„Mia! Miaaaaaa melde dich verdammt!" Versuchte Paul es weiter, ohne zu wissen, das die kleine Mia längst der Kitzlerhorde zum Opfer fiel. Paul steckte sein Funkgerät weg und rannte zum Eingang: „Paul was machst du denn?" Rief Melina ihm hinterher. Paul drehte sich noch einmal um, bevor er raus ging: „Ich geh sie suchen! Packt ihr weiter die Sachen zusammen. Wir treffen uns beim Parkhaus!"
„Nein warte doch!" Versuchte Lars ihn abzuhalten, aber da war er auch schon weg. Melina hielt ihn zurück, als er ihm hinterher rennen wollte und versuchte Luca anzufunken: Luca? Hallo? Bist du da? Was sollen wir machen?... hallooooo?" Er meldete sich plötzlich auch nicht mehr. Nur noch rauschen war zu hören. Lars versuchte es ebenfalls: „Hallo! Bitte melden... verdammt... hat er die Frequenz gewechselt oder so?" Fragte er Melina und drehte versuchsweise am Regler herum, als er plötzlich Stimmen vernahm: „kschhhhhh chhhhh schhhhh Aktivitäten kschhhhhh beim schhhh Kino schhhhh festgeschhhhhhh! Seht mal schhhhhhhh nach was da schhhhhhhh!"
„Was?.... Hallo?" Die Verbindung brach in einem mal ab und Lars wendete sich Melina zu: „hast du das gehört?" - „Ja. Aber ich hab kaum was verstanden. Wer hat da geredet?" beide sahen sich verwundert an. Da vernahmen sie plötzlich erneut Stimmen. Doch diesmal kamen sie nicht aus ihren Funkgeräten: „Hörst du das? Ich glaub da sind Leute drin!" flüsterte Melina und zeigte auf die offen stehende Tür zum Kinosaal. Auch flackerndes Licht war dort zu sehen, was den Kindern bisher gar nicht aufgefallen war. Lars griff Melinas Hand, während die beiden sich schleichend der Tür näherten und einen Blick hinein riskierten. Da erkannten sie wo die Stimmen her kamen. Da lief ein Film. Aber sie erkannten schnell das es kein normaler Film war, wie sie in Kinos ausgestrahlt werden. Auf der Leinwand war eine Frau zu sehen mit langen blonden Haaren und einem leuchtend roten Haar, die mit einem freundlichen Lächeln in die Kamera sah und sprach: „An alle Menschen da draussen, die sich verstecken oder fliehen. Liebe Männer, Frauen und Kinder, die glauben sich fürchten zu müssen. Dafür gibt es keinen Grund meine Lieben! Ihr braucht euch nicht fürchten. Ihr braucht nicht länger davon laufen. Ihr braucht nur nach draussen gehen. Ein wenig Kitzeln und schon ist es vorbei. Es tut überhaupt nicht weh. Lasst es einfach zu, denn schon bald, wird unsere Welt ein viel besserer Ort sein. Habt Vertrauen liebe Menschen. Alles wird gut." Sagte die Frau und machte ein Handkuss in die Kamera!"
Die Kinder sahen sich mit grossen Augen an: „Die ist doch komplett durch!" Sagte Melina zu Lars, während die beiden langsam an den Sitzen vorbei und in Richtung der Notausgänge liefen, als plötzlich Melina am Handgelenk gepackt wurde.
Melina erschrak und sah zu dem Sitz, auf dem eine Frau sass. Zu ihrer Erleichterung, war die Frau keine infizierte. Melina erkannte sie: „Frau Lambert? Was tun sie denn hier?" Fragte Melina ihre Aushilfslehrerin und bemerkte, das auch noch andere Sitze belegt waren. Um die 10 Leute die wie gebannt auf die Leinwand starrten und den Worten der blonden Frau lauschten: „Hey Melina Süsse. Wie schön dich hier zu sehen. Na kommt ihr beiden. Setzt euch zu mir." bat Frau Lambert freundlich an und rutschte rüber, während sie Melina neben sich auf den Sitz zog.
Lars sah sich nervös im Kino um und wendete sich dann der Frau zu: „Hören sie Frau Lampe! Wir müssen hier weg! Es ist hier nicht sicher!" Sagte er gehetzt und zog an Melinas Arm, aber die Frau umklammerte Melina, die gerade wieder aufstehen wollte und drückte sie an sich: „Aber nicht doch. Alles wird gut Kinder. Es gibt keinen Grund davon zu laufen." Lars und Melina sahen sich entsetzt an. Offenbar wurde die Frau einer Gehirnwäsche unterzogen. So wie die ganzen anderen Leute hier auch. Lars sah nochmal auf die Leinwand. Erst jetzt bemerkte er das Symbol auf dem roten Kleid der Frau. Es war das Federkreuz. Das Symbol der Sekte wovor Luca ihnen erzählt hatte. Lars bemerkte das nun auch Melina auf die Leinwand starrte, während sie zitternd da sass. Jedoch bemerkte er auch, das die Frau nur noch leicht ihren Arm um Melina gelegt hatte und auch wieder auf den Film fixiert war. Lars nahm die Chance wahr und zog Melina schnell von ihr weg. Zu beider Verwunderung, merkte die Frau es nicht mal. Lars schüttelte Melina und tätschelte ihre Wangen, bis sie aus ihrer Trance erwachte: „Melina? Alles ok?" Fragte er sie besorgt. Da schlängelten sich ihre Arme plötzlich um seinen Körper und sie sah ihn mit ihren Smaragdrünen Augen an: „hhhhh Melina?.... Was..... ist?" Fragte Lars nervös und mit Pochendem Herzen, während er sie auch umklammerte und in ihr bildhübsches Gesicht sah, das immer näher kam. Da spürte er plötzlich ihre Lippen die seine zärtlich berührten. Lars schloss die Augen und vergass alles um ihn herum. Er ging auf den Kuss ein und streichelte ihren Rücken und Hinterkopf liebevoll. Schon seit der ersten Begegnung in der Garderobe, war er in dieses Mädchen verliebt. Die Kinder küssten sich voller Leidenschaft für einige Zeit, bis sie irgendwann aufhörten und sich verliebt ansahen. Sich immer noch gegenseitig festhaltend. Melina kraulte zärtlich sein Nacken und legte ihre Stirn auf seine. Die beiden verharrten eine ganze Weile und genossen den Moment. Dann liefen sie Hand in Hand auf die Tür zu und öffneten sie. Aber weit kamen sie nicht. Draussen wurden sie schon von einer ganzen Gruppe erwartet. Aber es waren keine Kitzler. Es war eine Geuppe von 15-17 jährigen die alle die selben Klamotten trugen. Schwarze Hose und Shirt mit einem roten Federkreuz Symbol drauf: „Scheisse! Weg hier!" schrie Lars auf und schlug die Tür wieder zu.Paul suchte die Umgebung nach Mia ab und sah in Häusern nach, in denen sie sich vielleicht versteckt haben konnte. Aber er fand sie nicht. Hier und da, fand er gefesselte Personen in den Häusern vor, die ebenfalls den Kitzlern zum Opfer fielen. In einem der Häuser fand er eine Frau, die an ihrem Fernsehsessel festgebunden war, während im Fernsehen der selbe Film lief, wie bei Lars und Melina im Kino. Gleichzeitig war die Stimme der Frau in allen Radios zu hören, die gerade liefen. Aber Paul ignorierte das ganze und suchte weiter.
Als er gerade das Haus verlassen wollte, fuhr plötzlich ein schwarzer Kleinbus vorbei. Er wollte gerade hin rennen und auf sich aufmerksam machen, als ihm das Sekten Symbol auf dem Fahrzeug auffiel. Er versteckte sich und beobachtete den Bus durch das Fenster. Ein Stück die Strasse hoch, kam der Bus zum Stillstand. Hatten sie Paul gesehen?
Der blonde Junge sass nervös in seinem Versteck und beobachtete, wie ein paar Junge Männer und Frauen in schwarzen Klamotten ausstiegen und in ein Haus eindrangen. Kurze Zeit später wurde er Zeuge davon, wie eine Frau und ein kleiner Junge gewaltsam aus dem Haus gezerrt und in den Frachtraum ihres Fahrzeugs rein geworfen wurden, nachdem Arme und Beine zusammen gebunden wurden. Dann fuhr der Bus weg und Paul atmete durch: „Puh.... Was wäre eine Zombieapokalypse ohne verrückte Gangs die Menschen entführen." sagte er zu sich und überquerte die Strasse. Und als er durch die Gasse lief, da fand er sie endlich: „Mia?!" Paul rannte zu ihr. Das Mädchen lag flach auf dem Boden. Schuhe und Klamotten überall um sie herum verteilt. Mit Klatschnass geschwitztem Körper, Tränenüberströmtem Gesicht, roten Flecken übersäter Haut und zerzausten roten Haaren, lag Mia auf dem Boden und sah schwer atmend in den leicht bewölkten Himmel. Paul setze sich zu ihr und legte ihren Kopf auf seinen Schoss. Mia sah ihm in die Augen und legte ihre kleine Hand auf seine Wange: „Hey..... hhhhhh.... Bin ich..... jetzt einer..... von ihnen?" Fragte Mia mit heiserer Stimme. Paul strich ihr liebevoll die Tränen aus dem Gesicht und sah ihr tief in die Augen: „Anscheinend..... nicht..." bemerkte Paul erleichtert und schloss Mia in seine Arme. Sie legte ihr Kopf auf seine Schulter, während Paul ihren Rücken streichelte und ihren Hinterkopf kraulte. So sehr die beiden auch verwundert waren das Mia nicht zu einem Kitzler mutierte, waren sie gerade einfach nur glücklich, sich zu sehen.
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Die Kitzelpandemie
Short StoryEine Verrückte Krankheit hat sich auf der ganzen Welt verbreitet. Da es nicht ernst genommen wurde, konnte sich das Kitzelvirus unkontrolliert verbreiten. Als der ernst der Lage dann doch erkannt wurde, war es bereits zu spät. Ca 80 der Menschheit w...