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Hana

Und ich konnte dieses Gefühl nicht beschreiben.

Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich jemals an einen Jungen binden würde, aber bei ihm fühlte es sich so leicht an.

Die Küsse an meinem Körper hörten nicht auf.

„Wieso warst du so gemein zu Kise?"

Er schoss mit seinem Kopf zu mir.

„Dein Ernst, Hana? Wir haben gerade gute Stimmung und du möchtest über Kise reden?"

Okey, vielleicht war ich ein Stimmungskiller.

„Er hat sich so viel Mühe gegeben, Daiki. Du musst dich bei ihm und den anderen entschuldigen."

Er seufzte laut aus und ließ seinen Körper auf mich fallen. Mit bemühen verschränkte ich meine Arme um seinen Nacken und umarmte ihn.

„Und wie soll ich das machen?" nuschelte er in meinen Nacken, sodass es kitzelte.

„Entschuldigen."

„Seh ich aus wie jemand, der sich entschuldigt?"

Ich atmete tief auf.

„Das wäre echt angebracht von dir."

...

Und dann standen sie da. Alle.

Satski, Kise, Taiga und Kuruko in meinem Wohnzimmer.

Wenn das so weiter ging, muss ich mir nh grössere Wohnung holen, wirklich.

„Los jetzt."

Ich stupste Daiki in die seite, damit er endlich anfing zu reden.

Er seufzte und schaute zu den anderen, die schon die Arme verschränkt hatten.

„Ich hätte- boah ihr macht mich fertig- Ich hätte nicht so reagieren sollen, okey?"

„Ich hab gesagt du sollst dich entschuldigen!" zischte ich zu ihm hin.

„Das ist doch nicht mehr nötig! Ich hab gesagt ich hab falsch reagiert."

„Ja und jetzt ENTSCHULDIGT man sich."

Kise unterbrach uns mit seinem Lachen.

„Es ist alles in Ordnung. Immerhin wussten wir, dass du dein Geburtstag nicht so magst."

Er streckte seine Arme aus.

Was hatte er denn vor?

Daiki dachte sich das wohl auch, denn er zog eine Augenbraue hoch.

„Ich will eine Umarmung." erklärte er schließlich.

„Vergiss es!" fauchte mein Freund.

Ich haute ihm meinen Ellenbogen in die Rippen.

„AUA!" schriee er rum, wie ein Baby.

„UMARME IHN JETZT!"

„HANA?! DU MUSST AUF MEINER SEITE SEIN."

„NEIN SIE IST AUF MEINER SEITE!" mischte sich Kise wieder ein.

Seufzend hielt ich mir an meinen Nasenrücken. „Daiki. Mach es einfach, bevor hier noch alles ausartet."

Ich sah wie er mit sich selber kämpfte.

Daiki war nie der Körperkontaktfreudige Mensch und das wusste ich, aber eine einzige Umarmung würde ihn echt nicht umbringen.

„Na gut." zischte er und lief auf Kise zu, „Aber nur dieses eine mal, verstanden? Danach NIE WIEDER!"

...

Wir chillten alle bei mir zuhause und unterhielten uns lachend miteinander. Daikis Geburtstag war im Endeffekt wohl doch nicht so schlimm für ihn, wie er wahrscheinlich dachte.

„Euer Spiel steht bald an." brachte Kise zur Sprache, „Was glaubt ihr wer gewinnt?"

„Hey Leute.. hört auf." unterbrach ich sie, ohne dass sie antworten konnten, „Wir werden schauen was passiert, in Ordnung? Dieses abstimmen macht nur schlechte Laune."

Daiki saß neben mir und hatte einen Arm um mich gelegt. Ich genoss seine Wärme sehr.

Aber ich musste aufstehen.

Es hatte an der Tür geklingelt, aber ich konnte mir nicht so richtig ausmalen wer das sein konnte.

Mit kleinen Schritten tapste ich zur Tür und öffnete sie.

Ich wünschte mir ich hätte es nicht getan.

„Hana, liebes. Ich hoffe ich störe nicht."

Mein Herz blieb stehen.

„Alles in Ordnung?" kam es auf ein Mal von der Seite. Daiki ging in meine Richtung. „Wer ist an der Tür?"

Er blieb bei mir stehen, drehte sich dann in die Richtung unseres Gastes um...

Und ich spürte wie er sich verkrampfte.

Genau so, wie ich.

Weil mein eigener Vater vor meiner Tür stand.

Mit einem Koffer.

„Ahh Daiki! Du bist ja auch da! Schön dich zu sehen."

Wenn man doch nur von beiden Seiten diese Wörter sagen könnte.

Nein. Er sollte nicht hier sein... er..

„Was machst du denn hier?" fragte ich verwirrt, „und wieso hast du einen Koffer?"

„Es gibt durchaus andere Arten, mit denen man seinen Vater begrüßen kann, kleines."

Er hatte mich noch nie kleines genannt.

Ich glaube ich musste gleich kotzen.

Daiki stand immer noch geschockt da und rührte sich kein Stück von der Seite. Aber auf ein Mal nahm er seinen Arm und legte sie um meine Schultern.

Es fühlte sich aber nicht so an, wie immer. Es fühlte sich an, als würde er mich vor etwas beschützen müssen.

Bzw, vor jemandem.

Mein Vater betrat meine Wohnung, ohne mich zu fragen. Er redete mit meinen Freunden im Wohnzimmer, ohne mich zu fragen.

Und mein Kopf spielte verrückt. Ich hörte nur ein piepen, dass sich die ganze Zeit verstärkte, wenn seine Stimme anfing zu reden.

„Du hast es hier zwar gemütlich, aber du hättest ruhig etwas größeres nehmen können."

Daiki sah meine Abwesenheit und antwortete für mich. „Sie bezahlt das Apartment selbst und sie ist ziemlich stolz darauf das hier zu haben, sir."

„Stimmt, dass habe ich ja fast vergessen. Die kleine hat seit Jahren kein Geld mehr von uns genommen. Wirklich schlechte Entscheidung."

Die andern im Zimmer schauten mich bemitleidend an, weil sie mein Unwohlsein ganz genau spüren konnten.

Mein Vater war hier nicht willkommen. Egal ob er meine Familie war.

Er fühlte sich nicht so an, wie meine Familie.

Er redete darüber, dass er auf der Durchreise war und für 2 Tage hier bleiben würde, aber ich hatte ihn nicht eingeladen bei mir zuhause zu übernachten.

Und das würde ich auch niemals tun.

Weil seine Anwesenheit mich verrückt machte und mich an meine Kindheit erinnerte.

„Ich bleibe heute Abend hier, in Ordnung?" flüsterte mein Freund mir ins Ohr, als uns keiner beachtete, „Das wird schon."

Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Dankeschön."

Seine blauen Augen funkelten für eine Sekunde und das brachte mich ein wenig zum Lächeln. Es war schön endlich mit ihm in einer Beziehung zu sein.

der einzige | aomine daiki x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt