Kapitel 12

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Schnell rannte ich den Flur entlang. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Y/N war wach. Das war alles, woran ich denken konnte. Schließlich stürmte ich durch die Tür des Krankenzimmers und da sah ich ihn. Er saß aufrecht in dem klapprigen Krankenbett und starrte mich verwirrt mit seinen tiefblauen Augen an. Ich wusste nicht, warum ich das tat, was ich als nächstes tat. Ich stürmte auf ihn zu und schloss ihn in meine Arme. ,,Hey, was machst du da?", fragte er verwirrt, und ich realisierte, was ich da eigentlich gerade tat. Sofort fuhr ich zurück und zog mein Hemd zurecht. Ich wusste, dass ich da jetzt nicht mehr rauskommen würde. ,,Wie geht's dir?", fragte ich, doch Y/N starrte einfach in die Ferne. Er wirkte irgendwie benommen. ,,Meine Schwester ist tot, oder?" Ich zögerte für einen Moment, bevor ich nickte. ,,Ich dachte, das wüsstest du." Y/N zuckte mit den Schultern und seufzte. ,,Ich weiß kaum noch, was passiert ist und was nicht. Hätte ja sein können, dass-" Bevor er den Satz beenden konnte, brach seine Stimme ab. Ich seufzte. Ich konnte nicht fassen, dass ich das wirklich tat. ,,Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." ,,Wieso das denn jetzt?" Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich wollte hier raus. ,,Hau nächstes Mal einfach nicht mehr ab, dann passiert sowas nicht.", wich ich aus und Y/N verdrehte seine Augen. Ich wusste nicht, was es war, aber immer, wenn er das tat, löste es etwas merkwürdiges in mir aus. ,,Ich wollte ihr einfach helfen. Ich hab nicht nachgedacht." ,,Hab ich gemerkt." Für eine Weile sagte keiner von uns ein Wort. Ich saß einfach nur da und betrachtete jeden Zentimeter von Y/Ns Gesicht. Sein wildes, schwarzes Haar hing ihm unordentlich in sein Gesicht und mir viel auf, dass er immer noch furchtbar blass war. Y/N war niemand, den man sofort als hübsch bezeichnen würde, aber auf seine eigene seltsame Weise war er es. Seine Proportionen waren merkwürdig. Seine Arme und Beine schienen zu lang für seinen Oberkörper zu sein, doch irgendwie passte alles doch zusammen. Langsam hob ich meine Hand und strich ihm eine Sträne seines dichten Haares aus dem Gesicht. Ich wusste nicht, warum ich tat was ich tat. Ich tat es einfach. Ich erwartete, dass Y/N meine Hand wegschlagen würde, doch stattdessen sah er mich einfach mit müden Augen an. Er sah nicht weg, was mich verwunderte, aber ich dachte nicht weiter drüber nach.  Ohne das ich es bemerkte kam er mir immer näher und als ich es schließlich bemerkte, waren seine Lippen schon auf meinen. Führ ein paar Sekunden waren wir beide stocksteif, bis sich mein Körper ein wenig entspannte. Ich wollte es nicht zugeben, aber mir gefiel dieses Gefühl, obwohl alles an dieser Situation so unfassbar falsch war. Sowas tat ich nicht. Ganz zu Schweigen davon, dass wir beide Männer waren. Das sollte nicht passieren, dennoch brach ich es nicht ab. Und anscheinend schien Y/N genauso wenig daran interessiert zu sein, wie ich. Seine Hände ruhten auf meinen Schultern und ich bildete mir ein zu fühlen, dass er lächelte. Ich hatte zuvor noch nie jemanden geküsst, also ließ ich ihn einfach machen. Schließlich löste er sich von mir und lächelte mich sanft an. So hatte er mich noch nie gesehen. 

In meinen Kopf drehte sich alles. Was war hier gerade passiert? Und warum fühlte ich mich so furchtbar gut? Levi sah mich prüfend an, als ob er nicht wusste, was er davon halten sollte. Wieder einmal fiel mir auf, was für ein wunderschöner Mensch er doch war. Mein Herz raste und in diesem Moment wäre ich nirgendwo anders lieber gewesen. Levi starrte mich für ein paar Sekunden einfach an, bevor er von der Bettkante aufstand. Er sah irgendwie....verwirrt aus. ,,Wo gehst du hin?", fragte ich. Levi schüttelte den Kopf. ,,Das war ein Fehler." Ich runzelte die Stirn. Das konnte jetzt nicht wahr sein. ,,Was? Ist das dein scheiß Ernst?" Ich war wütend. Ich war richtig wütend. ,,Ja. Das hätte nicht passieren dürfen. Mach dir keine falschen Hoffnungen und halte dich einfach von mir fern.", entgegnete Levi harsch und ich spürte wie sich etwas in mir zusammenzog. ,,Warte! Hey, Levi!" Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen verließ Levi den Raum und knallte die Tür hinter sich zu. Ich ballte wütend die Feuste und Tränen aus Wut stiegen mir in die Augen. Was dachte der sich? Erst küsste er mich und dann ließ er mich einfach hier sitzen und erwartete, dass ich einfach so tat, als hätte es diesen Kuss nie gegeben. Plötzlich spürte ich einen brennenden Schmerz in meiner Bauchregion und ich legte mich wütend wieder hin. Ich verstand nicht, wieso mich das überhaupt so aufregte. Levi hatte in der Vergangenheit oft gennug klar gemacht, dass er mich nicht leiden kann und ich ihn auch nicht, also warum? 

Hiii,

ich wollte mich einfach mal für fast tausend reads und die ganzen lieben Kommentare bedanken. Ich freue mich, dass ihr die Story so mögt und ich hoffe, dass ihr weiterhin Spaß beim Lesen haben werdet.  

Bye

your_m0m06

Same but different (Levi X male reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt