Kapitel 5

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Die Songs, die während des Schreibens gehört wurden sind Dream On von Noel Gallaghers High Flying Birds, Basket Case von Green Day und Our House von Madness.

*

Es war schwierig, Professor Snape eine Stunde vor dem Mittagessen beim sprechen über die OWL-Vorbereitung zuzuhören. Zu versuchen wach zu bleiben, war sogar noch schwieriger. Aber die größte Herausforderung war die Bewältigung der Hausaufgaben. Ausreden wie "Sie müssen für Ihre Prüfungszeit bereit sein" wurden von unseren Professoren wie nichts herumgeworfen, die erwarteten, dass wir mehrere Aufsätze in unglaublich kurzer Zeit fertigstellen würden. Ich habe natürlich mein Bestes gegeben, um jede gestellte Aufgabe zu Ende zu führen. Letzte Nacht hatte ich fast fünfzehn Kapitel über Jupiters Monde gelesen, drei Seiten über Bowtruckles geschrieben und den Inanimatus-Beschwörungs-Zauber über 30 Mal geübt. Das Licht welches ich am Ende meines Lerntunnels sehen konnte war es einige Zeit mit Sasha zu verbringen und zu zeichnen. Sie liebte Kunst auch sehr, deshalb saßen wir gerne oft schweigend da – und zeichneten zusammen.

"Hast du deine Gegenzauber für Quirrell schon fertig ausgearbeitet?" fragte Sasha, während sie ihren Bleistift in ihren flinken Fingern drehte. „Ich habe Gestern vielleicht, oder vielleicht auch nicht, meine Arbeitszeit damit verschwendet, mit Aleeza darüber zu diskutieren, wie man eine Feder richtig hält."

„Ich bin fast fertig", antwortete ich kichernd. „Ich muss noch drei Konterzauber machen. Sie sind so schwierig."

"Wie viel Koffein hattest du?" Oh, sie kennt mich zu gut.

„Das geht dich nichts an", lachte ich. "Du kennst die Antwort sowieso."

„Ich glaube, in deinem System ist manchmal mehr Koffein als Blut", sagte sie grübelnd.

"Um fair zu sein, das ist wahrscheinlich wahr."

"Du hast eine Vorliebe für Muggelgetränke."

„Ich bin auf Kaffee angewiesen", bemerkte ich. „Ich verlasse mich darauf. Hinterfrag nicht was du sowieso nicht verstehst. Kaffee ist genial."

"Da muss ich dir zustimmen." Als ich aufblickte, war ich inzwischen nicht mehr überrascht, als ich Oliver sah, der sich neben mich setzte.

„Du nicht auch noch", sagte Sasha ungläubig. Instinktiv bemerkte ich, dass sie auch ihr Skizzenbuch geschlossen hatte. Ich hatte noch nie einen richtigen Blick in Sashas Skizzenbuch geworfen und umgekehrt. Sie hatte mir freundlicherweise ein paar Skizzen gezeigt, die geradezu erstaunlich waren, aber nicht mehr als das. Es gab gegenseitiges Vertrauen und das war entscheidend.

„Befürchte schon", erwiderte er. "So, wie geht es dir?"

„Müde", sagte ich sofort. "Überarbeitet. Wie gelähmt. Ich könnte noch viel mehr aufzählen."

Er seufzte mitfühlend. „Sind wir das nicht alle? Obwohl ich hoffe, dass du beim Quidditch dein Bestes geben wirst. Ich war wirklich aufgeregt, gegen dich zu spielen. Ich erwarte eine Herausforderung, und das nehme ich nicht auf die leichte Schulter."

"Es ist eine Ehre das von dir zu hören!" Ich kicherte. „Du bist ein Wahnsinns Hüter."

„Vielen Dank", erwiderte er. Die meisten Leute, die ich getroffen hatte und die in etwas unglaublich waren, waren übermütig. Oder zumindest gaben sie an, wann immer es ihnen gut ging, und freuten sich über die Gelegenheit, über ihre Errungenschaften zu sprechen. Oliver war anders. Er war demütig und aufrichtig dankbar, wenn ihm jemand ein Kompliment machte. Das war etwas, was ich an seinem Charakter wirklich bewunderte.

"Also nehme ich an, dass Ihr beide gezeichnet habt?" Oliver sagte.

Sasha legte den Kopf schief. "Wie hast du das gewusst?" Sie hatte ihr Skizzenbuch nicht vollständig ausgestellt, also war sie verwirrt darüber, woher er es wusste.

„Ich komme oft hierher und sehe D/N zeichnen", erklärte er, „also dachte ich, du zeichnest vielleicht auch."

"Oh, du kommst oft hierher?" Sagte Sascha. Sie sah mich scharf an. „Hätte ich nie gedacht."

"Bin ich zu sehr ein frat-boy*, um hierher zu kommen?" Er sah mich an und zwinkerte. 

„Wahrscheinlich schon", erwiderte ich, während meine Gedanken zu uns zurückkehrten. "Du bist ein bisschen zu übereifrig für meinen Geschmack." 

Als Oliver und ich lachten, registrierte ich kaum wie Sasha uns mit einem wissenden Blick beobachtete.

*

„Du liebst ihn", neckte sie mich, als wir im Gemeinschaftsraum saßen. "Ihr werdet heiraten und Kinder haben und für immer glücklich sein." Sie stieß mich wiederholt in die Seite, "Du bist verliebt!"

Ich rollte mit den Augen, "Nein, bin ich nicht."

„Die Spannung zwischen euch beiden ist so stark spürbar", sagte sie. "D/N, für ein Genie kannst du manchmal unglaublich ahnungslos sein." Sie hielt inne. "Kann ich dein Hochzeitsplaner sein?"

Stöhnend schlug ich ihr mit einem Kissen ins Gesicht. Ich wollte nicht mit Sasha zusammen sein, wenn sie so war, sie würde nicht ruhig sein und immer weiter reden. Ich war mir nicht sicher, ob sie es ernst meinte unsere Hochzeitsplanerin sein zu wollen, oder nicht.

„Da Ihr beide aus Schottland kommt, müssen natürlich Disteln in deinem Strauß mit drin sein", überlegte Sasha. "Er würde einen Kilt tragen und vielleicht hättest du einen passenden Schal mit Schottenmuster? Ooh, wie heißt das schottische Tanzevent, das du magst?"

„Die Ceilidh", antwortete ich verärgert.

„Also das wäre dann nach der eigentlichen Zeremonie. Und all das würde in einem schottischen Schloss stattfinden. Schlosshochzeiten sind der Wahnsinn. Aber wo würdest du deine Flitterwochen verbringen?"

„Ich bin nicht verliebt", unterbrach ich sie. Sie hatte es nicht bemerkt.

„Vielleicht irgendwo weit weg von hier", fuhr Sasha fort. "Du reist gerne, also würde es Sinn machen."

"Sascha."

"Ich nehme an, es hängt davon ab, wann die Hochzeit ist."

"Sascha."

„Eine Winterhochzeit wäre schön, zumal sie in einem Schloss stattfinden wird."

"Sascha!"

Aus ihrem Geschwafel gerissen, blinzelte sie mich an. „Tut mir leid", zwitscherte sie.

Ich winkte ihre Entschuldigung ab. "Schon gut."

„Du wirst aber heiraten."

*

Als ich schlafen ging, hoffte ich, dass Sasha das Thema meiner Ehe mit Oliver fallen lassen würde. Sie war nicht die Art von Person, die Dinge leicht vergaß, also wusste ich, dass es unwahrscheinlich war. Meine Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als sie mit ihrem Notizbuch auf mein Bett sprang. Die Seite war voll mit Notizen und kleinen Kritzeleien.

"Ich habe alles geplant!" rief sie aufgeregt.

Dieses Mal blendete ich ihre Worte bewusst aus und versuchte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Trotzdem stellte ich mir immer wieder vor, wie meine Hochzeit aussehen würde, falls ich tatsächlich heiraten würden. Ich wollte, dass mein Mann einen Kilt trägt, während wir zusammen auf einem Ceilidh tanzten.
Ich beschloss, dass eine Heirat im Winter auf einem schottischen Schloss ehrlich gesagt mein wahr gewordener Traum sein würde.

Nur nicht mit Oliver. Er war mein Freund und alles andere wäre seltsam.



*frat-boy  bedeutet so etwas wie ein extrovertierter College Student der gerne Frauen aufreißt und auf Partys geht.

The KeeperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt