Rückblick- letzter Schultag

35 4 1
                                    

"Schätzchen, komm los wir müssen zur Schule!", rief mich meine Mutter. Mit gemischten Gefühlen war ich damals zum letzten Schultag in die Schule gegangen, denn es war der letzte an dieser Schule. Aber ich war voller Aufregung wegen der kleinen Schulparty die heute Nachmittag noch stattfinden würde. Lachend rannte ich die Treppen hinunter um meinem Vater gleich darauf in die Arme zu springen. "Komm Papa! Mama wartet schon!" Ich nahm ihn an der Hand und lief mit ihm raus zum Auto wo wir schon erwartet wurden.

Später in der Schule war ich wie sonst immer begeistert, meine Freundinnen um mich herum zu haben und lachte viel. Sie wussten alle dass ich in den Ferien nach Deutschland ziehen würde aber wir versuchten das beste daraus zu machen und einfach nochmal Spaß zu haben. Nach dem "Unterricht" in dem wir eigentlich nur gespielt hatten war es endlich Zeit für die Schulfeier die jeden letzten Schultag veranstaltet wurde um gehende Schüler zu verabschieden.

Da unsere Schule nur wenige Schüler hatte, waren auch die Eltern eingeladen und jeder brachte was zum Essen mit. Ich tanzte irgendwas zu meinem Lieblingslied als es aus den Boxen dröhnte und erntete dafür sogar Beifall. Doch zum schönsten Teil kam es erst gegen Ende- es wurden Fotos gezeigt, die während des Schuljahres gemacht worden waren. Durch sie wurden alle an witzige Momente erinnert und Erinnerungen kamen wieder hoch.

"Liebe Schülerinnen und Schüler!", begann unser Direktor wie jedes Jahr seine Abschiedsrede, "ich danke euch allen für dieses wunderbare Schuljahr! Doch jetzt ist die Zeit gekommen an der wir uns von unserem höchsten Jahrgang verabschieden müssen..." Es dauerte wie immer sehr lange, denn er verabschiedete sich wie immer von jedem einzeln. "Zu guter letzt werden wir uns schweren Herzens auch von jemand anderes verabschieden müssen. Dieses Jahr wird uns Sia Gruff auch verlassen, da sie nach Deutschland ziehen wird. Sia, komm doch bitte mal zu mir!" Ich war sehr nervös als ich mich durch die Menschenmenge nach vorne drängelte. "Sia, du bist ein sehr schlaues Mädchen und wir alle wünschen dir viel Glück auf deinem Lebensweg und hoffen dass du unsere Schule stets in guter Erinnerung haben wirst" wendete er sich an mich. Das war der Moment an dem ich traurig wurde und wusste dass ich wohl kaum wieder hierher kommen würde. Ich fing einfach an zu weinen.

Ich hatte durchgehend geweint bis wir in unser Haus zurückgekehrt waren. Der Abschied von meinen Freunden war schwer. Ich ging hoch in mein Zimmer um meine letzten Sachen für den Flug zu packen. Dabei stolperte ich mehrmals über die herumstehenden Kartons, was meine Laune nicht unbedingt steigerte. Weinend lief ich umher und sah nach, ob ich etwas vergessen hatte. Schließlich kamen Männer in unser Haus und verstauten alle unsere Sachen in einem riesigen Lastwagen der diese zu unserem neuen Zuhause bringen sollte.

Liebe kennt keine GrenzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt