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Achtung, Kapitel 12 ist auch schon online:) geht sicher dass ihr das zuerst lest :)

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Während Derek sich schnaufend von mir erhebt und mich mit einem für mich undeutbaren Blick ansieht, fühle ich mich nur leer und taub. Er hat mir das Schlimmste angetan, wozu er in der Lage ist. Nur, weil ich ihn nicht liebe.

Er zieht mit einem Ruck seinen Hose wieder nach oben und verschliesst sie, sein Blick fährt meinen Körper hoch und runter. Ich fühle mich dreckig. Schmutzig. Und ich bin wie regungslos. Meine Gedanken drehen sich und stehen gleichzeitig still.

Derek hat mich vergewaltigt! Und er hat nicht einmal ein Kondom benutzt! Es würde seine Tat sicher kein Stück besser machen, aber zumindest die Konsequenzen könnten weniger gravierend sein.

«Hey Ina, es gibt ein Problem» Höre ich aus der Ferne eine Stimme, die ich Bo zuordne. Schnell ziehe ich meine Hose wieder hoch, als er plötzlich den Raum betritt.

Bo sieht zuerst irritiert zwischen uns beiden hin und her. Ich realisiere, dass mein Oberteil meine Brüste nicht bedeckt und Dereks Bissspuren auf ihnen zu sehen sind. Schnell richte ich auch dieses Kleidungsstück. «Habt ihr wieder zueinander gefunden? Das ist ja schön. Aber jetzt gibt es ein Problem.» Meint Bo. Offensichtlich hat er die Abdrücke auf meiner Wange und meinem Hals in dem spärlichen Licht in dieser Kammer übersehen, aber ich gebe ihm keine Schuld. Wir haben kein elektrisches Licht, weshalb besonders dieser Raum meist sehr dunkel ist.

«Was gibt es für ein Problem?» Frage ich und stelle mit Schrecken fest, wie heiser meine Stimme klingt. Hoffentlich denkt Bo, dass es nur daran liegt, wie viel Spass Derek und ich hatten.

Ich weiss nicht wieso, aber auf einmal schäme ich mich schrecklich und ich habe das Gefühl, niemals jemandem hiervon erzählen zu können. Ich fühle mich dreckig und beschmutzt. Ich weiss nicht einmal, ob die anderen mir glauben würden, wenn ich ihnen hiervon erzähle. Der einzige, bei dem ich mir sicher bin, dass er auf meiner Seite wäre, ist Marco. Denn er kann Derek nicht leiden. Aber ist diese Abneigung wirklich stark genug, um Partei für mich zu ergreifen? Immerhin würde ich furchtbar schwere Anschuldigungen vorbringen?

Was denke ich da nur. Hiervon wird niemals jemand erfahren. Ich werde mein Schlaflager wieder zu den anderen verlegen, dort wird Derek mich nicht berühren, dessen bin ich mir sicher. Und ich werde auch dafür sorgen, dass ich nie wieder alleine bin.

Ich werde mich nicht wieder auf dem Silbertablett anbieten.

«Die Lieferung hätte schon vor vier Stunden hier eintreffen sollen, Ina. Marco hat das aus Versehen seinem Kumpel gesteckt und der dem Boss. Er will dich sehen, aber ich glaube, es wäre besser, wenn Derek dich begleitet. Damit du sicher bist. Wer weiss, was ein Drogenbaron sonst mit einem hübschen Mädchen wie dir anstellt.» Bo wirkt angespannt und beinahe hätte ich über die Ironie seiner Worte gelacht.

Es gibt nichts, was ein dahergelaufener Typ mir noch antun kann, das Dereks Tat in den Schatten stellen würde. Und doch nehme ich alles hin. Es ist mir gänzlich gleichgültig, was der Boss mit mir tun wird. Ich habe seine Lieferung nicht und ich weiss auch nicht wo sie ist.

Ein anderer Gedanke schiebt sich wieder in den Vordergrund.

Was wenn ich schuld bin? Hätte ich all das verhindern können, wenn ich Derek nicht einfach so kaltherzig abgewiesen hätte?

Ich wusste davon, dass er die Kontrolle verliert, wenn er wütend wird. Er hat sich mir anvertraut, mir von seinem Dad erzählt.

Ich habe diese Seite in ihm erneut zum Vorschein gebracht. Bin ich dann auch schuld?

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