Hilflos

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Ich konnte und wollte es nicht glauben. Wegen sowas hatten sie sich gestritten? Das ist...das ist doch... Ich konnte es einfach nicht glauben.
So ein Kindergarten.
"Also das ist... wie soll ich sagen, wirklich außergewöhnlich." Ja da gebe ich der Schulleiterin mal recht. Ich hörte zum ersten mal sowas.
"Ob Sie uns glauben oder nicht, es stimmt." Schämten sie sich nicht? Sean redete als ob sowas völlig normal wäre. Ich wäre schon längst in Erdboden gesunken, vor Scham.
Wie? Ich frage mich, wie man sich über sowas streiten konnte? Oder eher gesagt wie man sich wegen so einer unbedeutsamen Sache schlagen konnte? Noch nicht mal was von ausdiskutieren gehört?
Diesmal ergriff Jake das Wort.
"Ihr Jungs habt immer noch nicht dazu gelernt. Ich hätte mir denken können, das sowas wieder passieren könnte." Wie? Sowas passiert öfter mal? Ist es hier normal wegen kleinen Sachen zu streiten und dabei ihre Magie einzusetzen und zu versuchen den anderen Schaden zuzufügen? Wahrscheinlich schon.
Die restlichen fünfzehn Minuten verbrachten wir damit, Jakes Strafpredigt anzuhören. Er hielt es wohl als sinnvoll uns die ganzen Regeln für den Umgang in den Wohnheimen nochmals laut vor zu lesen. Wir schwiegen die ganze Zeit und hörten ihm mit einem Ohr zu. Innerlich bestrafte ich die Jungs neben mir. Sie hatten sie ernsthaft darüber gestritten, wer von den beiden das Fenster im Zimmer offen gelassen hatte. Das Fenster! Alex hatte erzählt das nachdem wir aus dem Wohnheim gegangen waren, und er wusste das wir da waren, da es sich rumgesprochen hatte, ging er in sein Zimmer rein und fand das Fenster offen. Und da der Liebe Mann es nicht mochte in einem kalten Zimmer zu schlafen, Beschuldigte er Sean dafür, da sie sich das gleiche Zimmer teilten. Sean wiederum verneinte dies und meinte er hätte es nicht offen gelassen. So kam es auch wohl zum streit. Im Endeffekt waren wir wohl Schuld daran, da....jetzt kommt das unfassbare...da wir Sean wohl abgelenkt hätten. Denn er hatte sich im Laufe des Streites daran erinnert, dass er das Fenster auf gemacht hatte, um das Zimmer durchzulüften, aber wir ihn, mit unserem kommen, vergessen lassen haben, dass das Fenster noch offen war.
Ich meine... Wo waren sind wir den jetzt Schuldig?
"So ihr könnt jetzt gehen. Ich werde mir noch eine geeignete Strafe für euch ausdenken." Die Schulleiterin sah zu Alex.
"Und du mein lieber Mann wirst mit den beiden jungen Damen als eine Gruppe arbeiten. In zwei Wochen möchte ich von jedem von euch eine großartige Kombination sehen....na dann ihr könnt nun gehen, ich habe euch schon zu lange aufgehalten."
Wir standen alle gemeinsam auf und gingen raus. Im Flur drehte ich mich nochmal zu den Jungen zu.
"Alex...du hast die Schulleiterin gehört. Du musst wohl oder übel bei uns mitmachen."
Ohne sich zu uns umzudrehen entfernte sich Alex, hob aber noch zum Schluss die Hand und deutete damit das er mich gehört hatte. Ich seufzte nur aus. Das werden wohl sehr lange zwei Wochen.
"Na dann Mädels... ich gehe mal. Ich hab euch schon zu lange vor den Augen gehabt." Sean ging an uns vorbei und verschwand hinter der nächsten ecke.
"Elina wir sollten uns auch mal auf den Weg machen." Ich sah zu Bettina und Jane. Aber von Victoria fehlte jede spur. Wann war sie den gegangenen?
"Victoria...die ist schon weg. Hat sich ganz schnell aus dem Staub gemacht."

Nachdem endlich die Schulglocke geläutet hatte gingen Bettina, Jane, Nina und ich raus.

Das war ein anstrengender Schultag gewesen. Von jeder Seite wurden wir angesprochen, was nun mit uns geschehen würde. Und viele Gerüchte hatten in dieser Zeit eine Runde gemacht. Einige die lächerlich waren und einige die wirklich fies waren. Aber in allen wurden wir als diejenigen gesehen, die alles angefangen hatten. Aber mir war das egal, solange ich wusste was wirklich passiert war, so sollen die doch denken was sie wollten. Wir mussten zu allererst einmal um unsere Gruppenarbeit kümmern.

Doch für heute hatten wir uns entschieden heute eine Auszeit zu nehmen. Wir wollten uns eine schönen Tag am Strand machen und für ein paar Stunden unsere Sorgen vergessen. Deshalb gingen wir auf unsere Zimmer und zogen uns Strandgerecht an. Naja, da das Wetter immer kühler wurde entschieden wir uns nicht in Wasser zu gehen.
Nachdem alle fertig waren trafen wir uns wieder draußen vor dem Wohnheim.
"Sag mal Bettina willst du etwa ins Wasser gehen?" Ich sah Bettina an. Sie hatte ein dunkles, kurzes luftiges Kleid an. Darunter konnte man sehen das sie einen Blauen Bikini angezogen hatte. Bettina sah an sich runter und drehte sich einmal im Kreis.
"Man weiß ja nie. Vielleicht ist das Wasser gar nicht kalt."
"Genau Bettina. Es ist ja nur Anfang Herbst. Auch wenn die Sonne scheint, es ist nicht wärmer als fünfzehn Grad."
Zusammen machten wir uns auf den Weg zum Strand. Da wir nichts besonderes vor hatten, nahmen wir auch keine Sachen mit außer das notwendigste. Auf den Weg kauften wir uns aber noch was zu essen. Wir hatten uns alle einen Hamburger gegönnt und gingen damit zum Strand runter. Als wir die Treppen zum Strand runter gingen, bemerkten wir das schon einiges los war. Deshalb suchten wir einen Platz was weniger besucht war.

"Guckt mal da hinten. Dass sieht doch vielversprechend aus." Jane zeigte auf eine kleine Bucht, wo wir unter uns seinen würden. Hier war niemand.
"Findet ihr nicht das wir zu weit weg sind." Das stimmte. Bis wir diesen Platz gefunden haben, sind wir schon ein weites Stück gelaufen. Ich glaube wir befanden uns jetzt auf der Nordseite der Insel und die Stadt lag im Süden. Aber hier war es wunderschön. Die Bucht war wie ein Halbmond geformt. Auf einer Seite das blaue Meer und auf der anderen Seite das grün des Waldes.
Wir bewegten uns zu einem der großen Felsen und kletterten dort hinauf. Es war groß genug das wir alle darauf passten.
"Hier ist es Wunderschön, oder?" Wir sahen alle auf Meer hinaus. Auch wenn wir fast jeden Tag das Meer sahen, so war dieser Anblick einfach nur göttlich.
"Das stimmt."

Wir verbrachten unseren Rest des Tages mir herumalbereien. Bettina nahm es sich nicht nehmen und ging auch eine Runde schwimmen. Oder sollte ich eher plantschen sagen. Das sah so albern aus, dass wir wegen ihr nur am lachen waren. Dann kam aber Bettina auf die großartige Idee mit ihrer Schnelligkeit eine runde im Meer zu laufen, um einen kleinen Strudel zu verursachen. Doch im Endeffekt wurde sie nur mit dem Strudel mitgezogen und im Meer gedreht. Zum Glück war das aber halb so schlimm. Sie kam mit ein paar Kratzern und Schwindelgefühl davon.
Als die Sonne langsam anfing runter zu gehen entschieden wir uns auch auf den Heimweg zu machen.
"So wir sollten alles zusammenpacken. Bettina vergiss dein Kleid nicht."
"Werde ich schon nicht."
Wir stiegen vom Felsen ab und wollten gerade losgehen, doch plötzlich schrie jemanden auf.

Nina.

Ich drehte mich um und sah wie Nina zusammengesunken im Sand lag. Sofort versammelten wir uns um sie. Ich kniete mich neben sie. Sie hatte tränen in den Augen.
"Nina...Nina was ist los?" Ich wusste nicht was ich machen sollte. Hilflos sah ich zu Jane und Bettina rauf. Doch auch sie konnten sich nicht bewegen. Wieder sah ich zu Nina.
"Nina..was ist los? Was ist passiert?" Ich sah an ihr runter und bemerkte das sie sich den Knöchel festhielt. Ohne zu wissen was ich tat, nahm ich ihre Hände dort weg.
Oh nein.. Nein.
Sie....Sie...wurde von einer Schlange gebissen. An ihrem Knöchel waren zwei rote punkte nebeneinander, aus dem Blut raus lief. Ich hörte wie Bettina neben mir die Luft einzog.
"Was...was sollen wir machen?" Was sollten wir tun? Was wenn es eine giftige Schlange war? Sollte man nicht das Gift raussaugen?
"Bettina du musst so schnell wie möglich Hilfe holen. Ich...ich werde versuchen das Gift heraussaugen?" Ich sah zu Bettina, die aber nur mit geweiteten Augen dort stand.
"Bettina..LOS!" Plötzlich spürte ich einen Luftzug und Bettina war nicht mehr zu sehen. Dann drehte ich mich zu Jane.
"Jane wir müssen das Gift raussaugen....JANE." Jane zuckte zusammen und ihr liefen Tränen von den Wangen.
"Ich...Ich kann ..das..nicht."
"Doch. Du musst. Ich werde das Gift raussaugen und du drückst ihr Bein fest zusammen, damit das Gift sich nicht ausbreitet." Ich packte Jane an dem Handgelenk und zog sie zu mir runter.
"Leg deine beiden Hände über diese Stelle und drück so fest es geht zu." Jane legte ihre Hände zögernd auf die Stelle die ich ihr gezeigt hatte. Ich legte Nina eine Hand auf den Oberarm.
"Nina, das wird vielleicht ein bisschen wehtun aber du darfst dich nicht bewegen ok? Bleib ganz ruhig." Ich hörte nur ein wimmern von ihr.
Ich kniete mich vor ihr Bein und beugte mich runter.

Hoffentlich war das keine giftige Schlange gewesen.

Ich setzte meine Lippen an die gebissene Stelle und zog kräftig daran. Nina zog vor Schmerz ihr Bein an ihren Körper und entzog es auf Janes und meinem Griff.
Ich spuckte das Blut aus und nahm wieder Ninas Bein, dabei ignorierte ich den metallischen Geschmack im Mund.
"Nina du musst still bleiben." Sie fing an schluchzen und verzog ihr Gesicht.
Wir versuchten noch ein paar mal Nina ruhig zu halten, aber sie war du zappelig. Jane und ich sahen uns frustriert an.

So konnte es nicht weiter gehen.
Bettina bitte beeil dich.

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HALLLÖÖÖCCHHEENNN...<3

hier ist mal wieder ein neues Kapitel. :)

Hoffe ihr mögt meine Geschichte und habt Spaß beim Lesen.

Würde mich um Votes und Kommentare riesig freuen...

undiscovered secrets (Slow Update)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt