Internat Clearwater und der Geist der Magie

Helping Him

⚠️⚠️Triggerwarnung: Verletzung⚠️⚠️

Emma POV:

Am nächsten Morgen saß ich zwischen Sarah und Millie im Kunstunterricht bei Frau Kertz. Halloween stand bevor und deswegen bastelten alle Schüler der Unter- und Mittelstufe gruselige Halloween Deko, welche dann im Schloss verteilt wurden. „Ist es bei euch auch immer so, dass wenn mal eine Stunde Unterricht Spaß macht, es mega schnell vorbei geht?" fragte ich in die Runde. Meine Freundinnen stimmten mir zu und ich reichte Sarah meine mit links ausgemalten Kürbisse und Fledermäuse, damit sie sie noch schöner gestalten konnte. Natürlich hätte ich gerne selber Sachen gestaltet, aber da ich nur eine Hand nutzen konnte, da ja mein Ellenbogen in dieser Schiene war, konnte ich leider nichts tun als nur umständlich Sachen auszumalen. Nach der Pause, die 25 Minuten ging, hatten wir Englisch bei Frau Mühlner. Heute fingen wir ein neues Thema an, welches sie aber sehr lustig gestaltete. Am Ende der Doppelstunde warteten ich und meine gesamte Klasse auf den nächsten Lehrer Herr Nord, er unterrichtete Musik. Wir waren gerade Mitten in der Stunde und er spielte gerade „Alle meine Entchen" auf dem Klavier um uns die Tonleiter zu zeigen, als es an der Tür klopfte und Claras Kopf erschien. „Könnte ich Emma König mal kurz entführen, Herr Nord?" fragte sie höflich. Ich schaute sie verwundert an und blickte dann erst fragend zu meinem Lehrer und anschließend zu meinen Freundinnen, die mich verwirrt, aber aufmunternd anguckten. 

Ich schlüpfte aus der Tür und Clara lief los und ich kam ihr kaum hinterher. „Clara, was ist denn los? Hab ich gegen eine Regel verstoßen?" fragte ich, immer noch verwirrt. Sie blieb kurz stehen und ihre Rehbraunen Augen blickten in meine Hellblauen. „Dein Bruder ist vorhin zu spät in den Unterricht gekommen, danach hat er nicht aufgepasst, ist sauer geworden, hat einen Lehrer angebrüllt und ist anschließend aus dem Raum gerannt. Sein Freund Finn ist ihm gefolgt und meinte dann danach zu seinem Klassenlehrer, das Sebastian weint und das er schon seit einigen Tagen sehr seltsam  ist. Herr Kauz, der Klassenlehrer, hat dann mir Bescheid gesagt. Vielleicht kannst du mit ihm reden? Wir würden nämlich gerne wissen, was mit ihm los ist." beendete die 19-Jährige Vertrauensschülerin. Ich guckte sie erschrocken an und sagte: „Sebastian rastet nie in der Schule aus. Er ist eigentlich immer gut drauf und wenn er sauer ist, ging er meistens in sein Zimmer, bis dann wieder alles gut war." erklärte ich. „Wo ist er denn jetzt?" setzte ich schnell hinterher. Clara öffnete die Tür, vor der wir mittlerweile standen und mit gesenktem Kopf saß mein großer Bruder auf einem Stuhl. Clara setzte sich auf einen Stuhl in die Ecke des Zimmers, wahrscheinlich damit ich mit Sebastian ungestört reden konnte. Ich ging mit zaghaften Schritten auf ihn zu und berührte ganz sachte seine Schulter.

 Er schaute auf und ich blickte in sein Gesicht. „Seb!" sagte ich im geschockten Ton und schlug eine Hand vor den Mund. Sebastian hatte komplett rote Augen und auch seine Wangen waren feuerrot und man konnte noch leichte Tränenspuren erkennen. Ich checkte ihn einmal durch --nicht wie man denkt hihi :p-- und blieb an seiner Hand hängen, die er irgendwie verdeckt hielt. „Seb...zeig mir bitte deine Hand." sagte ich so sanft wie möglich. Er aber verdeckte sie nur noch mehr und drehte sich etwas von mir weg. Ich spürte einen Stich in meiner Herzgegend. So war mein Bruder nie! Ohne, das ich es wollte, brannte es plötzlich in meinen Augenwinkeln und ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen traten. „S-Seb..bitte sag mir doch was los ist." sagte ich nochmal, dieses mal aber fordernder. Keine Reaktion. „SEBASTIAN CAMERON KÖNIG" schrie ich. Er blickte sofort erschrocken auf und nahm vor Schreck die Hand von seinem Handgelenk. Die Gelegenheit nutzte ich und griff nach seinem Handgelenk. Er sog sofort schmerzerfüllt die Luft ein und machte einen leisen Laut aus seinem Mund.⚠️Ab hier bitte nicht weiterlesen, falls ihr nicht könnt!⚠️ Auch ich schnappte erschrocken nach Luft, denn sein Handgelenk war voll mit verkrustetem Blut! „Sebastian...w-was hast du denn schon wieder gemacht?" fragte ich mit brüchiger Stimme und schluckte diesen Blöden Kloß im Hals so gut es ging, herunter. Als Antwort kam das wohl traurigste Geräusch, das ich je gehört hatte, aus Sebastians Kehle.