Kapitel 1

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Angeekelt rümpfte ich die Nase, während ich eine weitere Ladung Pferdemist in die Schubkarre ablud. Ich wusste, dass ich fürchterlich stinken musste und ekelte mich fürchterlich, während der Mist unter meinen Stiefeln hervorquoll. Es regte mich auf, dass ich immer derjenige war, der zum Pferdemist Scheppen verdonnert wurde. Es gab doch noch andere Soldaten im Aufklärungstrupp, die sich nicht so viel ekelten, wie ich, also warum nicht die? Als ich nach einer weiteren Stunde des Mistschippens endlich fertig war, ging ich wieder in Richtung hauptgebäude. Mittler Weile war es Abends und die Sonne stand schon tief. Seufzend stieß ich die Tür des Gebäudes auf und wollte gerade eintreten, als ich plötzlich nach hinten gestoßen wurde und in den Dreck fiel. ,,Hey, was soll der Scheiß?!", schrie ich und sah auf. Nein, nich der schon wieder. ,,Schuhe aus, sonst saust du mir noch alles ein.", sagte Levi und ich verdrehte genervt die Augen. ,,Da gibt es etwas, das nennt sich Reden. Solltest du dir mal angewöhnen, anstatt Leute in den Dreck zu stoßen.", entgegnete ich, während ich vom Boden aufstand und meine Stiefel auzog. ,,Geh dich waschen, du stinkst nach Scheiße.", merkte der Captain an und ich hätte ihm gern eine übergezogen. ,,Würdest du auch, wenn du denn ganzen Tag Scheiße schippen müsstest.", schnappte ich und drängte mich an Levi vorbei. ,,Frag dich mal, warum du das immer machen musst." ,,Ach, halt die Klappe." Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand ich auf mein Zimmer. Natürlich wusste ich irgendwie, warum ich Scheiße schippen musste. Angeblich war ich zu respektlos zu meinen Vorgesetzten, was auch irgendwie stimmte, aber die, vor allem Levi, waren auch nicht besser. Als ich mein Zimmer betrat, knallte ich die Tür zu, was meinen besten Freund Rio zusammenzucken ließ. ,,Was hast du denn? Bah, du stinkst!" Ich verdrehte die Augen. ,,Scheiß Zwerg. Denkt auch, der wäre was besseres.", murmelte ich, während ich frische Kleidung und ein Handtuch aus dem Schrank kramte. ,,Meinst du Captain Levi? Y/N, er ist dein Vorgesetzter.", sagte Rio und ich sah ihn wütend an. ,,Mir doch egal. Der nervt. Am liebsten würd ich dem eine schmieren.", entgegnete ich und fuhr mir mit der Hand durch meine schwarzen Haare. ,,Ehm...Bist du nicht mitverantwortlich, dass er überhaupt hier ist? Selbst Schuld." ,,Ja, aber ich dachte, wir sollen den und die anderen nur fangen, weil's die Millitärpolizei nicht auf die Reihe gekriegt hat und das die dann irgendwo eingesperrt werden. Man, hätt ich ihn damals einfach umgebracht und gesagt, er is entwischt!" Rio seufzte. ,,Das ist verdammt selbstsüchtig, weißt du das? Er hat den Aufklärungstrupp weiter gebracht als je zuvor." Ich verdrehte die Augen. ,,Ich geh duschen.", sagte ich bloß und verließ das Zimmer.

Same but different (Levi X male reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt