Prolog

1.9K 43 0
                                    

Ich war drauf und dran aus dem Haus zu stürmen und stand beinahe schon auf dem Flur außerhalb seiner Wohnung, als er mein Handgelenk ergriff und mich damit abrupt bremste. „Lass mich in Ruhe!“, fauchte ich ihm entgegen. Ich war so sauer, dass ich mich nicht umdrehte, sondern vergeblich versuchte, mein Handgelenk aus seiner kräftigen Hand zu zerren, die jedoch viel zu stark war, was ich streng genommen auch wusste. Es war naiv zu denken, dass es mir gelingen würde, seinem Griff zu entfliehen, aber der Versuch unterstützte immerhin meinen Standpunkt und meine Wut. Er redete auf mich ein, jedoch hörte ich nicht hin. Nur Wortfetzen erreichten mich. „Beruhige dich wieder … Ich habe das nicht so gemeint … Lass uns darüber reden.“  Seine sanfte Stimme hätte mich sonst noch weich und unstandhaft werden lassen, wodurch ihm nur erneut bewusst werden würde, was für einen großen Einfluss er auf mich hatte. Nein, das konnte ich nicht zulassen, jedoch drang seine Stimme immer weiter in mich hinein. Er hörte nicht auf, auf mich beruhigend einzureden, was bis jetzt noch nie fehlgeschlagen hatte. „Schau mich doch an, es tut mir leid…“ Auch dieses Mal bemerkte ich nicht, wie sich meine angespannte Haltung lockerte, ich meinen Arm, den er weiterhin behutsam festhielt, nach unten sinken ließ und mich unbewusst wieder beruhigt hatte, auch wenn ich dies nicht wollte. Er kam einen Schritt näher und das Loslösen der Anspannung verursachte, dass die Tränen nur so anfingen zu laufen und meine Wimperntusche verschmierte. Es war nicht fair, dass ich immer einknickte, weil er so besänftigend, liebevoll und gutmütig zu mir war. Er kam nah an mich heran und umarmte mich locker, aber voller Liebe und schling seine muskulösen Arme um meinen Oberkörper. Ich hatte mich trotz dessen noch nicht zu ihm umgedreht. Dazu konnte er mich nicht bringen, jedoch erzielte er, dass ich weich geworden war und nicht alles um mich herum zu Asche machte. Er flüsterte, während er mich umarmte, in mein Ohr, dass es ihm leidtäte und dass er etwas so Unbedachtes nicht wiederholen würde. „Bitte hör auf zu weinen, ich ertrage diesen Anblick nicht“, fügte er fast unhörbar hinzu und vergrub seinen Kopf in meiner Schulter. Langsam drehte ich mich zu ihm um, schaute mit meinem verweinten Gesicht in seine dunkelbraunen, beinahe schwarzen Augen und erkannte nichts als Zuneigung, was mein Gemüt fast vollständig beruhigte, woraufhin ich meinen Kopf hingegen auf seine Schulter legte und seine Umarmung erwiderte. Er strich über mein Haar. Damit war nicht alles wieder gut, aber es war besser als zuvor.

Forbidden Love (Bang Chan X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt