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Hana

Eine Woche war vergangen und meine Gedanken schweiften immer wieder zu Daiki hin, obwohl ich das überhaupt nicht wollte.

Seine Worte hallten Sekunde für Sekunde durch meinen Kopf ohne Pause und die Stellen
, wo er mich angefasst hatte, hinterließen immer noch eine Spur auf meiner Haut.

Es war mir nicht klar, wieso ich so oft darüber nachdachte, aber es brachte mich um den Verstand.

Im Endeffekt dachte ich, dass ich bei jedem so reagiert hätte, mit dem mir so ein sinniger Moment passiert war. Das bedeutete bestimmt nichts.

Oder doch?

„Hana?"

Fragend schaute ich zu Riko auf.

Meinem Fuß ging es nicht wirklich besser, weshalb ich immer noch beim Training nur zugucken konnte. Es war aber gar nicht so schlimm, wie ich dachte.

„Wir üben heute dreier würde. Wenn du möchtest kannst du mitmachen." lächelte sie.

Erfreut stellte ich mich auf. Die Trainerin nahm mir meine Krücken ab, was mich etwas zum Schwanken brachte, aber zum Glück stellte sich Kagami neben mich und schlang einen Arm um meine Taille.

Und dann dachte ich wieder an diesen verdammten Schlumpf...

Aber es fühlte sich irgendwie nicht so an wie bei ihm.. Es fühlte sich nicht an wie bei Aomine...

Diese Elektrizität war nicht da. Dieses brennen auf der Haut ebenfalls nicht.

Taiga half mir bis zum Korb, ließ seine Hände aber nicht von mir ab.

„Du kannst hier werfen und die anderen benutzen die anderen Körbe." erklärte er mir, bevor er sich zu Kasten voll mit Basketbällen rüberlehnte und mir einen rausholte. „Ich helfe dir, falls du dein Gleichgewicht verlierst."

Dankbar nickte ich ihm zu und nahm mir den Ball.

Vorsichtig ließ er mich los. Ich stellte mich in die richtige Werfposition. So, dass ich mein Bein nicht stark belasten musste und warf den Ball ohne Probleme in den Korb.

„Du brauchst dieses Training gar nicht, oder?" fragte Taiga lachend, nachdem er mir ein weiteren Ball überreichte.

„Natürlich brauch ich Training darin. Kannst du mir helfen mich ein wenig weiter nach hinten zu stellen?"

„Du kannst von noch weiter weg werfen?" fragte er ungläubig, bevor er mir half mich weiter weg von dem Korb zu stellen.

„Ich kann auch von der anderen Seite des Felds werden." erzählte ich ihm und versank noch einen Treffer. Ohne an den Rand zu kommen.

„Apropo.." murmelte Taiga „ich hatte mich schon immer etwas gefragt."

„Frag ruhig." lächelte ich und warf noch einen Ball. Wieder ein Treffer.

„Jeder aus der Wundergeneration hat doch eine bestimmte Gabe. Kise zum Beispiel kann alles im Handumdrehen kopieren und Midorima von überall werfen."

„Ja,das ist richtig." nickte ich.

„Und was ist dann deine Gabe?" fragte er und kratzte sich am Nacken, „Du kannst irgendwie... alles ziemlich gut."

Auf einem Bein hüpfend ging ich zum Basketball Kasten und holte einen weiteren Ball heraus.

„Weißt du Taiga.. man kann es nicht so wirklich beschreiben." lachte ich nervös, „Sagen wir mal, dass es meine Fähigkeit ist, dass ich alle Gaben in einem habe."

Er schaute mich geschockt an.

„Wirklich ALLE?"

„Es ist kompliziert." seufzte ich, warf den Ball hinter meinem Rücken ohne hinzusehen und hörte den Ball, wie er durch den Korb ging. „Meine Fähigkeiten sind noch ausbaufähig."

Er nickte verständnisvoll, bis er checkte was gerade passiert war und seine Augen weitete.

„HAST DU GERADE DEN KORB GEWORFEN OHNE HINZUSEHEN?"

...

Ich wollte endlich wissen, wieso mir dieser Junge nicht mehr aus dem Kopf ging. Vor allem seine Taten.

Erst war er sauer auf mich und verletzte mich.

Dann kam er auf ein mal zu meinem Training und lud mich ein bei ihm zu übernachten.

Danach streiten wir uns wieder und trotzdem hatte er versucht mit Riko und den anderen zu reden.

UND UND UND.

Es war definitiv nicht mehr normal. Ich wusste aber auch nicht ob ich wollte, dass es aufhört.

Ich wollte ihn doch nur verstehen. War das so viel verlangt?

...

Momoi Satski

„Hör auf damit, du nervst!"

„Aomine! Steh jetzt auf!"

Er schloss seine Augen und überkreuzte seine Arme hinter seinem Kopf.

„Guck doch mindestens zu!" versuchte ich ihn zu überreden. „Was ist los mit dir in letzter Zeit?"

Schon wieder keine Reaktion.

Dachte ich zumindest.

Daiki murmelte plötzlich irgendwas vor sich hin.
„Satski..." fing er an, „du bist doch in Kuruko verliebt, oder nicht?"

Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. Was sollte die Frage denn jetzt plötzlich?

„Ja." antwortete ich und merkte, wie meine Wangen etwas rot und warm wurden. „Wieso fragst du?"

„Wie fühlt sich das an? Ich meine verliebt zu sein."

Ich sah, wie er versuchte Augenkontakt mit mir zu vermeiden.

War das gerade wirklich Aomine, der mit mir sprach? Noch nie hatte er mich jemals so etwas gefragt und ich wusste auch nie, ob er es irgendwann mal tun würde.

Konnte es etwa sein, dass...

„Man möchte immer bei der Person sein und hat den Drang sie vor jedem und allem zu beschützen." erzählte ich ruhig und setzte mich neben ihn.

Ich hatte nie verstanden wieso er eigentlich immer auf dem Dach war, wenn das Training war. Früher hätte er es kaum abwarten können wieder loszulegen.

Er seufzte und machte seine Augen wieder auf.

„Daiki...?" murmelte ich fragend und spielte mit meinen Fingern herum.

„Was auch immer du fragen willst, die Antwort ist nein."

Genervt rollte ich mit den Augen.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du verliebt bist?" formulierte ich meine Frage um, sodass er sie nicht mehr mit einem einfachen Nein beantworten konnte.

„Ich und verliebt? Das ich nicht lache."

Ich kannte ihn schon seitdem wir im Kindergarten waren und ich hatte ihn noch nie so gesehen. Er konnte mir nichts verheimlichen, egal wie sehr er es auch versuchte.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du verliebt bist?" fragte ich noch ein mal dasselbe. Er sollte wissen, dass ich es ihm nicht abkaufte.

Daiki gähnte und drehte sich in die andere Richtung, damit ich ihn nicht mehr angucken konnte.

„Ich weiß es doch selber nicht." gab er schließlich zu.

Mein Herz machte einen riesen Sprung.

Daiki hatte jemanden in sein Herz geschlossen.

Nach so vielen Jahren.

„Es ist „sie" nicht wahr?"

„Sie" war in den Fall Hana und er wusste das. Seitdem sie wieder in Japan war verhielt er sich so komisch und ich hatte endlich den Grund dafür herausgefunden.

Er sagte zwar nichts, aber seine stille sagte mehr als tausende Worte.

„Du hättest dir niemand besseren aussuchen können." lächelte ich.

...

der einzige | aomine daiki x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt