15. Kapitel

94 2 1
                                    


Gemeinsam mit Susan rannte ich durch das gesamte Schloss zum Eingang des Slytherin Gemeinschaftsraumes um Blaise und Theodore von ihrem Vorhaben abzuhalten. "Wow. Wo wollte ihr denn so schnell hin?", fragte Enzo, als er aus dem Slytherin Gemeinschaftsraum kam und uns außer Atem ankommen sah. "Sind Blaise und Theo da drin?", fragte ich, während ich nach Atem rang. "Keine Ahnung", erwiderte der Slytherin und zuckte mit den Schultern. "Okay, wir müssen da jetzt sofort rein, sonst bringen die drei sich noch um", stellte Susan klar und ich nickte zustimmend. "Drei?", fragte Enzo sichtlich verwirrt. "Ja. Ist ne Sache mit Draco. Erklär ich dir später. Aber jetzt müssen wir erstmal das Leben von den dreien retten", erwiderte ich und gemeinsam traten wir drei in den Gemeinschaftsraum ein. 

"Weißt du, wo Draco's Zimmer ist?", fragte ich hektisch und er nickte. "Ja ich teile es mir mit ihm." Gemeinsam rannten wir zu dem Zimmer und stießen die Tür auf. Und der Anblick war schockierend. Die Gesichter der drei Jungs waren alle rot voller Blut und Wunden klafften an ihren Körpern. Zuerst war ich zu schockiert um etwas zu machen, doch dann packte mich die Wut. 

"Was stimmt nicht mit euch!", schrie ich und lief weiter in den Raum. Theodore und Blaise schauten mich ausdruckslos an und Draco schaute so arrogant wie immer. "Was denkt ihr euch dabei euch zu prügeln?", schrie ich fragend und Theodore schaute zu Boden. Natürlich wusste ich die Antwort. Doch ich wollte es nochmal aus ihren Mündern hören. "Er hat dich gewürgt", gab Blaise zurück um sich zu verteidigen und Draco schnaubte. "Er hat was?", machte sich nun auch Enzo bemerkbar, doch ich zeigte ihm mit meinem Blick, dass das ein Thema für später wäre. 

"Und jetzt zu dir!", sagte ich und drehte mich zu Draco, welcher mich immer noch unbeeindruckt ansah. Doch im nächsten Moment klatschte meine flache Hand auf sein Gesicht. "Was denkst du dir dabei, meinen Freunden wehzutun?", fragte ich sauer. Draco schaute mich mehr als nur wütend an, vermutlich wegen der Schelle, vielleicht auch wegen der Art, wie ich mit dem großen Draco Malfoy redete. 

"Tu das nie wieder!", zischte der blonde und ich lachte bloß spöttisch. Manchmal wenn ich wütend war, war ich etwas sehr durchgedreht. "Was sonst? Willst du mich wieder würgen? Oder mich vögeln? Denk dir was neues aus, Malfoy! Ich langweile mich." Gespielt gähnte ich, was Draco noch wütender machte. "Tu meinen Freunden noch einmal weh und ich werde dein Leben zerstören. Ich werde dich zerstören, mit allem was du hast!", drohte ich und versuchte so selbstbewusst wie nur möglich zu wirken. Wie genau ich ihm sein Leben zur Hölle machen würde, wusste ich noch nicht, allerdings hoffte ich auch, dass diese Situation auch garnicht eintreten würde. Und wenn ja, würde ich mir etwas ausdenken. 

"Und jetzt zu euch. Wir gehen jetzt zum Krankenflügel, ihr trieft ja fast vor Blut", stellte ich fest und begleitete gemeinsam mit Susan und Enzo meine zwei besten Freunde aus dem Zimmer. "Möchtest du mir erklären, was passiert ist?", fragte Enzo etwas bedrückt, was wahrscheinlich mit meiner aktuellen Stimmung zutun hatte. Ich versuchte meine schnelle Atmung, welche ich durch meine Wut bekommen hatte zu unterdrücken. Als ich mich etwas beruhigt hatte, erzählte ich ihm relativ undetailiert was geschehen war und er nickte. Ich wusste, dass er mir noch etwas sagen wollte, vielleicht wie krank Draco war bla bla la. Doch er wusste, dass das wohl nicht der richtige Moment für Besserwissereien war und hielt die Klappe. 

Gemeinsam lieferten wir Blaise und Theo bei Madam Pomfrey ab und erklärten ihr, dass es ein "Unfall" war. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie und das nicht abkaufte, allerdings ging sie auch nicht weiter darauf ein, wofür ich ihr dankbar war. Später gingen wir zum Mittagessen und ich lieferte Enzo nachmal eine ausführliche Erklärung über meine seltsam Situation mit Draco. Der schien das ganze nicht wirklich zu verstehen, aber das konnte anscheinend keiner außer der blonde Bastard selber. 

Ich wusste wirklich nicht, warum ich mich immer noch zu ihm hingezogen fühlte. Wieso mein Herz für ihn schlug. Ich sollte ihn hassen, korrigiere, ich hasste ihn. Ich vermute, es war sowas wie eine Hass-Liebe welche ich für Draco empfand. Der Hass war deutlich stärker, doch die Liebe immer noch groß genug, um bei ihm zu bleiben. 

Ich wusste, dass diese ganze Verwirrung und diese Gedanken mir nicht gut tun könnten, jedoch wusste ich auch nicht, was ich dagegen tun konnte. Ich rauchte Antworten von Draco, sonst würden die Qualen, welche meine endlosen Gedanken mir bereiteten, mich noch zerstören. 

"Ich gehe noch in die Bibliothek Leute. Man sieht sich!", verabschiedete ich mich und trottete zu meinem Lieblingsplatz. Wie immer setzte ich mich an den Tisch ganz hinten kam Fenster und begann alle möglichen Lehrbücher durchzulesen und mir Notizen zu machen. Schon bald standen die Abschlussprüfungen statt und ich musste unbedingt gut vorbeireitet sein, um gute Noten zu schreiben. Nach Stunden, in welchen ich gelernt hatte, schlug ich die Bücher wieder zu und sie schwebten zurück an ihren richtigen Platz in den Regalen. Völlig erschöpft von dem Lernen packte ich mein Zeug in meine Stofftasche und verließ die Bücherei. 

Zügig machte ich mich auf den Weg zu meinem Schlafsaal, ich war total kaputt. "Luna?, fragte ich, als ich unser Zimmer aufschloss und hineintrat. Es antwortete mir niemand, weswegen ich annahm, ich sei alleine und warf mich auf mein Bett. 

Auf einmal sah ich die grauen Augen hinter der Tür. Erschrocken fuhr ich hoch. Mit Draco hätte ich niemals gerechnet. "Was machst du hier?", fragte ich mit etwas Wut in der Stimme. Ich hatte immer noch nicht vergessen, dass er meine zwei besten Freunde zusammen geschlagen hatte. 

"Du scheinst dich nicht zu freuen, mich zu sehen?", fragte Malfoy etwas überrascht und belustigt zugleich nach. Ich verdrehte die Augen. "Nein, tu ich nicht. Wenn du jetzt bitte gehen würdest? Ich bin müde", stöhnte ich und deutete mit meinem Arm zur Tür. Doch Draco machte nicht einmal den Anschein, sich zu verpissen, sondern lief auf mich zu und legte sich neben mich aufs Bett. "Geh Draco. Ich will schlafen", erklärte ich ihm, doch der lachte bloß. "Ich auch. Doch ich würde es vorziehen, mit dir zu schlafen", flirtete er mit sanfter Stimme und begann meinen Nacken zu küssen. Als seine Lippen weiter zu meinem Hals wanderten, zuckte ich etwas zusammen, als er die Abdrücke seiner Würgegriffe sanft berührte. Damit erwachte ich aus dieser himmlischen Trance und drehte mich um zu dem Slytherin, sodass unsere beiden Gesichter sich beinahe berührten. 

"Wie ich dir bereits gesagt habe. Ich möchte jetzt schlafen, nicht vögeln", weiß ich ihn zurecht und schloss meine Augen. Draco schien diese Abfuhr nicht sonderlich zu begeistern und sein selbstsicheres Lächeln fiel ein wenig. "Wieso bist du sauer, hmm?", fragte er mich. Etwas sauer setzte ich mich auf, was mir Draco im nächsten Moment gleichtat. "Gehts noch? Blaise und Theo liegen wegen dir im Krankenflügel!" Draco sah mich verständnislos an. "Sie haben angefangen", versuchte er sich zu wehren. "Ja, weil sie sauer auf dich waren!" "Wieso sollten die sauer auf mich sein?" Ich wurde lauter: "Weil du mich gewürgt hast!" 

Malfoy sah mich mit einer unergründlichen Miene an. "Ah", war das einzige was er rausbrachte, was Wut in mir aufbrodeln ließ. Das konnte doch nicht seine einzige Reaktion sein. "Dein Ernst?", fragte ich, wobei ich versuchte, meine Stimme in den Griff zu kriegen und nicht auszurasten. Schwer atmete der Slytherin aus: "Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass ich dir wehtat." Er sah dabei so aus, als wäre das etwas schreckliches sein, sich zu entschuldigen. Offenbar, kostete das viel Überwindung für Draco. 

Ich überlegte, was ich dazu sagen sollte. Ich konnte ihm doch nicht einfach so vergeben? Oder? Der Junge sah mich abwartend an und versuchte eine Reaktion in meiner Miene abzulesen. Zum Schluss fiel mir nichts anderes ein, als einfach nur zu nicken. Das stellte Malfoy wohl offensichtlich nicht zufrieden, allerdings reichte ihm diese Antwort um seine sanften Lippen auf meine zu legen und mich in einen leidenschaftlichen Kuss zu verwickeln. Wäre es nicht Draco, könnte man schon fast meinen, der Kuss wäre aus Liebe gekommen. 

Ebenso voller Leidenschaft erwiderte ich den Kuss. Als Draco seine Zunge ins Spiel bringen wollte, unterbrach ich den Kuss, ließ mich wieder ins Bett sicken und zog die Bettdecke über mich. Ich wusste genau, zu was ein Zungenkuss geführt hätte. und genau das schien wohl auch sein plan gewesen zu sein. 

"Ich gehe jetzt schlafen", teilte ich dem Slytherin mit, welcher mich entsetzt ansah, als hätte ich gerade den Weltuntergang angekündigt. 

Draco sagte einfach nichts zu meinem Verhalten und legte sich neben mich. Sanft legte er seine Arme um mich und ich gab mich der Umarmung hin. Nach einer weile schlief ich in den beschützenden Armen ein, während ich mich fragte, wieso ich ihm gerade schon wieder verziehen hatte. 

-

Jaa ich habe lange nicht mehr gepostet aber gerade kriegen wir auch so gottlos viele Hausaufgaben auf das ist nichtmehr normal. Deswegen kam das Kapitel etwas später. Hoffe es gefällt euch.  

𝐌𝐲 𝐥𝐢𝐭𝐭𝐥𝐞 𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 | 𝐃𝐫𝐚𝐜𝐨 𝐌𝐚𝐥𝐟𝐨𝐲.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt