verlobte und unser ungeborenes Mädchen. Hier Mann, aller guten Dinge sind drei, viel Glück bei der Herzdame."
Franco schnappt Alex eine Vase aus der Hand und läuft zu Leas Zimmer.

Ein tiefer Atemzug und er betritt nervös ihr Zimmer.
Lea ist nicht mehr an der Beatmung, trägt nur die Nasenbrille für Sauerstoff und hat etwas mehr Farbe im Gesicht.
Sie blickt ihn überrascht an und er reicht ihr die Vase mit den drei Rosen.

"Danke" kommt es leise von ihr und sie sieht ihn fragend an.
"Lea, wir sollten mal reden" erklärt er leise und fügt an "ich hab deine Zeichnungen gesehen, echt klasse."
"Leider das Einzige was ich gut kann. Aber es ist nur Hobby" antwortet Lea bescheiden.
"Was redest du?! Diese Zeichnungen sahen aus wie Fotos. Ich konnte mir selbst in die Augen sehen" erklärt Franco aufgeregt.
"Mein Vater hat von meinen Zeichnungen nie viel gehalten. Seiner Meinung nach ist es brotlose Kunst" antwortet Lea leise und betrübt.
"Ich möchte bitte eine Zeichnung von mir mit meiner Schwester und meiner Nichte. Kannst du sowas? Ich denke Teresa möchte sicher auch eine Zeichnung" bittet Franco und Lea antwortet "ich kann es ja mal versuchen."
"Sag mir was du brauchst und ich besorg es" schlägt Franco vor und Lea sieht wie seine Augen leuchten.

Einige Minuten bleibt es still und beide hängen ihren Gedanken nach, aber dann greift Franco nach ihrer Hand, blickt in ihre Augen und erklärt "weißt du, ich war bis vor kurzem in einer festen Beziehung, aber Rebecca hat mich tief enttäuscht. Erst fand sie meinen Job und das alles super, hat durch mich gesellschaftlich viel erleben dürfen und dann wurde sie immer unzufriedener und hat sich jemand anderen gesucht. Ich hab sie erwischt, genau an dem Tag an dem ich ihr einen Heiratsantrag machen wollte."
Lea sieht ihn überrascht an und fragt "was ist bitte an deinem Beruf nicht okay? Abgesehen von Arbeitszeit und auch mal ungeplante Einsätze?! Ich musste damals meine Ausbildung beim DLRG aufgeben als ich........"
Lea beendet den Satz nicht, blickt aus dem Fester und ist plötzlich wieder blass.
"Hey, das kannst du doch jetzt wieder neu anfangen" versucht Franco ihr Mut zu geben, aber Lea schüttelt den Kopf und sagt "ich bin seit über 20 Jahren aus der Übung, meine Träume hab ich schon lange begraben und mich mit meiner aktuellen Situation abgefunden."
"So ein Quatsch" donnert Franco los und fügt leiser an "schreib deine Träume auf und wir sehen was davon möglich ist. Ich helf dir sogar wenn du mich lässt."
Lea sieht ihn überrascht an und er gesteht "schimpf bitte nicht mit Oli oder Marion, aber ich glaube ich weiß mehr über dich und deine Seele als du glaubst."
Sie sieht ihm unsicher in die Augen und fragt leise "was meinst du?"
"Das hier meine ich" flüstert er leise, nimmt ihr Gesicht in beide Hände und verschließt ihre Lippen mit einem zärtlichen langen Kuss.

"Oha, ich komme ungelegen" kommt leise von Oli und Lea sieht ihn erschreckt an.
"Na wenigstens hat Lea mal gesunde Farbe im Gesicht" scherzt Franco und fügt an "Lea, Süße ich werd mich weder dafür entschuldigen noch mich davon abhalten lassen."
"Na da ist es ja gerade gut, dass du italienischer Hobbycasanova sie jetzt mit mir von der Intensivstation auf die normale Station bringen darfst. Los Kumpel, komm" reagiert Oli und beide begleiten Lea Richtung Aufzug.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 27, 2022 ⏰

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Feelings come with silent wings *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt